Fühle mich die letzten Tage etwas ausgebremst. Es geschieht nicht nichts, aber auch nicht viel. Dabei fühle ich mich nicht schlecht, aber es gibt den Anflug eines schlechten Gewissens all den Aufgaben gegenüber, von denen ich weiß, dass sie darauf warten, erledigt zu werden. Vielleicht liegt es daran, dass sich keine Aufgabe gerade wirklich in den Vordergrund drängt. Mein Alltag lässt sich in den gegebenen Provisorien halbwegs organisieren und für einen qualtativen Sprung bedürfte es mehrerer Vorarbeiten, die gleichberechtigt nebeneinander auf Erledigung warten. Alles Aufgaben, auf die ich keine Lust habe; hätte ich Lust darauf, wären sie schon erledigt. Das einleitend angesprochene Gefühl des Ausgebremstseins ist also, wie so oft, zu hundert Prozent selbstgemacht. Da ich schon einige Jahre mit mir lebe weiß ich: Irgendwann platzt der Knoten und ich mache den Kram. Und dann wird alles gut.
Schön, dass wir darüber gesprochen haben.

Man muss ja auch noch genug Zeit haben, um Löcher in die Luft zu gucken. Ich denke, prokrastinieren ist ein aktiv zu gestaltender Prozess, der braucht eben seine Zeit. Bis dahin hat sich möglicherweise das eine oder andere to do schon selbst erledigt, das kommt vor.
@ Frede
Ich glaube, wir kommen von verschiedenen Enden des Prokrastinationsspektrums. Für Dich, die eine Familie managed und nebenbei noch arbeitet, ist Prokrastination sicher ein aktiv zu gestaltender Prozess. Für mich, der schon in der Voreinstellung im Prokrastinationsmodus läuft, ist Aktivität dieses Zu-Gestaltende.
Aber ich weiß Dein Bemühen zu schätzen, meiner Selbstunzufriedenheit etwas die scharfen Kanten zu nehmen. Und ich nehme das zum Anlass, mich zu etwas mehr Geduld mit mir selbst aufzurufen.