25164 – Die Dome-Wiederbesiedlung beginnt

Es ist nicht lange her, da habe ich Euch von aufzufüllenden Fugen erzählt. Vergesst das. Wenn ich darauf warte, komme ich in diesem Jahr nicht mehr in den Dome. Meine Stimmung hat sich in den letzten Wochen massiv verschlechtert und ich muss mich mehr an meiner Lust als an sinnhaft-effektiven Vorgehen orientieren. Weil Lust geht und sinnvolle Effektivität nicht. Done is better than perfect!

Und so habe ich in den letzten Tagen beschlossen, den Einzug vorzuziehen und die unfertigen Dinge fertigzustellen während ich einziehe oder den Dome schon bewohne. Begonnen hat der Einzug heute mit dem „Baustellenradio“ und der Stehlampe. Beides im Bild.

Der Plan ist, in den nächsten Tagen und Wochen Stück für Stück all das in den Dome zu bringen, womit ich wirklich leben möchte. Und zwar ausschließlich das. Eine Ausnahme von dieser Regel bilden Materialien und Werkzeuge, die in den Material- und Werkstattwagen kommen.

Irgendwann werden dann nur noch Dinge in meinen gegenwärtig bewohnten Wägen sein (Nebenbemerkung, ja, der Hesse bildet die Mehrzall von Wagen mit „ä“), die weg können oder Grenzfälle sind, über die zu entscheiden dann sehr viel einfacher ist. Warum das so sein soll? Keine Ahnung, habe ich nur so hingeschrieben, damit es wahr wird. Manchmal klappt das.

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Im Moment ist es gar nicht so einfach, an der Idee, jeden Tag eine kreative Kleinigkeit zu schaffen, dranzubleiben. Aber noch gelingt es. Und manchmal ist es sogar besser, wenn ich mir weniger Mühe mache oder weniger will. Das nebenstehende Bild ist in weniger als einer Viertelstunde entstanden und gibt mir mehr, als manche deutlich aufwändigere Zeichnung.

Das Bild als Vorstufe oder „Studie“ betrachtet, könnte ich in einer Stunde mit einer ähnlichen Technik und etwas anderen Farben und Arbeitsmitteln vermutlich etwas Überzeugendes hinbekommen. Aber – und damit variere ich das Motiv aus dem ersten Abschnitt – gerade sind schnelle, kleine Erfolge wichtiger als große in der Zukunft.

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Etwas später, strengenommen ist schon der Folgetag:
Als ich das Bild auf dem Monitor sah, bekam ich Ideen, wie es – also genau dieses und nicht irgendein zukünftiges – besser zu machen sei. Ich habe das auch gleich ausprobiert. Das Urteil, ob es wirklich besser ist, überlasse ich Euch.

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Einen Tag später:
Ich habe eine Verwertungsidee, das ist ein typisches Hawaihemdmuster. Und damit Ihr Euch das besser vorstellen könnt, habe ich das einem KI-generierten Model angezogen.

 

25162 – Gesundheitsupdate

Was bisher geschah:
Ich habe ein Aortenaneurysma, seit Anfang 2025 ist auch eine direkt daneben liegende hochgradige Herzklappenverengung (Gespräche mit der Fee 2) diagnostiziert. Die Ärzte empfehlen, beides gemeinsam zu operieren.
Spoiler: Es wird nicht operiert.


Wie gestern schon erwähnt, muss ich heute für meine Verhältnisse ungewohnt früh aufstehen. Der halbjährliche Herz-Check in der Uniklinik ist dran. Alle Details ausgelassen bin ich cirka eine halbe Stunde vor meinem Termin im zugehörigen Wartebereich und komme auch im weiteren Verlauf zügig durch.

Um mit der schwierigsten Neuigkeit zu beginnen, zum ersten Mal ist das Aneurysma gewachsen. Dass dies irgendwann geschehen würde, war zu erwarten und hat auf meine Entscheidung, die mir mehrfach empfohlene Operation nicht durchführen zu lassen, keinen Einfluß.

Was natürlich im folgenden Beratungsgespräch dann auch begründet werden muss. Die Beratungsgespräche im Klinikum haben die Eigenart, dass man selten zweimal mit dem gleichen Arzt spricht. Folglich habe ich schon eine Anzahl sehr verschiedener Reaktionen auf mein entschiedenes Danke-nein gesehen. Heute habe ich Glück, vor mir sitzt eine sympathische und (das wird sich im weiteren Verlauf zeigen) auch aktive Ärztin, die sich – nachden ich erkannt habe, dass sie noch nicht in die Akte geschaut hat – von mir unterbrechen lässt und zuhört.

Denn wir sind ja schon weiter, als nur über die von mir abgelehnte OP zu reden. Tatsächlich wurde schon mit CT abgeklärt, dass in diesem, meinem Fall mittels eines  minimalinvasiven Eingrifffs eine künstliche Herzklappe eingesetzt werden kann. Das ist für mich auch in Ordnung und bis dahin nur eine Frage des Zeitpunkts. Allerdings bedarf es zur weiteren Vorbereitung und als Voraussetzung des Eingriffs noch eine Beratung durch die Chirurgie, in der ich dann ein aller-allerletztes Mal die Operation ablehnen müsse. Ein Termin für diese Beratung sollte mir zugeschickt werden.

Soweit Euer und mein Stand im letzten Gesundheitsupdate. Aber: dieser Termin fand nicht statt, weil er mir erst Wochen nachdem er hätte stattfinden sollen, im Rahmen eines Arztbriefes, zugesandt wurde. Blöd daran war aber vor allem, dass ich nun auch keinen Termin für meine halbjährliche Routineuntersuchung hatte und ich in der Folge auch vergaß, einen neuen Termin einzuholen. Es ist ja auch alles nicht sooo superdringend.

Zugegebenmaße musste ich erst im Sommer etwas mit dem Kreislauf schwächeln (und auch nur einmal), um mich daran zu erinnern, dass mein Herz der Überwachung bedarf. In der Folge vereinbarte ich den heutigen Termin.

Alles, was nach meiner Schilderung kommt, hätte ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen nicht für möglich gehalten, ich vermute eine Reihung glücklicher Zufälle. Es beginnt damit, dass meine Beratungsärztin versucht, den zuständigen Chirurgen anzurufen, ihn nicht erreicht, beschließt mit mir bei ihm vorbeizugehen, nur um ihm dann sofort im Gang zu begegnen und in ihr Büro zum Zwecke meiner Beratung zu zerren. Was er gutwillig mit sich machen lässt. Noch während ich beraten werde verschwindet sie unauffällig, nur um einige Minuten später mit dem TAVI-Experten (TAVI steht für Transkatheter-Aortenklappenimplantation – im Englischen: Transcatheter Aortic Valve Implantation) zurückzukehren. Jetzt sind alle im Raum, die ohnehin miteinander sprechen müssen, wenn der Eingriff stattfinden soll.

Nachdem ich also, siehe oben, umfänglich beraten die große Operation ablehne, verschwindet der Chirurg und die TAVI-Beratung startet. Auch dieser Doc ein freundlicher Mensch, bei dem ich im Gespräch versehentlich, aber mit positiver Auswirkung auf unser Gespräch, ein Thema berühre, das ihm wichtig ist. Genau dazu hätte er einen Vortrag gehalten. Im Wesentliche geht es um die Haltbarkeit von künstliche Herzklappen im Zusammenhang mit der Lebenserwartung des Patienten und wie sich daraus die Empfehlung ergibt, dass eine TAVI nicht vor dem siebzigsten Lebensjahr erfolgen sollte, letzlich aber immer der individuelle Patient angeschaut werden muss. Wir schauen mich an und befinden, dass es auf das eine fehlende Jahr bei mir nicht ankommt.

Zum Abschluss wechseln wir zur Terminvereinbarung in sein Büro, allerdings legen wir keinen Termin für die TAVI fest, sondern zu einer Herzkatheder-Untersuchung, die ebenfalls im Vorfeld einer TAVI gemacht werden sollte, wenn es eine Vorerkrankung der Herzkranzgefäße gibt. Bei mir weisen die zwei Stents auf die Neigung zu Verengungen hin, also wird nachgeschaut, ob da noch mehr zu eng ist. Ich werde davon berichten.

Nur um es nocheinmal zu betonen, ausschließlich weil diese Beratungsärztin so aktiv war, habe ich zwei zusätzliche Beratungen bekommen und sie hat ihren zwei Kollegen einem Termin miteinander erspart. Ein Gewinn für alle Beteiligten. Und alles in einem für mich maximal entspannenden Gesprächsklima. Ich bin sehr zufrieden und dankbar.

25161 – Mal wieder im Stadttheater

Kleist im Stadttheater: Prinz Friedrich von Homburg.

Sehr widersprüchliche Eindrücke, im ersten Teil einmal fast eingeschlafen und zwischendrin überlegt, ob ich in der Pause gehe. Dann einiger überzeugenden Szenen wegen geblieben und gegen Ende froh darüber, letztlich sogar richtig zufrieden damit, das Stück gesehen zu haben.

Könnte ich alles begründen, aber ich bin müde und muss morgen früh raus. Deswegen reiche ich Euch an Markus von der Literaturlounge weiter, der kann zwar meine Ausfälle nicht begründen, beschreibt aber gewohnt umgangssprachlich (das ist, was ich an seinen Besprechungen mag), warum er gerne blieb und das Stück mochte.

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Helen, langjährige Gefährtin und Mutter gemeinsamer Kinder, wäre heute 65 geworden. Vielleicht hat der Tag auch deswegen einen trau(er)igen Unterzug.