Drei Gedanken

Ein Gedanke pro Beitrag ist genug! Zwei Gedanken lassen sich noch vertreten, sofern sie miteinander zu tun haben. Drei Gedanken setzen schon einen positiv vorgestimmten Leser voraus, der auch dort noch Sinn sucht, wo er schwer zu finden ist.

Manchmal gibt es nichts zu berichten, dann wird nicht berichtet. Manchmal gibt es zu viel zu berichten, dann wird auch nicht berichtet. Weil: zu viele Gedanken und Auswahl zu schwierig.

Aus aktuellem Anlass: Besser gar nicht erst anfangen, wenn man nicht weiß, wo es hingehen soll. Oder schnell aufhören.

Wo bitte geht’s zum Blog?

Lieber A.,

(…)

Vermutlich bist Du der einzige regelmäßige Leser des Blogs. Umso schlimmer, dass ich Dich Mitte November versehentlich „abgehängt“ habe. Ich habe die Blogsoftware gewechselt und – schlechter Stil, ich weiß – keine Umleitung auf die neue Adresse eingerichtet. Bleibt die Frage, ob Du viel versäumt hast. Ich denke nicht. Das ganze Ding ist noch nicht ausgereift: es sieht nicht aus, wie ich es möchte, es hat nur einen Teil der Funktionen, die ich mir wünsche, und über die Inhalte verwirre ich mich immer wieder selbst.

Aussehen und Funktionen könnte ich vermutlich fixen, wenn ich denn bereit wäre, den Aufwand zu treiben. Aber ich werde schon müde, wenn ich nur dran denke, würde sofort lieber an den Inhalten arbeiten und lasse im Anschluss an diesen Gedanken bevorzugt die Arbeit an beidem. Helfen könnte in einer solchen Situation  eine Prise der Verspieltheit und Leckt-mich-Attitude früherer Jahre. Hier mal eine Farbe wechseln, da mal eine Schriftart, und wenn es nicht passt, passt es nicht und bleibt trotzdem so. Und irgendwann kommt es schon hin.

Während es für Aussehen und Funktion also durchaus Hoffnung gibt, bleibt die Verwirrung über die Inhalte konstant. Wobei all die Konfusion auf die verschiedenen Blickwinkel zurückführen ist, von denen aus gesehen man auf diese eine Frage antworten kann: „Wieviel will ich von mir preisgeben?“.

Unter Datenschutzaspekten gesehen am liebsten gar nichts. Der große Bruder drängt zur politische Vorsicht (Und gib niemals deine größte Angst preis!). Der kleine Bruder Werbung soll nicht angefüttert werden (Und gib niemals deine wirklichen Daten an!). Manchmal ist es eng im Konsens-Korridor. Gefallsucht und Ehrlichkeit ringen um die Dominanz über den Wunsch nach Vollständigkeit (nebenbei: dessen Alles-oder-Nichts-Mentalität wirft ganz eigene Probleme auf). Dem inneren Zwerg ist nichts gut genug, neben ihm sieht jede noch so notwendige Größenphantasie mickrig aus. Reales und eingebildetes Unvermögen verbünden sich im Wunsch, nicht preisgegeben zu werden. Der Wunsch nach Vollständigkeit meldet sich von der Meta-Meta-Ebene (Schreiben über das Über-das-Bloggen-schreiben) und mäkelt, die Liste der bedenkenswerten Standpunkte sei weder vollständig noch semantisch sauber von selbstreflexiver Hobbypsychologie abgegrenzt …

Genug, ich hoffe, Du verstehst.

(…)

Zum Kennenlernen

eingefügt am 20.12.2019

Zum Kennenlernen. Ich bin G. und besoffen. Nur noch ein bisschen. Aber als es noch schlimmer war hatte ich eine Idee, die man wohl nur besoffen haben kann. Oder ist schon einmal ein nichtmal 22-jähriger, dessen Leben sich in wenig von dem anderer 22-jähriger unterscheidet (oder vielleicht doch?), auf die Idee gekommen, seine Memoiren zu schreiben. Nicht allein für sich ins Tagebuch, sondern für alle, die es interessiert.

Illustriert mit Bildern aus den Familien- und den eigenen Alben, kommentiert von Eltern und sonstiger Verwandtschaft, von Freunden, Lehrern und Leuten, die einem sonst noch so einfallen und bereit sind, sich die Arbeit zu machen. Zwischendrin Gedichte, Lieder, Textauszüge , die ihm (dem 22-jährigen) gefallen oder irgendwann einmal gefallen haben. Alles abgerundet (oder vielleicht besser: noch eckiger gemacht) mit Briefen von und an Behörden, (Widersprüche, Nicht-Versetzungen, der KDV-Begründung).

Tja, das soll’s werden, oder, wenn ich diesen Text jetzt als Vorwort für den entstehenden Prachtband betrachte, sein.
G.