angelegt an 24927

Was bisher geschah: Ich habe ein Aortenaneurysma (Gespräche mit der Fee 1) und nun auch eine direkt daneben liegende hochgradige Herzklappenverengung (Gespräche mit der Fee 2). Die Ärzte empfehlen, beides gemeinsam zu operieren. |
Heute kam telefonisch das Ergebnis des CT’s, das zunächst die rein anatomische Machbarkeit eines minimalinvasiven Eingriffs über die Leiste zum Einsetzen einer künstlichen Herzklappe prüfen sollte. Zeigt sich: es geht. Alles nicht so supertoll, Risiken werden erwähnt, aber – auf explizite Nachfrage – wenn ich das unbedingt wolle, würde es auch gemacht.
Eine gute Nachricht kommt eher beiläufig, in einem Halbsatz, „es sei ja nicht dringend“. Ich fühle mich bestätigt in meiner Auffassung, das alles gut ist, solange ich frei von den Symptomen einer Herzklappenverengung bin. Aber darum geht es der Ärztin nicht, es geht um weitere Beratungsangebote, diesmal mit dem chirurgischen Team und mensch könne den Schwerpunkt im Gespräch ja auch auf die klinische Nachsorge legen, wenn es mit der Nachbetreuung schwierig sei. Sie erinnere sich, dass ich das problematisiert hätte. Yep, habe ich, allerdings mehr in der Absicht, den schonenderen Eingriff durch die Leiste priorisiert zu bekommen.
Kurz, mir steht ein durchaus gewünschter Beratungstermin mit der Chirurgie bevor, in dem mir unweigerlich die große OP mit Brustöffnung nahelegt werden wird. Notiz an mich selbst: Diesen Termin schriftlich vorbereiten!
Was ich ebenfalls tun werde: einen sehr weitläufigen Bekannten kontaktieren, der diese OP schon hinter sich hat. Der Kontakt besteht über Freund J. und hat schon Gesprächsbereitschaft signalisiert. Ich möchte möglichst genau wissen, was mich nach der Operation erwarten würde.
Gesundheitsupdate Ende.
<O>
In den vorherigen Beiträgen habe ich schon geschildert, dass mein Sterberisiko größer und meine Depressivität kleiner wird. Was gemeinsam dafür sorgt, dass ich auch die „große“ OP zunehmend in Betracht ziehe.
Dabei drängen neben den Operationsrisiken und Nachbetreuungsschwierigkeiten auch einige „Nebensächlichkeiten“ in den Vordergrund. Gerade der Zusammenhang mit der Depression und der Neigung, das eigene Leben und den gegenwärtigen Lebensstil nicht so sehr zu lieben, um unbedingt daran festzuhalten, wird da kritisch. Was, wenn ich in meiner gegenwärtigen „Hochphase“ der lebensverlängernden OP zustimme, dann aufgrund schlechter (Krankenhaus-)Ernährung und Bewegungsmangel wieder depressiv werde? Dann stehe (oder liege) ich da, mit der verlängerten Aussicht auf jede Würdelosigkeit des Alters. Und ich würde es hassen.
Andererseits, und darauf wies die Ärztin hin, der schnelle Tod aufgrund eines geplatzten Aneurysmas ist ja auch nicht garantiert. Wenn die Patientenverfügung da nicht sofort zur Hand ist (oder zu unspezifisch) wird notoperiert, das ist der Auftrag. Und kann durchaus auch in schwierigen Umständen enden. Wer das nicht will …, ob ich schon einmal daran gedacht hätte, mir „Nicht reanimieren!“ auf die Brust tätowieren zu lassen.
Es gibt viel zu bedenken.