Diagnose: Versager oder faul

Ronja von Rönne hat eine Freundin in der Psychiatrie besucht und darüber einen Besinnungsaufsatz geschrieben, der es irgendwie bis in DIE WELT geschafft hat. Tobias Katze ist betroffen und unglücklich damit, er schreibt ihr im stern einen Brief zurück.

Ich bin einer von denen, über die du schreibst. Einer von denen, die das Glück haben, mit einer psychischen Krankheit diagnostiziert zu sein. Die einen „Entschuldigungszettel“ haben, wie du das so wundervoll neidisch nennst. Ich darf beim Leben auch „zugucken und Milchschnitte essen.“

Was du da vielleicht übersiehst: ich darf das nicht nur – ich muss sogar. Ist für dich vielleicht schwerlich vorstellbar, aber meine Depression gönnt mir eine dauerhafte Auszeit vom Leben, die nicht wirklich freiwillig ist.

Tobi Katze

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert