25054 – Was ist geblieben …

Berlin, Teufelsberg – 2020

<O>

Gerade gefunden (ist aus einer Mail an F² von 2008), passt:

Du suchst die durchgehende Linie, die bestimmenden Themen, das abrundende Element. Alles nicht zu finden. Das Leben ein Episodenfilm? Ich glaube ja. Was hat der jugendliche Möchtegern-Hippie mit dem Familienvater meiner mittleren Lebensjahre gemeinsam, und was dieser mit dem alternden Wagenplatz-Bewohner, der ernsthaft überlegt nochmal zwei Jahre Friedensdienst in Indonesien zu machen (ist jetzt schon ein paar Jahre her)? Und heute bin ich schon wieder ein anderer, wenn auch nicht unbedingt der, der ich gerne wäre.

Wenn mich das nicht sehr erschreckt, dann mag das daran liegen, dass die buddhistischen Lehrer seit zweieinhalbtausend Jahren jedem Schüler als erstes erklären, dass da absolut nichts zu finden ist, das dauerhaft genug wäre, um als Grundlage für ein Ich zu dienen. Alles nur Bedingungen und Verhaltenstendenzen, die auftauchen und vergehen, manche bleiben lang genug um die Illusion zu nähren, dass es da etwas gäbe, das Bestand hat. Aber auch die werden sich irgendwann auflösen. Auflösen müssen, spätestens durch Alter, Krankheit und Tod.

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