25001 – Dekonstruktion

Vergangene Woche habe ich jeden Tag eine Briefmarke (aus der Hinterlassenschaft meines Vaters) dekonstruiert, denn dekonstruieren war die Übung der Woche, so wie ich in der Woche zuvor jeden Tag einen kleinen Gegenstand gezeichnet hatte.

Dekonstruktion ist die Umkehrung dessen, was eigentlich gelernt werden soll, die Konstruktion von Figuren aus geometrischen Körpern.

Die ersten drei Tage war ich noch ziemlich in der Fläche. Und war von zweierlei Erkenntnissen überrascht, erstens, wie schwer mir die Übungen fielen und zweitens, wie viel daraus zu lernen war. Bei dem Bild des Traktors, nur zum Beispiel, habe ich erstmals verstanden, wie sich Kreisflächen perspektivisch darstellen.

Ab dem vierten Tag wurde es dann wirklich dekonstruktiv im Sinne der Übung. Die Briefmarke war mir aufgefallen, weil ich sie einige Jahre zurück schon einmal gesehen hatte, nur größer.

Nun, es sind Übungen. Ich sehe sehr genau, was ich hätte besser machen können. Zugleich bin ich mit den Ergebnissen sehr zufrieden.

An Tag Sieben war ich sehr froh, dass die Übung endete. Ganz anders als das Zeichnen der kleinen Gegenstände bedeutete die Übung Arbeit und triggerte meinen Hang, besser sein zu wollen, als ich es (gegenwärtig) kann.  Und deswegen war diese Übung auch weniger entspannend.

Diese Woche übe ich anderes und der Spaß ist – zumindest am ersten Tag der Übung- zurück. Vermutlich zeige ich hier in Zukunft nur noch dann etwas von den Übungen, wenn ich das Ergebnis wirklich überzeugend finde. Denn üben bedeutet Fehler machen und misslingen gelingt am besten unbeobachtet.

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