25171 – Krank

Seit gestern morgen bin ich leicht fiebrig, stärker am Morgen und Abend, in der Nacht dann richtig. Dabei Schnupfen, leichte Halsschmerzen und Dauermüdigkeit, dementsprechend schlafe ich viel.

Dennoch habe ich heute zwischen halb zwei und halb fünf ein paar produktive Stunden gehabt, in denen ich den halbrunden und runden Tisch zunächst provisorisch wieder in Betrieb genommen habe. Sehr geholfen haben dabei zwei Tischplatten, die ich seit Jahren in einem der Kellerkästen aufbewahre. Endlich haben sie ihre Bestimmung gefunden.

Um halb fünf war ich an der Grenze, eigentlich schon früher, aber ich wollte den letzten Arbeitsschritt noch abschließen. Gegen halb sechs dann endlich mit zunehmend warmer Birne an einem Punkt im Tagesablauf angekommen, an dem wirklich-wirklich nichts mehr geschehen musste. Seitdem geschlafen, gegessen und Serien geschaut.

25169 – Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

Interessiert sich außer mir eigentlich noch irgendwer für mein Gewicht? Vermutlich nicht. Umso mehr, als es daran wenig herumzumäkeln gibt, ich befinde mich knapp unterhalb des Normalgewichts. Ärzte – das sind die einzigen, die überhaupt auf mein Gewicht Bezug nehmen – halten das für „schlank“.

Und dennoch habe ich die letzten beiden Tage mal wieder gefastet. Nicht aus Gesundheitsgründen. obwohl ich wohlwollend zu Kenntnis nehme, dass auch die Fachwelt mittlerweile nur Gutes über das Fasten in seinen vielfältigen Erscheinungsformen zu berichten weiß. Nein, ich faste wegen des Gewichts. Könnte eine Macke sein.

Aber die Macke hat Geschichte und der letzte Teil der Geschichte ist eine Abnehmaktion aus dem Vorjahr, in der ich mich auf mein gegenwärtiges Gewicht gebracht habe und seitdem gewichtsmäßig sehr zufrieden bin. Aber nun wei´ß jeder, der sich damit beschäftigt hat, dass die meisten Menschen abgenommene Kilos in den Folgejahren wieder zulegen. Weswegen es sich lohnt, immer mal wieder nachzuwiegen. Bei mir tun das die Ärzte bei den regelmäßigen Kontrollterminen, grobe Ausreißer bleiben nicht unbemerkt. Für den etwas genaueren Hausgebrauch wiege ich mich einmal im Monat, der Wert wird notiert und mit dem Vormonat verglichen.

Und hier kommt der Anlass für meine Fastentage, als ich vor drei Tagen auf die Waage stieg, hatte ich zum dritten Mal eine höhere Anzeige als im Vormonat. Es war jedesmal nicht viel, immer unterhalb eines Kilos, nichts, was zur Beunruhigung führen sollte. Aber in der Abfolge eine Tendenz, ein häßlich-beständiger Anstieg im Gewichtsdiagramm, ein kleiner Warnhinweis, den ich nicht unbeachtet lassen wollte.

Weil nämlich ein nicht unerheblicher Teil  meines Selbstwertgefühls mit meinem Gewicht verknüpft ist – je mehr, desto weniger. Isso, is‘ nich‘ prall, aber isso. Und mit dem bevorstehenden Winter kann ich es mir mental schlicht nicht leisten, schwierigen Gefühlslagen nicht auszuweichen, wo ich es kann.

Abschließend, die zwei Tage fasten haben genügt, mich wiegetechnisch und mental wieder in die Spur zu bringen. Den Anfängen ist gewehrt.

25162 – Gesundheitsupdate

Was bisher geschah:
Ich habe ein Aortenaneurysma, seit Anfang 2025 ist auch eine direkt daneben liegende hochgradige Herzklappenverengung (Gespräche mit der Fee 2) diagnostiziert. Die Ärzte empfehlen, beides gemeinsam zu operieren.
Spoiler: Es wird nicht operiert.


Wie gestern schon erwähnt, muss ich heute für meine Verhältnisse ungewohnt früh aufstehen. Der halbjährliche Herz-Check in der Uniklinik ist dran. Alle Details ausgelassen bin ich cirka eine halbe Stunde vor meinem Termin im zugehörigen Wartebereich und komme auch im weiteren Verlauf zügig durch.

Um mit der schwierigsten Neuigkeit zu beginnen, zum ersten Mal ist das Aneurysma gewachsen. Dass dies irgendwann geschehen würde, war zu erwarten und hat auf meine Entscheidung, die mir mehrfach empfohlene Operation nicht durchführen zu lassen, keinen Einfluß.

Was natürlich im folgenden Beratungsgespräch dann auch begründet werden muss. Die Beratungsgespräche im Klinikum haben die Eigenart, dass man selten zweimal mit dem gleichen Arzt spricht. Folglich habe ich schon eine Anzahl sehr verschiedener Reaktionen auf mein entschiedenes Danke-nein gesehen. Heute habe ich Glück, vor mir sitzt eine sympathische und (das wird sich im weiteren Verlauf zeigen) auch aktive Ärztin, die sich – nachden ich erkannt habe, dass sie noch nicht in die Akte geschaut hat – von mir unterbrechen lässt und zuhört.

Denn wir sind ja schon weiter, als nur über die von mir abgelehnte OP zu reden. Tatsächlich wurde schon mit CT abgeklärt, dass in diesem, meinem Fall mittels eines  minimalinvasiven Eingrifffs eine künstliche Herzklappe eingesetzt werden kann. Das ist für mich auch in Ordnung und bis dahin nur eine Frage des Zeitpunkts. Allerdings bedarf es zur weiteren Vorbereitung und als Voraussetzung des Eingriffs noch eine Beratung durch die Chirurgie, in der ich dann ein aller-allerletztes Mal die Operation ablehnen müsse. Ein Termin für diese Beratung sollte mir zugeschickt werden.

Soweit Euer und mein Stand im letzten Gesundheitsupdate. Aber: dieser Termin fand nicht statt, weil er mir erst Wochen nachdem er hätte stattfinden sollen, im Rahmen eines Arztbriefes, zugesandt wurde. Blöd daran war aber vor allem, dass ich nun auch keinen Termin für meine halbjährliche Routineuntersuchung hatte und ich in der Folge auch vergaß, einen neuen Termin einzuholen. Es ist ja auch alles nicht sooo superdringend.

Zugegebenmaße musste ich erst im Sommer etwas mit dem Kreislauf schwächeln (und auch nur einmal), um mich daran zu erinnern, dass mein Herz der Überwachung bedarf. In der Folge vereinbarte ich den heutigen Termin.

Alles, was nach meiner Schilderung kommt, hätte ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen nicht für möglich gehalten, ich vermute eine Reihung glücklicher Zufälle. Es beginnt damit, dass meine Beratungsärztin versucht, den zuständigen Chirurgen anzurufen, ihn nicht erreicht, beschließt mit mir bei ihm vorbeizugehen, nur um ihm dann sofort im Gang zu begegnen und in ihr Büro zum Zwecke meiner Beratung zu zerren. Was er gutwillig mit sich machen lässt. Noch während ich beraten werde verschwindet sie unauffällig, nur um einige Minuten später mit dem TAVI-Experten (TAVI steht für Transkatheter-Aortenklappenimplantation – im Englischen: Transcatheter Aortic Valve Implantation) zurückzukehren. Jetzt sind alle im Raum, die ohnehin miteinander sprechen müssen, wenn der Eingriff stattfinden soll.

Nachdem ich also, siehe oben, umfänglich beraten die große Operation ablehne, verschwindet der Chirurg und die TAVI-Beratung startet. Auch dieser Doc ein freundlicher Mensch, bei dem ich im Gespräch versehentlich, aber mit positiver Auswirkung auf unser Gespräch, ein Thema berühre, das ihm wichtig ist. Genau dazu hätte er einen Vortrag gehalten. Im Wesentliche geht es um die Haltbarkeit von künstliche Herzklappen im Zusammenhang mit der Lebenserwartung des Patienten und wie sich daraus die Empfehlung ergibt, dass eine TAVI nicht vor dem siebzigsten Lebensjahr erfolgen sollte, letzlich aber immer der individuelle Patient angeschaut werden muss. Wir schauen mich an und befinden, dass es auf das eine fehlende Jahr bei mir nicht ankommt.

Zum Abschluss wechseln wir zur Terminvereinbarung in sein Büro, allerdings legen wir keinen Termin für die TAVI fest, sondern zu einer Herzkatheder-Untersuchung, die ebenfalls im Vorfeld einer TAVI gemacht werden sollte, wenn es eine Vorerkrankung der Herzkranzgefäße gibt. Bei mir weisen die zwei Stents auf die Neigung zu Verengungen hin, also wird nachgeschaut, ob da noch mehr zu eng ist. Ich werde davon berichten.

Nur um es nocheinmal zu betonen, ausschließlich weil diese Beratungsärztin so aktiv war, habe ich zwei zusätzliche Beratungen bekommen und sie hat ihren zwei Kollegen einem Termin miteinander erspart. Ein Gewinn für alle Beteiligten. Und alles in einem für mich maximal entspannenden Gesprächsklima. Ich bin sehr zufrieden und dankbar.

25128

Heute Vormittag die halbjährliche Kontrolluntersuchung der Prostata, was immer irgendwie unbefriedigend ist, obwohl das Ergebnis – keine Hinweise auf einen zurückkehrenden Krebs – doch eigendlich froh stimmen sollte. Dass ich etwas unfroh bleibe, mag damit zusammenhängen, dass es für anderen Verdruß mit der Prostata, die bei mir, wie bei der Mehrheit der Männer meines Alters, vergrößert ist, keine leichte Abhilfe gibt. Ich gehe jede Nacht dreimal pinkeln und das bleibt bis auf weiteres auch so. Denn was ich so einfach der Prostata zuschreibe, kann auch viele andere Ursachen haben. Und zumindest eine prostatabezogene Ursache, das In-die-Blase-hinein-vergrößern, können „wir“ per Ultraschall ausschließen.

Heute also habe ich lange und ausdauernd genug geklagt, um in der diagnostischen Schnitzeljagd eine Station weiter geschickt zu werden. Termin im Dezember, es werden also rund dreieinhalb Monate vergehen, in denen alles bleibt, wie es ist. Darüber kann ich echt müde werden. Und sehr unbefriedigt.

25100 – Das Gute im Schlechten

Es liegt ein abwechslungsreicher Tag hinter mir, der sich, trotz einer kommenden Zwangspause bei den „Bau“arbeiten, positiv anfühlt. Womit ich direkt mit dem Schlechten beginne, es ist schwieriger als ich dachte, den fehlenden Rau(h)spund zu bekommen. Nach einiger Lauferei gestern und heute ist er jetzt bestellt, wird aber erst in etwas weniger als vierzehn Tagen vefügbar sein.

Das Gute daran ist, dass das etwas selbstgeschaffenen Druck herausnimmt. Nach fast sechsjähriger Bauzeit werde ich auf die letzten Tage und Wochen ungeduldig. Jetzt muss ich gezwungenerweise in die Entspannung gehen, was nur gut tun kann. Zumal es ja niemals nichts zu tun gibt. Mir fallen sofort ein paar bis jetzt vernachlässigte Kleinigkeiten ein, die nun mit der erforderlichen Muse erledigt werden können.

Aber auch sehr direkt hat der Tag von meiner erfolglosen Einkaufsfahrt zum Holzhändler profitiert. Nachdem, sehr zu meiner Unzufriedenheit, klar ist, dass ich auch dort die Dielen nicht bekommen würde, wo ich ganz sicher war, sie zu bekommen, habe ich unerwartete Tagesfreizeiten, die ich auf noch viel unerwartbarere Weise nutze. Ich fahre, weil ich ohnehin in der Nähe bin, zum Uniklinikum und lasse mir einen Termin für meine halbjährliche Kontrolluntersuchung des Herzens geben. Der zum Zeitpunkt, wenn er stattfindet, nur vier Monate überfällig ist. Das ist für einen Termin, um den ich mich umständehalber selbst kümmern muss, gar nicht mal so schlecht.

Und weil ich gerade so gut zu mir bin, gehe ich auch noch in der Vertretungspraxis meines Hausarztes vorbei und lasse mir die benötigten Medikamente verschreiben, die mir andernfalls in meinem kommenden Hamburgaufenthalt ausgegangen wären. Der Plan war, die Dosis zu halbieren, dann wäre ich bis nach dem Aufenthalt über die Runden gekommen. Aber ausreichend versorgt an den Start zu gehen, fühlt sich eindeutig besser an.

Vieles was sonst noch so war, ist wenig erwähnenwert (Buchung der Fahrt nach Hamburg, Lebensmitteleinkauf, etc.), eines aber doch. Morgens bekomme ich eine Email des Notariats, das den Verkauf  der Wohnung meiner verstorbenen Mutter betreut. Der Ablösebetrag des Kredits ist nun berechnet und lächerlich gering. Ab jetzt kann der Käufer die Kaufsumme überweisen. Und sobald er das getan hat, kann ich gefühlt hundert Rechnungen im Zusammenhang mit dem Tod meiner Mutter bezahlen und endlich abschließen. Schon in der Erwartung ein gutes Gefühl.