Geschafft!

geschafft

Es ist geschafft! Heute zum ersten Mal in diesem Jahr unsere ausgemessene 10-Km-Hausstrecke unter einer Stunde gelaufen. Klingt für den erfahrenen Läufer nicht viel, ist aber mehr als es scheint, da es höchstens im ersten Viertel der Strecke halbwegs eben zugeht. Alles was danach kommt sind verschiedene Grade von ansteigend oder abfallend.

Ich behaupte seit Jahren, dass ich als bekennender Ich-will-nicht-schnell-laufen-Läufer es dieser Strecke zu verdanken habe, 2004 den Köln-Marathon unter vier Stunden abgeschlossen zu haben.

Dem heutigen Erfolgserlebnis vorausgegangen sind einige Wochen der sportlichen und ernährungstechnischen Quälerei. Ein schwermütiger Winter hatte mich auch körperlich schwer werden lassen, am ersten Mai startete ich dann mein Das-muss-sich-ändern-Programm. Täglich 1000 Kilokalorien und jeden zweiten Tag Lauftraining. Ziemlich genau drei Wochen habe ich nur die Zeiten gesteigert bis ich wieder eine Stunde durchlaufen konnte, nach einer weiteren Woche war ich das erste Mal auf der 10-Km-Hausstrecke mit erbärmlichen 77.49 Minuten.

Und das dann drei Mal pro Woche, regelmäßigst. Weitere 14 Tage später (am 11.6.10) habe ich, gemeinsam mit dem Ende meiner Leidensbereitschaft, endlich auch mein „Wunschgewicht“ erreicht und befinde mich nun an der oberen Grenze des Normalgewichts. Ende der „Brigitte-Diät“, gefallen sind 8 Kilo in 42 Tagen. Wieder normal (oder wenigstens mehr) zu essen macht das Laufen leichter und meine Eintragungen zeigen, dass ich bei näherungsweise gleicher Geschwindigkeit immer weniger angestrengt bin.

3 Tage zurück gelingt gemeinsam mit einem Trainingspartner, der gerne schnell läuft, eine erste Annäherung an die Stundenmarke, die zeigt, dass es „ab jetzt gehen könnte“, günstigste Bedingungen vorausgesetzt.

Diese günstigsten Bedingungen kamen nun schneller, als vorauszusehen war. Nämlich heute: früh aufgestanden und ausgeschlafen gefühlt, gut gefrühstückt und willig, den kühlen Tagesbeginn zum Laufen zu nutzen. Schon beim Einlaufen spüre ich, dass „was gehen könnte“ und lege etwas Tempo zu. Leistungsbereitschaft, die sich sonst sehr gut im Hintergrund zu halten weiß, zeigt sich, zögernd noch, und verweist auf den höchsten Punkt der Strecke. Wenn dort die Zwischenzeit stimmt wird „ernsthaft“ gelaufen. Und bis dahin wird wenigstens nicht rumgetrödelt, sondern im oberen Leistungsbereich gelaufen. Die allermeist dominierende Leistungsverweigerung hat heute verhandlungstechnisch einen schwachen Tag und zieht sich zurück. Von da ab wird gelaufen, erst eine akzeptable Zwischenzeit und dann nicht nur   neue Bestzeit, sondern unter einer Stunde: 56.28 Minuten. Es wird längere Zeit dauern, bis ich das wiederholen kann, aber für dieses eine Mal ist es geschafft.

Update (23.7.2010): Neue Bestzeit gelaufen, 55.42 Minuten.

Update (31.8.2010): 54.23

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