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Mit jedem Tag nimmt das Umzugschaos um mich herum zu. Heute den Apothekerschrank in der Wagenküche ausgeräumt und in den Dome gebracht. Alles, was darin war, hat noch keinen neuen Platz. Und kann kurzdristig auch keinen haben, weil die Kücheninsel erst gebaut werden muss. Irgendeine Übergangslösung wird sich finden, aber es zeichnet sich schon jetzt ab, dass die Zubereitung der Mahlzeiten vorläufig etwas unbequemer sein wird.

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Jahrestag, nichts vergessen, alles vergeben.

25200 – Süßes oder Saures – nicht nur zu Halloween

Wenn Ihr das lest, wird an vielen Orten auf der Welt Halloween gefeiert. Nichts dagegen, der 13-jährige in mir, der in seinem Holzschuppen ein lebensgroßes anatomisches Modell eines menschlichen Skeletts hängen hat, freut sich mit Euch. Ich muss mich  jedes Jahr auf’s Neue davon abhalten, im 1-Euro-Shop handtellergroße Gummispinnen zu kaufen und aufzuhängen.

Aber …, eine Sache, die mir regelmäßig den Spaß am Fest verdirbt, ist dieser seltsame Brauch, Erpressung als Kinderspiel zu inszenieren. Ihr wißt schon, bei den Amerikanern trick-or-treat, bei uns Süßes-oder-Saures genannt, laufen Kinder durch die Nachbarschaft und verlangen Süßigkeiten, wobei sie dem Anliegen mit der Drohung, andernfalls Streiche zu verüben, Nachdruck verleihen. Das ist nur solange lustig, wie man nicht darüber nachdenkt.

Was hier spielerisch eingeübt wird, ist Erpressung als Kulturtechnik.  Derzeit können wir in der amerikanischen Außen- und Wirtschaftspolitik betrachten, wo das hinführt. Scheiß auf die guten Nachbarschaftsbeziehungen, ich fange lieber mal mit einer Drohung an, dann werde ich schon bekommen, was ich will.

Auf der persönlichen Ebene haben wir dann die Menschen, die es dich schmerzhaft spüren lassen, wenn du ihnen keinen Zucker in den Arsch bläst. Auch ein paar drastische Formulierungen aus dem Bereich sexualisierter Gewalt fielen mir hier noch ein, die aber hier nicht vorkommen sollen. Ich abstrahiere als: Befriedige mich oder ich bestrafe Dich!

Es ist die Geisteshaltung, die hier als erfolgversprechend eingeübt und belohnt wird, die mir so wenig gefällt. Sie ist das Gegenteil von Sich-zusammensetzen, von Suchen nach dem Win-Win, von gegenseitigem Wohlwollen. Es ist gewaltbereiter Egoismus als Volksfest.

25183 – Eine Runde im Licher Wald

A. hat heute Geburtstag. Anläßlich dessen haben wir gemeinsam gefrühstückt und sind dann zu einer großen Runde durch den Licher Wald aufgebrochen. Ziel des Tages – das wir auch erreichten – war, die Licher-Wald-Runde abzugehen, eine nicht allzu lange Strecke, an deren Verlauf 13+1 Caches liegen, die wir alle finden wollten.

Nur zufällig war in der Nähe des Start- und Endpunktes des Rundwegs der Licher Friedwald, den wir uns auch schon seit längerem einmal anschauen wollten. Jetzt haben wir einen Flyer davon und auch schon die Idee, dass dies einmal der Ort wird, wo unsere Asche zu liegen kommt. Vermutlich  gibt es keinen Zusammenhang, aber gerade in der Nähe des Friedwalds gab es auffällig viele, sehr schön anzusehende Pilze.

25161 – Mal wieder im Stadttheater

Kleist im Stadttheater: Prinz Friedrich von Homburg.

Sehr widersprüchliche Eindrücke, im ersten Teil einmal fast eingeschlafen und zwischendrin überlegt, ob ich in der Pause gehe. Dann einiger überzeugenden Szenen wegen geblieben und gegen Ende froh darüber, letztlich sogar richtig zufrieden damit, das Stück gesehen zu haben.

Könnte ich alles begründen, aber ich bin müde und muss morgen früh raus. Deswegen reiche ich Euch an Markus von der Literaturlounge weiter, der kann zwar meine Ausfälle nicht begründen, beschreibt aber gewohnt umgangssprachlich (das ist, was ich an seinen Besprechungen mag), warum er gerne blieb und das Stück mochte.

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Helen, langjährige Gefährtin und Mutter gemeinsamer Kinder, wäre heute 65 geworden. Vielleicht hat der Tag auch deswegen einen trau(er)igen Unterzug.