Zwölf am Zwölften ist eine regelmäßige Aktion von „Draußen nur Kännchen“, dort gibt es noch mehr Menschen, die ihren Zwölften mit zwölf Bildern schildern. |
Bevor es heute losgeht möchte ich einfach mal in die Runde fragen, wie sich #12von12 erklärt. Ich hänge da jeden Monat neu und ratlos vor der Frage: Welche 12 von welchen 12? Anfangs habe ich gar nicht gemerkt, dass meine Überschrift „12 am 12.“ strenggenommen nicht der Name der Aktion ist, an der ich teilnehme. „12 Bilder von’m 12.“, nah dran. „12 Bilder von 12 Stunden“, hmm, vermutlich würde mensch eher „aus 12 Stunden“ sagen. Ich hoffe, Ihr seht mein Problem, ich bekomme 12von12 einfach nicht grammatikalisch und semantisch auf sinnvolle Weise vervollständigt. Kann mir da mal jemand auf die Sprünge helfen?
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Aber nun geht’s los, ich habe da eine Gestaltungsidee für diese Ausgabe von 12 am 12. (und bleibe vorläufig bei meiner Bezeichnung der Aktion).
0.40 Uhr: Ich beende die Serie der Wahl. Zwischendrin habe ich mal kurz angehalten und die Szenerie skizziert.
1.05 Uhr: Ich gehe ins Bett, lese bis zwei.


10.00 Uhr: Aufstehen, der Tag beginnt mit Kaffee. Und der elektronischen Zeitung.
11.45 Uhr: Seit ein paar Tagen hat die Kreissäge keinen Platz mehr im Dome, denn dort wird demnächst der Boden gelegt. Für die Unterkonstruktion brauche ich viele Meter Latten, die ich aus übriggebliebenen Kanthölzern schneide.


Gegen kurz vor drei habe ich zum ersten Mal Hunger an diesem Tag. Ich habe gestern zu spät in der Nacht noch etwas gegessen, das kommt dann davon. Ich mache Pause vorm PC mit zwei Äpfeln und zwei Karotten.
Kurz vor sechs mache ich Feierabend und sitze noch etwas auf dem Steg (im Hintergrund auf dem Bild mit der Kreissäge zu sehen).
Ich beschließe, dass jedes der heute gemachten Bilder eigentlich für zwei Bilder stehen kann und beende mit 6×2 Bildern auch 12von12.

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Das könnte so stehen bleiben, würde den Tag aber nicht wiedergeben, denn was sich oben so gradlinig liest, war es längst nicht. Da wurde während des Sägens eine E-Mail-Konservation mit der ehemaligen Betreuerin meiner verstorbenen Mutter geführt, aus der auch noch Arbeitsaufträge für den Abend resultieren (Formalkram, damit ihr Zeug an mich geschickt werden darf).
Gegen fünf will ich mir Nudeln machen, werde durch Nachbarin C. unterbrochen, die an einer Stelle tatkräftige Hilfe benötigt. Gerne. Für kurze Zeit laufen meine Baustelle, das Kochen und die angeforderte Hilfe parallel. Als ich endlich zum Essen komme, vergesse ich, meinen Teller Nudeln zu zeichnen. Irgendetwas fällt dann halt doch durch’s Sieb.
Bei mir beginnt jetzt der Abend, Medienkonsum wird es geben und den oben bereits erwähnten Formalkram, zwischendrin sind auch Notizen für den morgigen Tag zu machen, den ich überwiegend aushäusig verbringen werde. Bevor all das geschieht wird noch dieser Artikel an den Start gebracht. 12von12 Ende.
ich musste herzhaft grinsen über dein „12-von-12-Grammatik-Dilemma“ – genau dieser Knoten sitzt mir auch jeden Monat im Kopf! Deine Lösung, einfach bei „12 am 12.“ zu bleiben und jedes Bild für zwei Augenblicke sprechen zu lassen, ist herrlich pragmatisch – typisch Maker-Mindset: wenn die Theorie zickt, wird eben gebaut.
Apropos bauen: Die Kreissäge-Session für die Latten hat mir beim Lesen förmlich Sägespäne in die Nase geweht. Hut ab, wie du zwischen Staubwolken, Kaffee-Kick und spontanem Nachbarschafts-Support jonglierst. Dass dann noch eine amtliche Mailrunde zur Hinterlassenschaft deiner Mutter dazwischenfunkt – und du trotzdem weiter sägst, kochst, hilfst – zeigt, wie viel Kraft in deinem „g.lebt Mittelmaß“ steckt.
Besonders gefällt mir dein Steg-Abschluss: kurz sitzen, Wasser glitzern lassen, Atem holen. Sechs Bilder, zwölf Geschichten – und jede davon erinnert daran, dass unser Alltag selten linear ist, sondern eher ein versponnenes Netz aus Pflicht, Gefühl und einem Hauch Impro-Magie.
Danke fürs Teilen dieses Zick-Zack-Tages – er motiviert, die eigenen Baustellen mit einem Augenzwinkern (und vielleicht einer Kreissäge) anzugehen.
Herzliche Grüße
Rosi
@Rosi
Vielen Dank für Deine freundliche Rückmeldung. Es ist immer schön von Menschen zu hören (lesen), die ähnlich ticken. Hier in Bezug auf 12von12, anscheinend ist es Dir auch nicht gelungen, eine befriedigende Auflösung zu finden. Wir werden damit leben müssen.
Und natürlich freue ich mich sehr, wie viel Dir meine wenigen Zeilen zu geben scheinen. Für einen kurzen Moment dachte ich mir, dass es fast mehr ist, als ich hinein getan habe. Aber nein, alles drin. Wie schön.
Die Idee zu diesem Blogformat stammt von dem amerikanischen Regisseur und Autor Chad Darnell. Zwölf Bilder vom jeweils 12. eines Monats, kurz: 12of12.
Daraus wurde im Deutschen 12von12. Ganz einfach.
Was man draus machen mag, ist jedem selbst überlassen 😉
Maiengrüsze
Mascha
Die Idee mit dem Bild im Bild finde ich mega. Danke dafür. LG, Christine
Hi @Mascha, danke für die Erläuterung. Obwohl es nur so halb hilft, zu wissen, dass es im Englischen auch schon keinen Sinn ergab, grammatikalisch. 🙂
Nebenbei, seit unserem ersten Kontakt habe ich Deinen Blog im Feedreader und verfolge ihn regelmäßig (wobei ich die Gesänge meistens ignoriere). Einmal, als Du von einer kleinen notwendigen Reparatur berichtet hast, die Du nicht alleine machen kannst, habe ich überlegt, ob ich Dir anbieten soll, sie aus der Ferne anzuleiten. Ich glaube es ging um ein kleines Fensterchen in einer Tür. Ich denke mit ein paar hin- und hergesandten Fotos würden wir das gerichtet bekommen.
Falls Du also mal (kleinen) handwerklichen Rat brauchst, darfst Du Dich gerne melden. LG
@Christine
Danke. Ich mag es sehr, gelobt zu werden, made my day, ähm, evening. LG
Guten Morgen 🙂
dankeschön, aber handwerkliche Hilfe aus der Ferne benötige ich definitiv nicht. Es gibt genug Anleitungen bei youtube und theoretisch weisz ich auch von selbst, wie sowas geht. Praktisch fehlt mir 1. meist das Werkzeug oder Material (Baumarkt ist sehr weit weg, kaum zu erreichen …und da finde ich das Benötigte erst recht nicht oder kanns nicht bezahlen), die nötigen Kräfte und 3. das Geschick. Ich hab nun mal zwei linke Hände, das kann sich kaum einer vorstellen!
Dazu kommen noch die kleinen Pannen: etwas bricht ab oder verklemmt sich – mein Opa nannte das immer „die Tücke des Objekts“ – sehr treffend!
Kurz und gut: es ist für mich meist sehr frustrierend, dauert oft Studen/Tage/Wochen und ich mag mir das mit zunehmendem Alter nicht mehr antun. Hab eben ein Brett davor genagelt, weil ich weder eine passende Scheibe habe (zuschneiden kann) noch Glaserkitt. Ansonsten hab ich in meinem „vorigen“ Leben in der DDR schon genug Scheiben selbst einsetzen müssen.
Schönes Wochenende
Mascha
Als „12 Fotos von 12 Momenten“ habe ich es immer gelesen.
@ N. Aunyn
Danke, das ist eine befriedigende Antwort. Wenn es hier nicht noch einen überzeugenderen Vorschlag gibt, werde ich ihn in meinen inneren Dialog (hmm, Monolog?) übernehmen.