Echt Stumpf

Baumstumpf
Ich habe ein paar Monate zurück mal intensiv recherchiert, wie man von Fällarbeiten zurückgebliebene Baumstümpfe entfernen kann. Von verotten lassen bis sprengen gab es zu fast jedem Vorgehen den einen oder anderen Tipp. Weil ich die Arbeit  für mich selbst machte,  sind die Quellen nicht vermerkt. Ich hoffe für die Zitierten und die Leser geht das in Ordnung. Ist ja keine Doktorarbeit. Los geht es nach dem Klick.


1. Verotten lassen
… braucht je nach Baumart mindestens acht bis zehn Jahre

Es gibt allerdings Möglichkeiten, ein wenig nachzuhelfen. So können Sie zum Beispiel die Verrottung bescheunigen, indem Sie den Stumpf mit einer Kettensäge schachbrettmusterartig bis zum Boden einsägen oder mit einem großen Holzbohrer in engem Abstand einige tiefe Löcher hineinbohren. Füllen Sie die Rillen oder Löcher anschließend mit reichlich halb verrottetem Kompost, den Sie vorher mit etwas Kompostbeschleuniger oder organischem Volldünger gemischt haben. Der Kompost enthält zahllose Pilzsporen und sonstige Mikroorganismen, die das noch frische Holz bald zersetzen. Da der Holzkörper nur wenig Nährstoffe liefert, sollten Sie die mikroskopisch kleinen Helfer jedes Frühjahr mit ein paar Handvoll organischen Volldünger unterstützen.

Einen schon vorhandenen Stumpf tät ich mit einer Kettensäge möglichst tief konisch heraussägen (Vorsicht, Steine mag die Kette nicht!), die restlichen Wurzeln mit einer Axt möglichst weit zerhacken und entfernen, dann mit Kompost auffüllen und den Rest der Natur überlassen. Beim vollständigen Verrotten kann die Erde noch ein paarmal einsinken.

Stumpf mehrfach anbohren, Stickstoffdünger (Salpeter, Nitrat) in die Löcher füllen und Wasser draufkippen. Das beschleunigt den natürlichen Abbau durch Pilze etc. enorm, da Holz an sich kaum Stickstoff enthält.

2. Bepflanzen
Bei Laubholz: Mit Pilzkultur impfen, aber vorsicht, kann leckere Nebenwirkungen haben.

Pilz
Im Bild: Frische, überbrühte Fruchtkörper des Blattartigen Zitterlings (Tremella foliacea) können zu Salaten und Suppen verarbeitet werden. Allerdings haben sie nur wenig Eigengeschmack.

3. Fräsen
Das Werkzeug dazu heißt Baumstubbenfräse. Kann man leihen oder einen Fachbetrieb damit beauftragen.

4. Ausreissen
Schaffen die Wenigsten mit der Hand. Kettenzug, Bagger oder Traktor sind hilfreiche Gerätschaften. Wichtig: ein ordentliches Stück vom Stamm stehen lassen, Hebelkraft wirkt Wunder.

Nächsten Samstag kommt der Traktor mit der Seilwinde, bis dorthin muß ich die kräftigsten Wurzeln freigelegt haben, denn er ist trotz 5-Tonnen Zugkraft schon einmal gescheitert. Mein Bauer verlangt 20 Euro pro Stunde, das ist wesentlich billiger als ein Bagger, außerdem richtet der Traktor nicht so viel Schaden an.

Wie weit schaut der Baum noch aus der Erde raus? Ich hoffe ihr habt nicht nur einen kleinen Stumpf übrig gelassen, sondern noch so ca. 1,75m. Bei mir auf dem Dorf erledigt man sowas dann mit einen Trecker oder für harte Fälle einem Radlader oder die Feuerwehr bekommt ne Kiste Bier spendiert.

5. Salz
Wenn Du’s chemisch angehen willst, rate ich Dir zu folgender Vorgehensweise: möglichst viele lange Löcher (Durchmesser 8-10mm) in geringem Abstand in den Baumstumpf bohren. Löcher mit Kaliumnitrat füllen und abdecken. Je nach Witterung (Sommer, Winter bringt nichts wegen zu niedriger Temperaturen) kannst Du dann nach einiger Zeit den Stumpf abbrennen. Was von dem Kaliumnitrat übrigbleibt, wirkt als Dünger. Denk’ daran, auch dieses Verfahren braucht Zeit.

6. Ausbrennen
Den Baumstumpf mit der Kettensäge kreuz und Quer eingeschnitten.
Ein Großes Grillfest veranstaltet und abends die heisse Glut auf den Stump geschüttet.
(Sollte man vielleichnt nicht im Hochsommer machen) Verlegen mit den Augen rollen
Am nächsten morgen war der Stump einfach weg gebrannt.
Je nachdem, wie tief man eingeschnitten hatt, brennt er bis in die Erde runter.
Eventuell sollte man an diesem Tag bei der Örtlichen Feuerwehr einen Brandtag anmelden, damit man keinen Ärger bekommt.

Große Löcher hineinbohren,
etwas Kaliumnitrat oder Natriumchlorat hineinschütten und mit einem Korken verschließen. Ein Jahr später ein Stück glühende Holzkohle hineingeben, wodurch ein Schwelfeuer entsteht. Nach ein paar Tagen kann man den Stumpf einfach zerkleinern.

Die Schlitze reinsägen.
Die damit geschaffenen Hohlräume mit Öl füllen und anstecken. (Brennen).

also ich hatte mal das Vergnügen mit einigen dicken Kirschbaumwurzeln auf der Wiese und weil ich die nicht ausbaggern konnte und wollte, hab ich rundherum die Erde etwas abgegraben, mit der Kettensäge in der Mitte des Stumpes Schachbrett-mässig Rillen reingesägt ( wenige Zentimeter tief ), Diesel reingeschüttet in die Rillen und nach kurzem Warten mit nem Schluck Benzin in Flammen gesetzt, das Ganze dann nach und nach mit Brennholz von oben nachgefüttert und nach einigen Stunden blieben nur noch Krater im Boden zurück. So war dann halt der Stumpf komplett weg, die verzweigten Wurzeln waren aber noch im Boden, was mich nicht sonderlich störte, denn darauf ist ohnehin nur Wiese.

7. Wurzel-Ex
Überhaupt nicht zu empfehlen ist dagegen die Wurzel-Ex-Methode: Man soll einige große und tiefe Löcher senkrecht in den Stumpf bohren, das Präparat Wurzel-Ex (Inhaltsstoff Natriumnitrat) mit Petroleum zu einer zähen Paste verrühren und diese in die Bohrlöcher füllen. Anschließend wird die Mischung entzündet und es soll nach Angabe des Herstellers ein Schwelbrand entstehen, der den gesamten Baumstumpf bis zum Boden verbrennt. Erfahrungen aus der Praxis zeigen jedoch, dass das in der Regel so nicht funktioniert. Auch aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes ist diese Methode abzulehnen: Es entsteht sehr viel Rauch und das Petroleum kann bei falscher Anwendung den Boden verseuchen.

Wir hatten auch vor Jahren so ein Mittel, wie Baum-Ex. Wir haben die Wurzel eines Pfirsichbaumes damit behandelt. Die Wurzel ist langsam verfault. Nach einigen Jahren haben wir dann den Rest ausgegraben. Schnell geht das aber nicht.

Wir haben bei Westfalia ein Pulver gekauft, das nennt sich Wurzelhai, 5 oder 6 Euro kam das. Man bohrt Löcher in die Wurzel, macht den Wurzelhai und Petroleum (Lampenöl) rein und kann das ganze dann nach einer Woche anzünden.

8. Ausgraben
Bäume mit schwachem und flachem Wurzelwerk wie Fichte, Lebensbaum und Scheinzypresse lassen sich bis zu einem Stammdurchmesser von etwa 30 Zentimetern noch von Hand ausgraben.  Das ist natürlich in erster Linie eine Frage der körperlichen Fitness, aber auch der richtigen Technik: Lassen Sie vom Stamm etwa 1,50 Meter stehen und graben sie ihn ringsum mit einem scharfen Spaten frei. Dünnere Wurzeln durchstechen Sie gleich beim Graben, dickere durchtrennen Sie am besten mit einer guten Axt.  Wichtig: Nehmen Sie aus jeder Wurzel ein gut spatenbreites Stück heraus, so dass sie Sie beim tieferen Graben nicht behindert. Sobald Sie die größeren Wurzeln durchtrennt haben, nutzen Sie den Stammrest als Hebel und drücken ihn abwechselnd in verschiedene Richtungen. Dabei reißen die restlichen Wurzeln ab und Sie können den Stumpf aus dem Loch herausnehmen. Tipp: Wenn Sie eine ganze Hecke entfernen müssen, sollten Sie eine Seilwinde  oder einen Flaschenzug einsetzen. Die Geräte werden einfach mit dem anderen Ende am nächsten, noch fest stehenden Stamm befestigt. Auf diese Weise können Sie erheblich mehr Kraft ausüben und die Wurzeln reißen leichter ab.

Es gibt Handkettensägen, die man unter die Wurzel einfädeln kann und dann gehts von Hand los. Klappt recht gut und die Sägen kosten ca. 50,-. In einem Gartenfachgeschäft (kein Baumarkt!!) sollte so was zu haben sein.

Versuche, die Stümpfe erst zu spalten (klappt mit einem sog. Spalthammer) und dann die Einzelteile entgegen der Zugrichtung der Wurzeln hreauszuziehen! Geht ganz einfach, da die Wurzeln nur auf eine Zugrichtung „getrimmt“ sind.

Vor Jahren habe ich einen Fichtenstumpf (Umfang 4-5 m) ausgegraben, indem ich einen Graben um den Baum herum gezogen habe und die Wurzeln mit einem Hochdruckreiniger freigespült habe. Diese konnte ich dann gefahrlos mit der Kettensäge abschneiden. (Das geht natürlich nur bei einem Boden, in dem das Wasser schnell versickert!)

9. Sprengen

Sag nie unmöglich, denn es gibt immer mindestens einen Trottel der das so macht…

Großes Loch, Schwarzpulver hinein, Stahlplatte draufgeschraubt.

Nicht nur Trottel machen das. Ausgebildete Sprengberechtigte machen das auch. Das muß je nach Lage (Siedlung, Einzellage) und damit Verwaltungs- und Genehmigungstechnischem Aufwand sogar gar nicht mal allzu teuer sein.

Hi,
wir haben früher die dinger gesprengt (bis ca. 1988), gibt aber ne verdammte sauerei, überall holzsplitter usw, gefährlich ist es auch, würde ich heute nicht mehr machen. überhaupt ist es heute schwierig zündkapseln und schnur zu bekommen (pulver habsch noch genuch). später dann, als ich beim bund war (1996), wars auch nicht leicht, so zeugs abzuzweigen, schnur ging noch gerade so, aber kapseln war ganz schwierig. war dann letztes jahr in bolivien, dort konnte man alle benötigten komponenten auf dem markt kaufen… ohne ausweis oder sowas zu zeigen. riesen spass

5 Gedanken zu „Echt Stumpf“

  1. Wir haben auf unserem Grundstück einen Baumstumpf vom Vorbesitzer. Verrotten klingt am einfachsten aber dauert mir zu lang. Was meint man denn mit Fräsen. Ich kenne diesen Begriff zwar schon aus der Holzbearbeitung aber nicht bei der Wurzelstock Entfernung.

  2. Das fragt jemand, dessen Emailadresse darauf hinweist, dass er beruflich mit „rodung-wurzelstockfraesung“ zu tun hat. Ist das lustig?

    Um konstruktiv zu bleiben: Wenn Du hier gerne mehr zum Thema Wurzelstockfräsung lesen möchtest, dann schreib einfach was dazu. Entweder als Kommentar oder zum Einfügen in den Text.

  3. Hat jemand mal Thermit(Aluminium+Eisenoxyd) versucht?
    Wird in der Regel zum schweißen von Schienen verwendet. Sollte sich aber auch problemlos durch Holz brennen.

  4. Interessanter Gedanke, Thermit. Gerade habe ich mal wieder einen Wurzelstumpf und würde das auch sofort ausprobieren. Nur bekommt man Thermit vermutlich nicht in der Drogerie nebenan. Irgendwelche Bezugsquellen?

  5. Hört sich ziemlich grausam an, wenn man bedenkt, daß der Baum ein Lebewesen ist und jahrelang gut gedient hat. Bevor man den Baum fällt wenigstens einmal „danke“ sagen und dem Baumgeist erklären, er möge sich doch einen neuen Baum suchen. Ich hätte gern eine Baumwurzel mit ein Stück Baumstamm daran. Ich kenne
    das Problem, aber wir sind Teil der Natur. Der Baumstumpf läßt sich auch wunderbar dekorieren und im Garten integrieren als
    Eycatcher z.B., als Laternenfuß, Blumenkübel, Skulpturensockel usw. Ausnahmen nur im besonderen Fall.

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