Zuallererst: Genau mein Ding. Ansonsten sind Zines kleine, selbstgemachte und nicht-kommerzielle Publikationen, die von ihren Autoren oder Zeichnern in limitierter Auflage verbreitet werden. Manche behaupten, die frühesten Zines seien die Science-Fiction-Fan-Zines der 1930er gewesen, andere bestreiten das. Einigkeit wiederum bei den Punk-Zines der 1970er, heute hat die DIY- und Kunstszene Spaß damit.
Kurz, die „Heftchen“ waren immer Medium der Gegenkultur, ob persönliche Gedanken, politische Manifeste oder künstlerische Experimente. Neben dem Wunsch – vielleicht auch der Notwendigkeit – sie selbst zu machen, lebten Zines immer von Selbstermächtigung, kreativem Austausch und Vielfalt.
Wobei meine erste Begegnung mit Zines (eine der eher seltenen Erinnerungen aus der Kindheit) kommerziell geprägt ist. „Fix und Foxi“ war der Comic meiner Kindheit und einer der Ausgaben war einmal ein Mini-Fix&Foxy beigelegt, das mensch selbst falten und dann mit Nadel und Faden oder Hefter binden musste. Im Ergebnis hatte mensch dann ein Fix&Foxi-Heft, das etwa die Größe einer viertel Postkarte hatte. Ich erinnere, dass ich sehr davon fasziniert war, wie durch die Faltung die Seiten ihre richtige Position oder Abfolge fanden. So sehr, dass ich das mit leeren Blättern nachvollzog, die ich faltete und nur in Teilen aufschnitt, um so die unzugänglichen Seiten doch mit Seitenzahlen versehen zu können. Und mich dann zu wundern, wie verteilt die Seiten auf dem wiederaufgefalteten Blatt verteilt waren. Jugend forscht!
Die Verwandtschaft mit den abgebildeten DinA4-Blättern sollte erkennbar sein. Auch wenn die Art und Weise der Faltung beziehungsweise der (fehlenden) Bindung die Seiten sehr viel weniger „willkürlich“ und wundersam über das Blatt verteilt.
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Ich unterbreche an dieser Stelle, es ist schon spät und da ich einige Zeit im Zine-Kaninchenbau verschwunden war, hätte ich noch so viel mehr zu erzählen, dass ich das heute nicht mehr schaffe. Morgen geht es weiter.
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Heute (25038) ist das morgen von gestern.
Oben schon angedeutet, Zines sind vielfältig. Wie Filme und Serien bilden sie Zahlreiche Genre, Unter-Genre und davon wieder Mischformen. Den Blogs am nächsten sind vielleicht die Perzines (persönliche Tagebuch-Zines), gut einzuordnen sind auch Fanzines (über Musik, Filme, Serien), politische Zines oder reine Kunst- und Poetry-Zines. Aber letztlich ist es wie im wirklichen Leben: Reinformen sind selten.
Wäre ich der Mensch, der ich gerne wäre, gäbe es hier nun trotzdem das eine oder andere Beispiel für die verschiedenen Genre. Ich lasse das mal offen.