25162 – Gesundheitsupdate

Was bisher geschah:
Ich habe ein Aortenaneurysma, seit Anfang 2025 ist auch eine direkt daneben liegende hochgradige Herzklappenverengung (Gespräche mit der Fee 2) diagnostiziert. Die Ärzte empfehlen, beides gemeinsam zu operieren.
Spoiler: Es wird nicht operiert.


Wie gestern schon erwähnt, muss ich heute für meine Verhältnisse ungewohnt früh aufstehen. Der halbjährliche Herz-Check in der Uniklinik ist dran. Alle Details ausgelassen bin ich cirka eine halbe Stunde vor meinem Termin im zugehörigen Wartebereich und komme auch im weiteren Verlauf zügig durch.

Um mit der schwierigsten Neuigkeit zu beginnen, zum ersten Mal ist das Aneurysma gewachsen. Dass dies irgendwann geschehen würde, war zu erwarten und hat auf meine Entscheidung, die mir mehrfach empfohlene Operation nicht durchführen zu lassen, keinen Einfluß.

Was natürlich im folgenden Beratungsgespräch dann auch begründet werden muss. Die Beratungsgespräche im Klinikum haben die Eigenart, dass man selten zweimal mit dem gleichen Arzt spricht. Folglich habe ich schon eine Anzahl sehr verschiedener Reaktionen auf mein entschiedenes Danke-nein gesehen. Heute habe ich Glück, vor mir sitzt eine sympathische und (das wird sich im weiteren Verlauf zeigen) auch aktive Ärztin, die sich – nachden ich erkannt habe, dass sie noch nicht in die Akte geschaut hat – von mir unterbrechen lässt und zuhört.

Denn wir sind ja schon weiter, als nur über die von mir abgelehnte OP zu reden. Tatsächlich wurde schon mit CT abgeklärt, dass in diesem, meinem Fall mittels eines  minimalinvasiven Eingrifffs eine künstliche Herzklappe eingesetzt werden kann. Das ist für mich auch in Ordnung und bis dahin nur eine Frage des Zeitpunkts. Allerdings bedarf es zur weiteren Vorbereitung und als Voraussetzung des Eingriffs noch eine Beratung durch die Chirurgie, in der ich dann ein aller-allerletztes Mal die Operation ablehnen müsse. Ein Termin für diese Beratung sollte mir zugeschickt werden.

Soweit Euer und mein Stand im letzten Gesundheitsupdate. Aber: dieser Termin fand nicht statt, weil er mir erst Wochen nachdem er hätte stattfinden sollen, im Rahmen eines Arztbriefes, zugesandt wurde. Blöd daran war aber vor allem, dass ich nun auch keinen Termin für meine halbjährliche Routineuntersuchung hatte und ich in der Folge auch vergaß, einen neuen Termin einzuholen. Es ist ja auch alles nicht sooo superdringend.

Zugegebenmaße musste ich erst im Sommer etwas mit dem Kreislauf schwächeln (und auch nur einmal), um mich daran zu erinnern, dass mein Herz der Überwachung bedarf. In der Folge vereinbarte ich den heutigen Termin.

Alles, was nach meiner Schilderung kommt, hätte ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen nicht für möglich gehalten, ich vermute eine Reihung glücklicher Zufälle. Es beginnt damit, dass meine Beratungsärztin versucht, den zuständigen Chirurgen anzurufen, ihn nicht erreicht, beschließt mit mir bei ihm vorbeizugehen, nur um ihm dann sofort im Gang zu begegnen und in ihr Büro zum Zwecke meiner Beratung zu zerren. Was er gutwillig mit sich machen lässt. Noch während ich beraten werde verschwindet sie unauffällig, nur um einige Minuten später mit dem TAVI-Experten (TAVI steht für Transkatheter-Aortenklappenimplantation – im Englischen: Transcatheter Aortic Valve Implantation) zurückzukehren. Jetzt sind alle im Raum, die ohnehin miteinander sprechen müssen, wenn der Eingriff stattfinden soll.

Nachdem ich also, siehe oben, umfänglich beraten die große Operation ablehne, verschwindet der Chirurg und die TAVI-Beratung startet. Auch dieser Doc ein freundlicher Mensch, bei dem ich im Gespräch versehentlich, aber mit positiver Auswirkung auf unser Gespräch, ein Thema berühre, das ihm wichtig ist. Genau dazu hätte er einen Vortrag gehalten. Im Wesentliche geht es um die Haltbarkeit von künstliche Herzklappen im Zusammenhang mit der Lebenserwartung des Patienten und wie sich daraus die Empfehlung ergibt, dass eine TAVI nicht vor dem siebzigsten Lebensjahr erfolgen sollte, letzlich aber immer der individuelle Patient angeschaut werden muss. Wir schauen mich an und befinden, dass es auf das eine fehlende Jahr bei mir nicht ankommt.

Zum Abschluss wechseln wir zur Terminvereinbarung in sein Büro, allerdings legen wir keinen Termin für die TAVI fest, sondern zu einer Herzkatheder-Untersuchung, die ebenfalls im Vorfeld einer TAVI gemacht werden sollte, wenn es eine Vorerkrankung der Herzkranzgefäße gibt. Bei mir weisen die zwei Stents auf die Neigung zu Verengungen hin, also wird nachgeschaut, ob da noch mehr zu eng ist. Ich werde davon berichten.

Nur um es nocheinmal zu betonen, ausschließlich weil diese Beratungsärztin so aktiv war, habe ich zwei zusätzliche Beratungen bekommen und sie hat ihren zwei Kollegen einem Termin miteinander erspart. Ein Gewinn für alle Beteiligten. Und alles in einem für mich maximal entspannenden Gesprächsklima. Ich bin sehr zufrieden und dankbar.

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