25153 – Tiles

Heute fertiggeworden, das Grosse-Tile (02/81).

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Es drängt mich, das Vorhaben mit den Tiles nocheinmal zu erläutern. Mit den Jahren habe ich gelernt, das zeigen besser ist als beschreiben. Und ich habe mich daran erinnert, dass es ein sehr altes Bild von der bereits erwähnten sehr alten „Kachelung“ gibt, vermutlich aus 1987/88.
So in etwa soll das werden, 9 mal 9 Tiles (vielleicht mehr), nicht ganz doppelt so groß wie die Zusammenstellung auf dem Bild. Das ist keine große Kunst, eher niedrigschwelliges Gebastel, aber in der Menge ergibt sich doch ein sehenswerter Effekt. Dennoch möchte ich natürlich mit jedem einzelnen Tile zufrieden sein, sei es als Erinnerung oder als kunsthandwerkliche Fummelei. Die Aufgabe wird sein, die eigenen Ansprüche mit dem Spaß an der Sache auszubalancierien. Bin gespannt, wie’s gelingt.

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Ich habe mir von der Katharina-Grosse-Ausstellung ein kleines Andenken von unbestimmtem Zweck mitgebracht. Unbestimmt zumindest bis heute, vor weniger als zwei Stunden hat das Brösel aus der Erdarbeit der Wunderbild-Ausstellung seine Bestimmung gefunden: es wird in ein Tile eingearbeitet.Das habt Ihr ähnlich schon bei der Serviettentechnik gesehen, es ist noch nicht fertig. Sobald ich damit durch bin gibt es hier ein Update.

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Nebenbei auch ein Wort und ein Label dafür gefunden, ganz zwanglos oben schon verwendet, Kachel, oder neudeutsch: Tile. Eine Kachel, ein Tile, ist eines der 81 (vielleicht mehr) 10×10-cm-Holzplättchen, die es zu verkünstlern gilt. Ab heute also nicht mehr dieses sperrige 10×10-Bla, sondern einfach nur Tile. Ab jetzt wird losgekachelt.

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Zwei Tage später:Fertig.

25145 – #wmdedgt September 2025

Jeden Monat am Fünften fragt Frau Brüllen ihre Blogger-KollegInnen, was sie denn eigentlich den ganzen Tag machen. Hier geht’s zu ihr und all den anderen Bloggenden.

Ich stehe gegen halb zehn auf, das ist im Vergleich zu den letzten Tagen spät, vielleicht habe ich etwas Nachholbedarf. Eine Viertelstunde später ist der erste Kaffee gekocht und ich habe mich auf YouTube in einer Quarks-Sendung zur Herzgesundheit gefangen. Zweierlei ist daran neu, erstens, dass ich an Gesundheitsthemen hängebleibe und zweitens, dass ich mir noch vor dem Frühstück Inhalte von mehr als zehn Minuten antue. Dabei kommt mir eine weiterführende Idee, in letzter Zeit muss ich manchmal überlegen, was ich zeichnen oder abzeichnen möchte. Warum nicht Anatomiebilder des Herzens oder der Prostata? Einfach um erstmal ein tieferes Verständnis davon zu bekommen, im zweiten Schritt sogar die entsprechenden Begrifflichkeiten zu kennen und im dritten (vielleicht) das einzige Tatoo zu entwerfen, das ich (sehr vielleicht) jemals haben werde, ein anatomiegerechtes abstrahiertes Herz auf der linken Brust mit der Aufschrift „Nicht wiederbeleben“.

Um halb elf beginne ich, mich mit einem lange verschleppten Punkt auf meiner ToDo-Liste zu befassen, der Kündigung des Bankkontos meiner vor einem dreiviertel Jahr verstorbenen Mutter. Nehmen wir das als einen Hinweis darauf, dass auch Geld nicht zu den Dingen zählt, die mich motivieren. Nacheinander chatte ich mit dem Chat-Bot der Bank, spreche mit der Hotline der Bank und endlich mit einem der Mitarbeiter dort. Danach weiß ich, was die Bank von mir braucht, setze das entsprechende Anschreiben dazu auf, tüte es gemeinsam mit den geforderten Nachweisen ein und frankiere angemessen. Der ganze Vorgang dauert bis Punkt zwölf.

Danach bleibt mir eine dreiviertel Stunde, bis ich zur Therapie aufbrechen muss. Ich frühstücke und mache währendessen einen groben Plan, welche Stationen ich danach in der Stadt anlaufen werde. Die Stunde selbst verläuft unspektakulär, was ich im Rahmen einer Therapie als positiv ansehe. Ich verlasse die Praxis mit dem Gefühl, gerade alles richtig zu machen.

Anschließend kaufe ich im Drogeriemarkt meines Vertrauens Lebensmittel ein, leider verdichtet sich aus der Wortspielwolke heraus keines mit einem Bezug zum Preis. Die Drogerie bietet mir Lebensmittel ohne Zucker und mit deutlich weniger Zusatzstoffen, was zu der bemerkenswerten Beobachtung führt, dass Lebensmittel mit weniger drin mehr kosten. Weiter geht zur Sparkasse, ich brauche Bargeld. Dabei komme ich an meinem Zweitfahrrad vorbei, das seit immerhin zehn Tagen unbeschädigt schon am gleichen Ort steht. Ich habe es auf dem Weg in den Kurzurlaub für die Strecke von meinem Wohnort bis in die Stadt benutzt, weil ich mein Elektro-Fahrrad nicht so lange in der Stadt stehen haben wollte. Und jetzt warte ich auf eine Gelegenheit, es abzuholen.

Der Stadtgang endet bei einem Inder, der von Qualität und Ambiente her irgendwo zwischen Fastfood-Bude und Restaurant rangiert. Ich entdecke darin zwei Tische, die ganz offensichtlich mit Landsleuten besetzt sind, die dort essen. Verstanden als Gegensatz zu Landsleuten, die zur Familie gehören und dort sind, weil es mit und bei der Familie nunmal am schönsten ist. Meine Idee, dass essende und offensichtlich zufriedene Landsleute ein Qualitätsmerkmal sind, bestätigt sich zumindest bei diesem ersten Besuch.

Wieder zuhause, es ist kurz nach vier, geschieht nicht mehr viel. Lebensmittel auspacken und verstauen, fertig. Ich sehe, dass eine der derzeit verfolgten Serien mit der neuesten Episode im Stream ist, lade sie herunter und hänge erstmal damit ab.

Und weil heute der Fünfte ist, setze ich mich an diesen Text. Versprochen, falls heute noch irgendetwas Berichtenswertes geschieht, liefere ich nach. Aber wie wahrscheinlich ist das?

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Und nun gibt es doch noch etwas. Im Ferienhaus, das wir letzte Woche bewohnten, gab es an einigen sehr unwahrscheinlichen Stellen Aplikationen in Serviettentechnik, so an der Küchendecke und den Fensterrahmen. Alles mit hohem Kitschfaktor, aber sehr gut ausgeführt. Ich sah das und dachte an die Betonreklame aus vergangenen Tagen: Es kommt drauf an, was man draus macht. Und ich dachte an das Zimmer, das ich mit A. in Amsterdam gemietet hatte, sehr sehenswert und ebenfalls mit Aplikationen aus Serviettentechnik, diesmal aber solche, die Drogengebrauch in der Vergangenheit vermuten lassen. Wichtigster Gedanke aber: Ich habe noch niemals mit Serviettentechnik experimentiert, das muss ich nachholen!

Und das ist gerade geschehen. Noch nicht ergebnisorientiert, mehr um es einfach mal versucht zu haben, letztlich fehlen mir die entsprechenden Servietten. Im Bild zwei Versuche, einmal auf eines der 10×10-Holzplättchen, und einmal direkt ins Tagebuch für das Thumbnail.

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Update, zwei Tage später:

Das bleibt jetzt so.

25130 – Wort gefunden: Gewerkel

Heute gab es „Gewerkel“. In einem anderen Artikel habe ich schon einmal ein Verb gesucht, das ich nun gefunden habe: werkeln. Es ging um einen Sammelbegriff, mit dem all die Tätigkeiten zu umfassen seien, die irgendwie den kreativen Tätigkeiten vorausgehen, ohne selbst kreativ zu sein. „Anbahnen“ war damals im Gespräch, auch einige Zeit in der gedanklichen Erprobung, aber letztlich zu allgemein. „Krealogistel“ als eigene Wortschöpfung war mir zu aufgesetzt. Und heute kam das ganz spontan, als sei es eigentlich schon immer in meinem Sprachgebrauch, werkeln.

Was mir daran gefällt: das Werk kommt darin vor, etwas verniedlicht noch, vielleicht sogar nur embrional, aber es ist schon da. Etwas bahnt sich an, sehr konkret, ein Werk.

Im Bild seht Ihr links 81 10x10cm-Quadrate, die später ein Raster aus 9 mal 9 Quadraten bilden werden, jedes der Quadrate Träger für ein kreatives Irgendwas, vielleicht ein Foto, ein Vierzeiler, eine kleine Nagelskulptur, eine dadaistische Collage oder Was-weiß-ich-denn, alles ist möglich. Die Idee ist, dass ich damit anfange, aber generell jeder daran mitmachen darf (ja, Ihr dürft Euch angesprochen fühlen). Neu ist das nicht, ich habe das schon einmal mit Jugendlichen im Rahmen meiner sozialpädagogischen Arbeit gemacht und mich vor Kurzem daran erinnert. Ich hatte Spass an dem kleinen 3D-Format, das dann gemeinschaftlich zu etwas größerem wird.

Rechts im Bild ein Holzreif (eigentlich die Abschlußkante eines runden, im Freien stehengelassenen Tisches, die der Regen abgelöst hat), der ein Rundwebrahmen werden will. Ich glaube, ich brauche ersteinmal ein etwas kleineres Format, als den großen Rundwebrahmen, den Ihr auf manchen Bildern aus dem Dome im Hintergrund an der Wand hängen seht (170 cm Durchmesser). Ich denke an einen angeschnittenen Kreis als Teppich im Eingangsbereich des Domes.

Update (7.9.2025): Hier gibt es ein erstes fertiges Quadrat zu sehen.

Update (11.9.2025): Die Quadrate haben jetzt einen Namen: Kacheln oder neudeutsch Tiles. Hier [noch zu verlinken mit 25151] also das zweite Tile.