25159 – Heute besteht der Teufel auf Brot

Entwurf für die Doppelseite eines Copy-Druckdings, das wir heute als Perzine (Personal Zine) bezeichnen würden. Wurde nie fertiggestellt, gut so, wäre mir im nachhinein vermutlich nur unangenehm.


Wir waren damals™ – der Entwurf ist von 1981 – jung, dumm, unempathisch und geil. Alles sehr unfreie Zustände. Wir spürten das und wollten nicht so sein.

25158 – Lost

Meine erste Idee war, den Beitrag – einzig mit diesem Bild –  „Lost im Tedi“ zu überschreiben und es dabei zu belassen.

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Konnte ich dann doch nicht. Dieses Teil ist aus so vielen Gründen gut und gleichzeitig schlecht, eher aber schlecht und gleichzeitig gut zu finden, dass ich gar nicht erst beginne, das aufzudrösseln.

Ein Gedanke dazu scheint mir aber anmerkenswert, einen kurzen Moment hatte ich den Impuls, mir das Teil in den Garten zu stellen. Das wäre ein wenig selbstironisch und gleichzeitg auch bespiegelnderweise an die anderen meditierenden Gartenzwerge um mich herum gerichtet. Plus ganz viel mehr, wozu mensch mich aber besser kennen müsste. Mithin würde niemand in meinem Umfeld den Humor (oder den damit verbundenen Kommentar) verstehen, nichtmal den ersten, eher allgemeinen Teil.

Und darüber kam ich mir etwas verlassen vor, eben „lost“.

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Ach ja, und nur zur Sicherheit erwähnt: Das Teil steht in keiner der mir bekannten Parallelwelten außerhalb eines Gedankenexperiments wirklich-wirklich in meinem Garten. Niemals nicht.

25156 – (4/4) | G A G E | E D C | G A G E | D C

Heute den Boden versiegelt. Zu jedem früheren Zeitpunkt meines Lebens hätte ich den Boden für fertig erklärt und den Einzug begonnen. Aber da ich mir versprochen habe, den besten Dome zu bauen, den ich bauen kann (meint: gemessen an meinen höchstmöglichen Ansprüchen, die ich gerade noch erfüllen kann), muss ich nach der Pflicht noch in die Kür.

Diese Kür wird daraus bestehen, die gelegentlich vorhandenen Fugen zwischen den Dielen aufzufüllen. Denn die Erfahrung im Wagen zeigt, dass sich in diesen Fugen der  Staub fängt, kaum vollständig daraus zu entfernen ist, aber nach jedem Kehren in Rekordzeit wieder neben der Fuge auftaucht. So richtig staubfrei ist die Hütte nicht zu bekommen. Um also wenigstens die Chance zu haben, staubfrei(er) zu leben, müssen die Fugen geschlossen oder aufgefüllt sein, damit sich kein Staub darin fangen kann.

Wie ich das genau machen werde, ist noch unklar. Ich habe ein paar Ideen, mit denen ich experimentieren möchte, bevorzugt an weniger exponierten Stellen. Das wird nochmals Zeit erfordern, was nicht schwierig ist, weil neben dem Boden noch andere Arbeiten am Dome zu einem Abschluss zu bringen sind.

Wichtig daran, diesen Arbeitsschritt gegangen zu sein, ist eigentlich nur eines, ab jetzt kann die Stereoanlage wieder in den Dome. Denn die hat mir wirklich gefehlt in den letzten Wochen.

25155 – Swedish Death Cleaning

Swedish Death Cleaning klingt wie eine Serie, die schlecht genug ist, um mir Spaß zu machen. Leider ist die Geschichte weit von irgendeinem Spaß entfernt, es geht um Aufräumem in seiner schwierigsten Form, dem Entrümpeln.

Regelmäßige LeserInnen wissen es es, ich möchte mit dem Umzug in den Dome eine Entrümplungsaktion verbinden. Nichts soll in den Dome kommen, was ich nicht wirklich haben möchte. Zu unterscheiden von den Dingen, die ich haben möchte und deswegen auch habe, obwohl ich sie eigentlich nicht brauche, nie verwendet habe oder sogar häßlich finde. Klingt einfach, ist schwer.

Nun, guter Rat ist so leicht zu bekommen, wie er schwer zu ertragen ist. Influencerinnen (und ich muss das nicht gendern, weil es durchgängig Frauen sind) geben in viel zu hoher Stimmlage und in geschätzt 150% der durchschnittlichen Sprechgeschwindigkeit gute Tipps, wie dem materiellen und emtionalen Chaos beizukommen ist, das mit Entrümpelungsaktionen zwangsläufig verbunden ist. Und ich bin an dieser Stelle ganz unironisch, die Tipps sind nützlich, sofern mensch halbwegs unterscheiden kann, was für ihn passt oder auch nicht. Zwei davon bekommt Ihr heute von mir ohrenschonend aufgeschrieben, weil sie mir unmittelbar einsichtig sind und in konkreten Entscheidungen schon geholfen haben. Und besser noch, weil sie sich gegenseitig ergänzen. Führt einer der Tipps in irgendwelche Ambivalenzen, schafft der andere meist Klarheit.

Tipp Nummer 1: Behalte nur Dinge, die Deinem angestrebten Zukunfts-Ich entsprechen.

Tipp Nummer 2: Behalte nur Dinge, die nach Deinem Tod noch jemand haben möchte (das ist das Swedish Death Cleaning, zusammengefasst in einem Satz).

Zur Verdeutlichung ein paar Beispiele. Es gibt da dieses wirklich kuschelige, warme und gut zu tragende Hemd in der Farbe hellen Durchfalls, die ich bisher nur an Rentnern gesehen habe. Das fällt gleich durch beide Siebe, erstens möchte ich keiner mehr sein, der Hemden unter Vernachlässigung ästhetischer Gesichtspunkte trägt, und zweitens ist es extrem unwahrscheinlich, dass irgendjemand durch meinen Nachlass geht und denkt: „Boah, genau so eins habe ich schon immer gewollt!“.

Oder die zweite (!) Tischkreissäge. Sie ist ein Produktionsmittel, das wirft mensch – ähnlich wie Nahrungsmittel – nicht einfach weg. Und potentiell ist sie auch noch für irgendjemanden nützlich. Andererseits werde ich in der Zukunft deutlich weniger zu sägen haben oder sägen wollen, da sollte eine Tischkreissäge genügen. Zudem, nach sechs Jahren Bauzeit am Dome ist anderes dran. Sieb Zwei führt in die Ambivalenz, Sieb Eins klärt die Frage, das Teil kommt weg (idealerweise finde ich jemanden, der sie will, ansonsten kommt sie zum Schrott).

Oder die 40 Zentimeter Beziehungsliteratur, thematisch schon in einer gemeinsamen Kiste untergebracht und weit entfernt von aktuell. Mein Zukunfts-Ich (Sieb Eins) ist ambivalent. Es hat dringenden Bedarf an Beziehung, wenn auch nicht an Situationen, in denen Beziehungsratgeber hilfreich sein könnten. Außerdem sind Bücher wie Nahrungs- und Produktionsmittel, die wirft mensch einfach nicht weg. Sieb Zwei klärt zu Gunsten der Mülltonne, ich sehe bei niemanden nach mir einen Bedarf an veralteten und platzbenötigenden Büchern, die schon der Vorgeneration nicht helfen konnten.

Hmm, das ist jetzt eine seltsame Note, mit der das hier endet, aber hey, so ist das mit dem Entrümpeln, es treibt einen und eine in seltsame Ecken.