Maschinenschaden

Mein Notebook hat den Geist aufgegeben! Wird ein paar Tage dauern, bis ich Ersatz besorgt und eingerichtet habe. Harte Zeiten für Blogbesucher.

Sobald ich wieder Muse habe werde ich das Twitter-Plugin installieren, das Euch dann via Tweet Bescheid gibt, wenn ein neuer  Beitrag erscheint. Dann müsst ihr nicht umsonst hier vorbei schauen. Voraussetzung ist natürlich, dass ihr mir folgt. Aber das ist ja ganz einfach zu bewerkstelligen mit dem Folge-mir-Plugin, das ihr am linken Rand sehen solltet. Wer’s nicht versteht guckt einen Beitrag vorher, also hier.

Update (6.12.09): Der Computerärger geht weiter. Die neue Maschine hat beim Überspielen der Daten ebenfalls aufgegeben und sich sang- und klanglos verabschiedet. Nichtmal das BIOS beept noch irgendwelche Fehlercodes. Morgen dann die Umtauschaktion, bin gespannt wie das läuft.

Update (8.12.09): Ach ja, natürlich waren schon alle meine Daten auf der Maschine, und zwar nur und ausschließlich auf der Maschine (abgesehen von ein paar alten Daten-CDs mit Bildern). Also noch einmal Geld in die Hand genommen und eine externe USB-Festplatte gekauft um die Daten zu sichern. Ohne euch mit Details langweilen zu wollen, die Vorkriegsmaschine, auf der ich die Datenrücksicherung durchführen wollte, war nach einigen Umstand auch bereit dazu, hätte sich dafür aber geschätzte 7 Tage Zeit gewünscht.

Das war der Moment, an dem ich meinen PC-Händler anrief um einerseits den Ausfall der Neumaschine zu melden und andererseits mitzuteilen, dass ich erst in ein paar Tagen vorbeikommen könne. Es wird behauptet, jede Maschine von ausreichender Komplexität könne einen Dämon beherbergen (oder sich so benehmen, als ob). Der Techniker am anderen Ende der Leitung kannte entweder den Dämon oder verfügte über Fernheilungskräfte, anders ist nicht zu erklären, was nun kam. Er bat mich genau das zu tun, was ich zuvor schon viele Male erfolglos getan hatte (den Einschalt-Knopf zu betätigen, wirklich) und es ging.

Es folgt ein Abend voll vergnüglicher Rück- bzw. Erstsicherung in adäquater Geschwindigkeit, gefolgt von einem Installationsmarathon mit integriertem BIOS-Hürdenlauf (neue spannende Optionen, man muss sie nur kennen).

Heute morgen wird die Erwartung , dass alles gut sei, auf´s Schärfste enttäuscht. Die USB-Festplatte produziert beim Einhängen nicht näher benennbare Fehler, meldet irgendwas von Löschen („Alaaaarm!“) und behält all meine Daten für sich. Ach ja, habe ich schon gesagt, dass diesmal all meine Daten nur und ausschließlich auf dieser Platte sind. Das Teil also mit spitzen Fingern zur schon bekannten Vorkriegsmaschine getragen und dort eingesteckt, leer („Leeeer!“). Ein zweiter Blick zeigt all meine Daten im Müll, soviel also scheint der Dämon davon zu halten. Per Wiederherstellung hole ich meine Daten zurück und gehe mit der Platte (ich werde sie Abyss nennen) zurück an die Neumaschine.

Um es kurz zu machen, noch immer stimmt „irgendwas“ nicht, aber auf Kommandozeilen-Ebene kann ich die Daten zurück auf die Neumaschine kopieren. Zumindest scheint es bis jetzt so. Noch ist der Vorgang nicht abgeschlossen.

Update (9.12.09):

So, ihr Lieben, jetzt will ich auf die Schnelle  diesen Beitrag noch rund machen bevor ich ihn abschließe. Erstens, die Daten sind erfolgreich auf der neuen Platte angekommen (andernfalls hätte dieses Update auch mit einem deutlich anderen Tonfall begonnen, nix mit „ihr Lieben“ und anderem Geschmuse).Bedeutet: ich habe Zugang zu meinen Bildern und Texten, der Fortsetzung frohen Blogens steht nur noch die unumgängliche Neueinrichtung des Systems im Weg. Falls sich nicht …

7 Stunden später. Freunde, seid froh, dass ihr das alles nur im Zeitraffer miterleben dürft. An der Stelle mit den drei Pünktchen (oder unwesentlich später) ist die Maschine dann eingefroren und nichts ging mehr. Beenden auf die harte Tour, nach dem Reset beginnt das Betriebssystem einen Filesystem-Check den es nicht zu Ende bringt. …

Abermals 1 1/2 Stunden später. Das Ganze noch einmal, Freeze, Filesystem-Check, vorzeitiger Abbruch desselben. Nun Neues, für mich bis dahin schon leidvoll bekannt (was soll´s, das Leben ist voller Redundanzen), „fsck -r /home“ von Hand gestartet und zugeschaut, wie das System sich entlaust. Beim zweiten Durchgang neben den Reparaturbestätigungen auf eine interessante Meldung gestoßen: I/O resource nForce2_smbus [0x700-0x73f] conflicts with ACPI region SM00 [0x700-0x73f].Ich interpretiere frei: Grafikkarte und ACPI-Dingens belegen denselben Speicherbereich. Auch aus dem wirklichen Leben wissen wir, wenn zwei exklusiv das Gleiche wollen ist Ärger angesagt. Um hier mehr zu tun, muss ich erst recherchieren.

Kommt aber noch besser, oder schlechter, wie man will. Besser, weil ich eine Erklärung für bis dahin unerklärtes finde; schlechter, weil ebenso blöde wie gehäuft auftretende Zufälle in einem rationalen Weltbild nur schwer Platz finden.Während ich unentschlossen vor der Konsole sitze beginnt die, sich langsam  mit der immer gleichen Eingabe zu füllen. Der Mittelfinger der rechten Hand berührt leicht die Entfernen-Taste. Auf diese Weise entdecke ich, dass die verwendete Tastur eine hypersensible Entfernen-Taste hat. Warum von den drei vorhandenen Tastaturen genau diese an genau diesem Computer Dienst tun musste erkläre ich jetzt nicht. Glaubt mir einfach, dass es gut Gründe hatte. Dass das Mauskabel arbeitsplatzbedingt (während der Installation unaufgräumt und eng) über der Tastatur liegt, genau genommen über dem Zahlenblock mit der hypersensiblen Entfernen-Taste, ist ein Zufall. Ein Zufall mit bemerkenswerten Folgen. Mir nämlich war aufgefallen, dass ich eine „Funktion“ hatte, die mir zuvor noch nie begegnet war: immer wenn ich etwas markierte, Textstellen oder Dateien, und nicht gleich etwas damit machte, wurden sie nach einiger Zeit gelöscht. Das war zwar nicht zuverlässig zu reproduzieren, aber doch zuverlässig genug um mich auf die Suche nach dieser Funktion machen. Ich vermutete sie irgendwo bei den Funktionen für Behinderte, Stichwort Barrierefreiheit. Was mir so bemerkenswert scheint,  ist mein Unvermögen, ein zufälliges Ereignis als solches zu erkennen. Es erinnert mich an wissenschaftliche Versuche, nichtkontingente oder nichtdeterministische Experimente, die Paul Watzalawik beschrieben hat und in denen es darum ging, zu zeigen, wie sehr wir an unseren Wirklichkeitsauffassungen und Erklärungsmustern  hängen, wenn wir in einer durch Zufälle bedingen Situation glauben, wiederhol- und  erklärbare Muster gefunden zu haben. Neurosen, Aberglauben und anderer Unsinn entstehen auf diese Weise.

Oops, fast vergessen, die Erklärung: ihr erinnert euch an die leere USB-Festplatte mit den Daten im virtuellen Mülleimer. Das war doch kein Dämon! Einfach nur eine defekte Tastatur, macht zugegebenerweise nicht so viel her.

So, und jetzt mach´ ich Schluss für heute und warte einfach mal eine Zeit lang. Ich habe nämlich Verdacht, dass das ACPI-Dingens unter anderem den Bildschirm abdunkelt nach der voreingestellten, betätigungslosen Zeit. Und dass genau dann der Bildschirm wieder einfriert. Soll er doch, erstens habe ich eine Erklärung und zweitens während des Schreibens ein Ersatzsystem auf dem Vorkriegsmodell aufgesetzt. Mit dem kann ich ins Internet. Recherchieren, was sonst?

Update (10.12.09): Die Entdeckung des doppelt belegten Speicherbereichs haben andere schon vor mir gemacht, das Ding ist ein bekannter BUG. Und auch wenn da der eine oder andere Vorschlag zur Abhilfe gemacht wird, ich nehme den Bug zum Anlass von einem 32- auf ein 64bit-System umzusteigen. Die neue Maschine verträgt das und mittlerweile gibt es die meisten Programme auch in der 64bit-Version. Und dann ist hoffentlich Ruhe, jetzt aber, endlich.

Ende.

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