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Ich bin gerade etwas unglücklich mit der Bloggerei. Nachdem es lange Zeit überraschend gut ging, täglich zu bloggen, fällt es mir in den letzten Tagen zunehmend schwerer. Dabei spielen die vorhandenen äußeren Faktoren eine eher untergeordnete Rolle und sind der Beschreibung zumindest heute nicht wert. Über die inneren Faktoren bin ich unsicher, aber es liegt auf einer Linie mit der Tendenz, mich etwas weniger gut zu finden als, sagen wir, vor vier Wochen. Oder zwei.

Ich habe einen ziemlich langen und ungewöhnlichen Lauf hinter mir, …, oops, und da steht es, bevor ich mich langsam genug an den Gedanken annähern konnte. Lasst es mich abschwächen. Es könnte sein, dass ich eine sehr, sehr gute Zeit hinter mir habe. So fühlt es sich an und im ersten Ansatz kann ich nur hoffen, dass ich nicht wieder dorthin zurückfalle, wo ich vor dem Lauf stand. Das ist die Angst.

Demgegenüber steht die Hoffnung, dass meine seltsamen Gefühlslagen mehr mit dem Abschluss, besser gesagt: dem Ausschleichen, des Dome-Projektes stehen. Nach plus/minus sechs Jahren Bauzeit geht da etwas zuende, über das ich mich lange definiert habe. Etwas, das mir gesagt hat, wer ich bin und was ich kann. Etwas, das allen depressiven Anteilen und Zeiten zum Trotz bestehen konnte. Etwas, das mich länger begeistert halten konnte, als irgendetwas zuvor in meinem Leben. Und dieses etwas gleitet nun so langsam in die Nebensächlichkeit, auch wenn es noch immer Aufmerksamkeit und Energieeinsatz fordert. Jetzt, mit dem Ziel in Sichtweite, kann der Weg nicht mehr das Ziel sein. Etwas verändert sich.

Ach ja, die Bloggerei …, keine Ahnung.

25079 – Die erste Nacht im Dome

Letzte Nacht, es war schon nach zwölf und folglich der erste Juli, habe ich die erste Nacht im Dome verbracht. Der Tag davor war damit vergangen, das Notwendigste und etwas mehr in den Teil des Domes zu bringen, den ich hier Wohnbereich nennen will.

Die weitaus meiste Zeit habe ich damit verbracht, etwas zu suchen, das ich als Unterteil für die gläserne Tischplatte verwenden könnte. Ich war schon fast mit mir einig, dass es alte gestapelte Autoreifen würden, als ich mich an zwei Teile aus dem Nachlass von Michl erinnerte, die beide nicht nur dem Zweck dienen könnten, sondern dafür gemacht waren. Einmal erinnert waren die Teile und die ebenfalls benötigten Rundhölzer schnell gefunden und zugeschnitten.

Den Abend verbrachte ich im Wagen vor dem PC und, wichtiger, dem Ventilator. Alles unter dreißig Grad fühlt sich gerade sehr angenehm an. Als ich irgendwann nach zwölf in den Dome umzog, war es auch dort „angenehm“.

Die Geräusche in der Nacht sind andere, als die im Wagen. Der Dome verarbeitet die Temperaturschwankungen mit leisem Knarren und Knacken, ab und an springt der Tiefkühlschrank an, zwei Uhren ticken und gelegentlich fällt etwas aus den Bäumen auf das Dach. Schon bald werde ich daran gewöhnt sein.

Am Morgen ist die Umgebungshelligkeit größer als im Wagen, das war zu erwarten und stört mich nicht. Dennoch bin ich früh wach und genieße den ersten, schon gestern zubereiteten Kaffee im Bett. Als ein paar Vögel vorbeikommen erinnert mich der Blick durch die Fensterfront an eine ähnliche Aussicht bei T.; sie hat im Garten ein großes und gut besuchtes Vogelhaus stehen, ungefähr dort, wo bei mir im Moment noch der Wagen steht. Ich könnte das auch haben, ich freue mich an meinen Möglichkeiten.

Den Blick etwas mehr nach links und ich sehe auf meine Baustelle, vor allem aber auf einen großen, leeren Raum. Auch hier viele Möglichkeiten, die mit jedem Stück darin kleiner werden. Ein Gedanke, den ich nur so mittelgut finde. Schade, das.

Der Tag vergeht dann damit, dass ich die gestern gekauften Styrodurplatten verlege, der Untergrund ist jetzt komplett vorbereitet und es sind „nur noch“ die Dielen aufzubringen. Und, ich vergesse das gerne, die Wasseranschlüsse im Boden vorzubereiten – bevor die Dielen draufkommen.

Zwischendrin wird mir der neue Drucker angeliefert, ein 35 kg schweres Paket, das ich mit der Sackkarre zum Dome bringe und dort erstmal abstelle. Anderes ist wichtiger, erstaunlich genug, früher war neues Spielzeug spannender.

Jetzt ist es acht und die Temperaturen wieder im angenehmen Bereich, ich sitze auf der Terasse und schreibe diese Zeilen. Sobald ich mit dem Artikel fertig bin, werde ich mir den Drucker anschauen. Noch bin ich unsicher, ob  – und falls ja wo – ich  ihn im Dome haben möchte. Wie ich mich entscheide, erfahrt Ihr dann morgen.

25072 – Jetzt aber …

Am ersten Juli, meint: heute in einer Woche, werde ich in den Dome einziehen. Auf eine sehr provisorische Art und Weise, denn der Boden ist noch nicht fertig. Ich werde eine Matratze hineinlegen, neben den Stapel mit den noch zu verlegenden Dielenbrettern, und die erste Nacht darin verbringen. Und alle folgenden Nächte bis der Boden fertig verlegt ist.

Das allein wäre noch kein Um- oder Einzug. Plan ist, auch die Abende darin zu verbringen, Medienkonsum via Notebook und bloggen mit dem Tablet. Der Wagen nur noch verstanden als Outdoor-Küche und Kleiderkammer. Der Dome als neuer Lebensmittelpunkt.

Die Idee entspringt meiner Unzufriedenheit mit dem Tempo, in dem ich die Dielen verlege. Ich bin langsam, gelegentlich fast schon verträumt, und könnte, wenn ich mich wirklich reinhängen würde, vermutlich doppelt so schnell sein. In diesem Tempo weitergemacht wäre ich nicht vor Mitte August oder Anfang September im Dome. Mit dem (ver)früh(t)en Einzug möchte ich mich selbst etwas zurück auf die Spur bringen.

Ich möchte das positiv verstanden wissen. Als ich meinen ersten Wagen bekam, war der auch nur zur Hälfte ausgebaut. Ich legte hinten eine Matratze quer, zog ein und wachte fortan jeden Morgen auf meiner Baustelle auf. Und hatte die beste Zeit meines Lebens, aus den verschiedensten Gründen, aber eben zu dieser Baustellenzeit. Es kann unglaublich gute Laune machen, morgens den ersten Kaffee im Bett zu trinken und dabei über eine Baustelle zu schauen. So viele Möglichkeiten.

Sobald die Dielen verlegt sind muss ein letztes Mal alles aus dem Dome raus, damit die Oberfläche vernünftig behandelt werden kann. Schleifen und versiegeln zwingend, als Option ist auch (bohner)wachsen angedacht. Das dauert solange, wie es dauert, und in dieser Zeit bin ich abends entweder in der Sommerresidenz oder doch noch eine letzte Zeit im Wagen. Ich bin da noch unentschieden (und unklar, warum ich da überhaupt ein Ding draus mache).

Irgend-irgendwann wird der Boden fertig sein und ich werde richtig umziehen, was eine ganz eigene, große Aufgabe sein wird.