24933 – Was ist los am Fünften

Es ist der fünfte Februar und Frau Brüllen fragt wie jeden Monat am Fünften, was die anderen Tagebuchblogger so treiben. Nun denn, wenn sie’s halt wissen will:

Gegen halb zehn wach, ich beginne den Tag mit meiner Morgenroutine, reichlich Kaffee, ein paar Reiswaffeln und ausgedehnter Internet-Lektüre. Später lege ich die Entwurfsseite für diesen Blog-Beitrag an.

Ab halb elf beginne ich meine Lieblingsbaustelle zu heizen, bis sie halbwegs warm ist beende ich eine Bastelei, die ich erst Sonntag hier vorstellen werde. Kurz nach elf kündigt Mo. sich an, bedeutet, dass ich heute Hilfe auf der Baustelle haben werde und mich vom Internet losreißen muss (ich habe mich etwas festgelesen), weil ich gerne noch ein paar Handgriffe zur Vorbereitung alleine tun möchte. Geschieht dann auch.

Auf der Lieblingsbaustelle ist heute alles etwas widerständiger. Irgendwann wird es kühl und wir bemerken, dass dem Katalytofen das Gas ausgegangen ist, eine weitere Widrigkeit. Dennoch beenden wir den angefangenen Arbeitsschritt, gegen kurz nach vier sind wir durch damit. Damit es uns morgen nicht genauso geht, machen wir noch eine Fahrt ins nahe gelegene Industriegebiet und holen zwei Flaschen Gas am Automaten, danach verabschiedet Mo. sich.

Ich mache mir ein paar Kartoffeln, Kohlrabi und Salat, so nahe war ich noch nie an „kochen“. Ich esse vorm PC bei verschiedenen YouTube-Formaten, überwiegend Serien- oder Filmbesprechungen. Da bleibe ich auch erstmal hängen, wenn mensch so will beginnt mein Feierabend.

Wobei dieser Feierabend nicht ganz so inaktiv ist, wie es der Name suggeriert. Später am Abend öffne ich die Post für  Nachbarin C., die gerade – und auch noch eine Weile länger – in Indien Urlaub macht. Ich fotografiere, was ich für wichtig halte und sende es ihr elektronisch.

Noch später löst sich auch am zweiten meiner beiden Stühlen ein Holzdübel aus seinem Loch und ich beginne eine späte Reparatur-Session. Aus verschiedenen Gründen muss es nicht gut werden, quick’n’dirty ist als Arbeitsstil den Stühlen und der Uhrzeit angemessen.

Noch schnell alles verbloggen und der Tag endet.

24932 – Gartenzwerge gegen Rassismus

Einfarbig pink, neongrün oder orange erleben Gartenzwerge in den Einrichtungs-, Dekorations-  und Designläden gerade eine ironische Wiedergeburt. Ganz und gar nicht ironisch, sondern humorvoll und tolerant, war mein Papa vor mindestens 35 Jahren, als er den drei oben abgebildeten Kerlchen einen neuen Anstrich verpasste, den er vermutlich nicht als politische Stellungnahme aufgefasst hätte. Denn politisch war er laut Selbsteinschätzung nicht. Vielleicht hätten die Zwerge das anders gesehen.

24931 – Beisetzung

Heute war die Beisetzung meiner Mutter, sie wurde auf eigenen Wunsch anonym bestattet. Nun ist die anonyme Beisetzung in Offenbach nicht ganz so anonym, wie mensch sich das vorstellt, während andere Gemeinden dabei nicht einmal die Anwesenheit von Angehörigen wünschen, veranstaltet Offenbach sogar eine Trauerfeier dazu.

Zunächst dachte ich nicht, dass ich daran teilnehmen würde, da auch die Resonanz aus der Familie verhalten war. Worüber ich ja auch ein wenig traurig war (24899). Zumindest auf meinen Sohn bezogen war das eine Fehlwahrnehmung, er war schlichtweg davon ausgegangen, dass eine Trauerfeier im Kreise der Familie stattfinden würde. Als er erfuhr, dass nichts in diese Richtung geplant war, nahm er die Dinge in die Hand, meldete uns bei der Trauerfeier an und kam von Hamburg heruntergefahren, um daran teilzunehmen.

DG: 50.112597, 8.809689

­So kam es, dass wir dabei zusahen, wie meine Mutter gemeinsam mit 28 anderen beigesetzt wurde. Die Trauerfeier war überraschend gut besucht und die Trauerrede angenehm religionsfrei gehalten (wenn wir vom vorausgesetzten Vorhandensein einer Seele einmal absehen).

Bemerkenswert vielleicht, wie wenig Trauer gezeigt wurde. Insgesamt war das eine sehr gefasste Veranstaltung. Keinerlei Drama, das tröstende Halten einer Familienangehörigen als Maximum des Gefühlsausdrucks. Ich fühlte mich ebenfalls weniger wie ein Trauernder und mehr wie ein Menschenkundler bei der Feldforschung. Dennoch bin ich im nachhinein ganz zufrieden damit, dabei gewesen zu sein, auch wenn ich nicht genau sagen kann, woran das liegt. Nun, es war besser, dort gewesen zu sein, als nicht dort gewesen zu sein, das muss genügen.

24930 – Save The Date – Großdemo gegen Rechts am 8.2.2025

Von: 
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Betreff: Großdemo 8.2. „Nie wieder ist jetzt“ Demo gegen den Rechtsruck – Für Menschenrechte

[…]
Großdemo „Nie wieder ist jetzt“
Gegen den Rechtsruck – Für Menschenrechte
Samstag, 8.2.2025, 14.30h auf dem Berliner Platz in Gießen
Laufdemo mit Markt der Möglichkeiten zum Start und anschließendem Fest der Vielfalt (Musik und Tanz auf dem Berliner Platz)

Damit es ein Erfolg wird, brauchen wir Dich/Euch! Egal ob als Gruppe oder Privatperson. Diese E-Mail ist sowohl eine save the date Nachricht, als auch ein Aufruf zum Mitmachen und Mitdenken!

[…] Es wäre großartig, wenn ihr unseren Aufruf in euren Verteilern und unter Freunden und Bekannten teilt (Mailverteiler, Social Media, direkte Ansprachen etc.). Wir wollen ein starkes Zeichen gegen Rechts setzten und dafür brauchen wir viele! 😀

[…] Wir drucken eine Menge Flyer und Poster. Habt ihr Möglichkeiten, die bei euch aufzuhängen und zu verteilen? Wir haben dafür 2 Abholpunkte in Gießen: Unverpacktladen + Weltladen. Einfach zu den Öffnungszeiten hingehen und so viele abholen wie ihr verteilen könnt!

[…] Zum Abschluss sei gesagt:
Wir wollen gerade vor der Wahl deutlich zeigen, dass rechte Parteien nicht die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen, sondern die Mehrheit für Vielfalt auf die Straße geht.
Es liegt an uns dem Rechtsruck ein Zeichen entgegenzusetzen. Seid Ihr dabei? Bist Du dabei?
Wir freuen uns auf Euch/Dich, denn
Gießen ist bunt!
 
[…] Liebe Grüße

P.S.: Die Organisator_innen dieser Demo sind im übrigen ein loses Bündnis aus engagierten Gießener_innen, aus verschiedenen Gruppen und Kontexten. Was uns alle eint, ist der Wunsch sich dem Rechtsruck aktiv zu widersetzen.
P.P.S.: Bitte keine National- und Parteiflaggen auf der Demo. Danke!

[…]

24929 – LTLYM – Aufgabe 28

angelegt an 24924

Dass es zu allen Aufgaben von LTLYM detaillierte Anweisungen gibt, habe ich schon erwähnt. Und auf der Projektseite sind zu jeder Aufgabe viele Beispiele zu finden, so auch zu dieser Aufgabe.

Aufgabe 28: Bearbeite eine Albumseite.       •       Oma Johanna in den Alpen

 

Was Ihr hier seht, ist das Ergebnis dieser Anweisungen mit einer einzigen Abwandlung: sowohl die Albumseite als auch Karton und Schere waren digital. Das Ergebnis überzeugt mich an keiner Stelle, muss es aber auch nicht. Ich sehe das mehr wie einen schlecht versteckten Geocache, die Aufgabe ist erfüllt, fertig.

Die ausführlichen Anweisungen zu Aufgabe 28:
Eine Fotoalbumseite bearbeiten.
Sehen Sie sich das Fotoalbum eines Freundes oder Verwandten an. Wählen Sie eine einzelne Seite aus, die Details enthält, die Sie interessant finden. Nehmen Sie ein Stück farbiges Papier, das über die gesamte Albumseite passt, und schneiden Sie ein bis zehn Löcher in das Papier, die Details der Bilder zeigen. Diese Details können Körperteile von Menschen, ihre Haustiere, ein Kuchen, ein Poster oder alles andere sein, was Sie visuell faszinierend finden. Diese Löcher sollten klein sein und nur die Details isolieren, und die Löcher sollten die Form des Objekts haben, das Sie isolieren (kuchenförmiges Loch, winziges Loch, das nur den Kopf einer Person isoliert usw.). Geben Sie Ihrer Seite einen Titel, der den Namen der Person enthält, deren Fotoalbum Sie verwendet haben. Zum Beispiel „Erikas Reise nach Florida“ oder „Dave und sein Hund Walter am Strand“.