25101 – Gut so

Vermutlich hat mir nichts besseres als die materialmangelbedingte Baupause passieren können. Es ist ein großer Luxus, einen Tag zu beginnen, ohne zu wissen, was mensch mit ihm tun wird. Bei mir sind heute zwei Projekte fertig geworden, denen Ihr vor über vierzehn Tagen mit genau der Idee, sie fertig zu machen, schon einmal begenet seid: Der Kleiderständer und das Deltacom-Schild.Letzteres ist nur sehr bedingt fertig. Sagen wir, es ist in dieser Version fertig. Ich bin mit den neugewählten Farben nicht zufrieden. Vor allem aufgrund schlecht gewählter Grauwerte wirkt das Schild je nach Lichtverhältnis sehr verschieden und nicht immer gut.

Über dieser Unzufriedenheit habe ich eine Arbeitstechnik wiederentdeckt, die ich für eine neue verbesserte Version verwenden werde: Den Entwurf mit farbiger Pappe. Farbige Dreiecke ausschneiden und solange neu legen, bis das Ergebnis stimmt. Mondrian und Matisse haben in ihren späten Lebensjahren so gearbeitet. Und wenn die das konnten …

25097 – Vogelhäuschen

Auf Nachbarin C.’s Geburtstagsfest habe ich ein Vogelhäuschen vom Lagerfeuer gezogen, das …, nein, es war nicht renovierungsbedürftig, es war jenseits jeder Renovierungswürdigkeit.

Mir war von Anfang an klar, dass ich es mit einfachsten Mitteln und „lowest lower level“ wieder bewohnbar machen wollte. Und so habe ich an zwei verschiedenen Tagen in der Vergangenheit zunächst die Teile wieder miteinander verklebt, die irgendwie noch zu erhalten waren, und dann die Wände ersetzt (eine regelmässige Leserin des Blogs hat schon einmal zwischen diesen Wänden gewohnt, Grüße an F. gehen raus). Heute gab es dann das Dach und das kleinteilige Gewerke drumherum, damit es zum Reinigen auch wieder abzunehmen ist.

Schon seit einiger Zeit versuche ich, meinen Perfektionsanspruch zu brechen. Der Dome war und ist da eine gute Übung, aber an anderen Stellen kommt er (der Anspruch, nicht der Dome) mir gelegentlich doch noch in die Quere. Bewusst unperfekte Vogelhäuschen sind da eine gute Übung. Wir dürfen nächstes Frühjahr gespannt sein, was die Vögel davon halten.

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Bis dahin gilt: 

Done is better than perfect!

25085 – Fertig machen

Heute morgen setze ich mich hin und mache eine kleine Liste mit Dingen, die ich fertig machen könnte. Fertig im Sinne von Das-bleibt-jetzt-so oder Da-muss-ich-mich-nicht-mehr-drum-kümmern. Fünf Dinge sind auf dieser Liste, am Ende des Tages sind zwei davon fertig. Es sind die wichtigsten zwei, diejenigen, die es mir erlauben mit dem Dielenlegen weiterzumachen.

Insgesamt sind drei Wasserzuleitungen in den Dome geführt, die ich noch verschließen muss. Also wenigstens zwei davon, weil ich nur eine nutzen werde, aber bis ich weiß, welche eine das sein wird, eben erstmal drei. Also klebe ich drei Übergangsnippel mit 2-Komponenten-Kleber an die Leitungen und verschließe sie jeweils mit einer Endkappe. Wasserleitungen kleben? Ja, kam mir auch seltsam vor, ist aber möglich und erspart das Löten. Für die Restskepsis beruhige ich mich damit, dass niemals – oder in der Luxusvariante nur gelegentlich – Druck auf diesen Leitungen sein wird. Und selbst wenn, das Experiment mit dem Kompressor lässt mich guter Dinge sein.

Fummelkram an den Enden der aktuell verlegten Dielen. Leider muss ich so kleinteiliges Zeug machen, weil ich mehr Verschnitt produziere, als ich ursprünglich dachte. Denkfehler meinerseits in der Vorbereitung. Wenn es blöd kommt fehlen mir gegen Ende zwei/drei Dielen und ich muss deswegen nochmal los. Wenn alles gut geht …, also deswegen Fummelkram an schlecht einsehbaren Stellen.

Dass die Nummer mit dem Kleiderständer ebenfalls nicht glatt lief, habt Ihr vorgestern ja schon erfahren. Aus mir wird in diesem Leben kein begnadeter Handwerker mehr. Manchmal denke ich mir, mein eigentliches Talent besteht darin, trotzdem weiterzumachen. Egal, den Bock von vorgestern kann ich heute ausgleichen. Leider kann jch nicht darüber hinaus weitermachen, der Kleber braucht zwölf Stunden bis zur Endfestigkeit (nebenbei: je länger die Aushärtezeit, umso größer die Endfestigkeit, deswegen dieser Kleber, es ist der Gleiche wie für die Wasserleitungen). Fast vergessen, an einer Stelle führt die Fehlerkorrektur sogar zu einer Verbesserung. Das eingeklebte Schirmständerteil ermöglicht nun, das obere Oval beliebig in der Höhe zu verstellen. Das Gute im Schlechten, es existiert.

Und dann noch an der Renovierung des Deltacom-Schildes weitergemacht. Ich arbeite nach den Originalentwurf von damals, wenn auch mit leicht veränderten Farben. Wichtiger als die Farben ist ihre (Zufalls-)Verteilung und ich erinnere mich, dass ich damals damit zufrieden war. Irgendwann ist das Licht zu schlecht und ich erkenne meine Vorzeichnung in hellgelb nicht mehr. Also auch hier ein Ende, bevor ich fertig bin.

Der fünfte Punkt der Liste …, ach, das kann ich genau so gut auch morgen erzählen.

25077 – Fundstücke

Ein kleiner Nachtrag zu Freitag.Noch vor dem Essen kamen A. und ich an einem Sperrmüllberg vorbei, den ich nicht ungeprüft liegen lassen konnte. Und tatsächlich habe ich dann einige „Schätze“ gefunden, die ich bergen musste. Und den Rest des Abends mit mir herumtrug.

Allem voran Hogarth’s Zeichenschule, ein dicker Wälzer voller Tipps zum Zeichnen und tausend sehr schönen Abbildungen, die alles noch einmal erläutern. Ich nehm‘ das mal als Zeichen.

Auf der leichteren Seite sind Sag nix über Pulok, ein näherungsweise vollständig erhaltenes Wortlege- und -ratespiel, das ich optisch sehr überzeugend finde, und eine Spielesammlung ohne Spielsteine. Letztere wurde heute eingeweicht, damit ich die Spielflächen von den Pappen lösen und sie der Sammlung mit den Bastelpapieren einverleiben konnte. Ordnung, so wichtig!

25038 – Wie mache ich ein Zine?

Der Beitrag gestern endete mit einer Vielzahl von Zine-Genre. Die Art und Weise ein Zine herzustellen ist ähnlich vielfältig.

Ich reduziere das Herstellungsproblem mal auf die einfache Frage, ob ich heften oder kleben möchte. Oder nichts von beidem!

Kleben und heften erwähne ich hier, weil ich damit meine ersten Versuche gemacht habe, meine „Zines“ aus grauer Vorzeit (vorgestern zu sehen) waren geklebt und geheftet.

Nichts davon ist ideal.

[Hier kurze Besprechung der
drei verwendeten Methoden
einfügen. Oder weglassen.] 

Deswegen und weil ich eine Neigung zum Purismus habe,  bin ich auch so angetan von meiner Entdeckung der Zine-Szene. Dort gibt es ein weitverbreitetes „Standard-Format“, dass Hot-Dog-Folding genannt wird und im ersten Ansatz ohne heften und kleben auskommt (wobei mensch mit ein paar Klebepunkten an den richtigen Stellen das Ganze massiv aufhübschen kann).

Das Hot-Dog-Folding beginnt mit einem Din A3-Blatt und endet mit einem postkartengroßen (DIN A6) Zine, das einschließlich  Vorder- und Rückseite acht Seiten hat. Für den Inhalt also sechs Einzelseiten oder – und das finde ich besonders attraktiv – drei Doppelseiten, die nicht durch irgendwelche Heftungen oder Klebekanten gestört werden.

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Kurze Unterbrechung für eine Befindlichkeitsdurchsage: Ich habe Hunger und mir ist das hier gerade nicht spielerisch genug. Und weil Ihr einen gut gelaunten Blogger verdient habt, mache ich morgen weiter.

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Oder doch heute. Erstaunlich, was eine kleine Pause bewirken kann. Ich bin nach dem Essen nämlich doch nochmal spielen gegangen und habe mir aus einem alten Flipchart-Bogen ein A3-Blatt geschnitten (das Format ist wichtig für den späteren Kopiervorgang, die meisten Copy-Shops haben auch A3-Farbkopierer) und, siehe oben, entsprechend gefaltet. Diesen Faltvorgang wollte ich zunächst hier näher beschreiben, aber ernsthaft, wenn Ihr das nachfolgende Foto lange und konzentriert anschaut, sollte es Euch gelingen, die Faltung auch ohne Anleitung nachzustellen.

Und das, was folgt, auf dem Foto aber schon mit abgebildet ist, ist meines Erachtens ohnehin der wichtigere Teil des Prozesses: Der Inhalt, dessen Ausarbeitung und Positionierung. Angenommen ich möchte zu Übungszwecken ein Zine über Zines machen, das METAZINE, dann wäre das abgebildete Blatt ein guter Ausgangspunkt. Die Text-Inhalte sind mit den beiden  Blogbeiträgen von gestern und heute vorhanden, auf dem Blatt ist ihre ungefähre Position benannt.

Der eigentliche Spaß beginnt jetzt, die Gestaltung. Ich mache mir Gedanken, wie ich die Texte illustrieren könnte, irgendwo wird es sicher ein UFO geben (Ihr erinnert Euch, die Science-Fiction-Zines der 30er Jahre) und eine Seite später auch ein gebrochenes Herz für die Perzines (ach ja, ich habe den Beitrag von gestern um einen Absatz ergänzt, dort die Perzines). Klare Sache, das sähe bei jeder und jedem von Euch anders aus. So soll das.

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Notiz für mich selbst, mögliche Fortsetzungen:
•Artikel abschließen mit Kopiervorgang (Greiferkante),  Original oder Mastercopy?
• Nochmal auf den Purismus eingehen (Fokus verloren).
• Die drei (vier) angesprochenen Bindunggsarten besprechen (Howto, Bock verloren).
• Der große Hefter bleibt unerklärt, nachschieben. Generell, mehrmals sind persönliche Bezüge möglich und nicht ausgeführt (die sind wichtig, wer einfach die Bastelanleitung will, findet das bei wikiHow besser), mach‘ aus diesem Artikel eine Schreibübung.
• Das Zine ist fertig, und jetzt? Mögliche Verwendungszwecke.