25052 – Rendsburg, 27.5. bis 4.6.2025

Regelmäßige Leser springen hier
zum aktuellen (Rückreise-)Tag.
Der Rest lässt sich nicht irritieren.

25044 – Anreisetag


Heute morgen Aufbruch nach Rendsburg, A. holt mich kurz vor neun ab und wir verbringen den Rest Tages auf der Autobahn. Gefühlt zumindest, denn eigentlich kommen wir gut durch und brauchen nur deswegen etwas länger, weil wir auf der Raststätte bei Göttingen zwei Caches suchen und finden.

Kurz vor fünf kommen wir in der Ferienwohnung an, bis wir eingewiesen sind und uns heimisch gemacht haben wird es sieben. Wir improvisieren aus den mitgebrachten Lebensmitteln noch eine warme Mahlzeit und ab neun ist der Abend am Ausklingen.

Ich setze mich hin und schreibe ein paar Zeilen für Euch, wenn ich damit fertig bin werde ich noch eine kleine Zeichenübung machen und danach nur noch lesen, vermutlich im Bett.

25045 – An der Schlei

Unser erster Urlaubstag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück bei  E&F. Viel Geplauder, das auch nicht endet, als wir später gemeinsam einen Spaziergang zur Schlei machen. Die Schlei ist ein schmaler Meeresarm der Ostseeküste und so viel Meer, wie mensch hier bekommen kann.

Später treiben A. und ich uns auch ohne E&F noch eine Weile dort herum, laufen ein Stück auf dem Damm und suchen Caches.

Auf dem Rückweg zum Auto kaufen wir noch ein paar Lebensmittel ein, der Abend vergeht mit Kochen, Gespräch und der (Hobby-)Arbeit am Meta-ZINE. Zwischendrin gibt es immer mal wieder ernstere Einsprengsel aus der Nicht-Urlaubswelt, sei es eine zwingend und dringend zu beantwortende Email bei mir oder eine ebensolche Textnachricht bei A., vergleichsweise spät dann bloggen und ab ins Bett.

25046 – Freilichtmuseum Molfsee meets Wes Andersen

Andernorts sammeln Kuratoren Puppenstuben, in Molfsee werden ganze Häuser gesammelt, die zuvor woanders standen, dort ab- und hier wiederaufgebaut wurden. Die Hessen kennen das Konzept vom Hessenpark, hier also die norddeutsche Variante davon.

Die Häuser stammen aus verschiedenen Jahrhunderten und sind im Stil der Zeit eingerichtet, auf den Infotafeln erfährt mensch nebenbei auch das eine oder andere zeitgeschichtliche Detail, Kinder dürfen Ziegen füttern und Erwachsene Korbwaren, Keramik oder Snacks kaufen. Kurz, alles da für einen vergnüglichen Nachmittag. Währenddessen geht mensch auch ein gutes Stück und kann das zur Plauderei nutzen.


Nachdem sich F., mit der wir gemeinsam nach Molfsee gefahren sind, verabschiedet hat, bleiben A. und ich noch bis fünf dort und fahren dann mit dem Bus die kurze Strecke bis in die Kieler Innenstadt. Essen gehen ist angesagt. Was wir nicht auf dem Schirm hatten, ist der große Feiertagsandrang, denn es ist „Vatertag“ und wir müssen einen Moment suchen und laufen, bis wir bei einem Inder einen freien Platz bekommen.

Anschließend treffen wir uns mit E., die bis acht gearbeitet hat, in einem kleinen Kino und schauen direkt am Starttag Wes Andersons neuesten Film „Das phönizische Meisterstück“. Wie immer sehr schön fotografiert und etwas skurril.

Anschließend direkt auf den Heimweg, zunächst nach Fleckeby, dort der Umstieg in A.s Auto und weiter nachhause. Ein voller Tag.

25047 – Ein Zuhause-Tag

Gestern und vorgestern sind wir an beiden Tagen viel gelaufen, heute bleiben wir zuhause, nicht spontan, sondern an den Vortagen schon geplant und von mir spätestens seit gestern auch freudig erwartet.

Bei all dem geschäftigen In-der-Welt-sein bin ich wenig zu dem gekommen, womit ich sonst gewohnheitsmäßig meine Tage verbringe. Das ist alles nicht so superspannend, aber dennoch…, nehmt nur den Blogbeitrag von gestern, so wie er ursprünglich erschienen ist: eine Überschrift, ein Bild, fertig – mittlerweile „aufgebohrt“. Entstanden auf der Rückbank in E.’s Auto auf der Rückfahrt vom Kino in Kiel nach Fleckeby. Sehr müde und wissend, dass ich zuhause nur noch ins Bett fallen wollte. Keine Zeit, über den gesehenen Film nachzudenken oder ein paar Eindrücke aus Molfsee zu schildern. Gestern also nur das Minimalprogramm des Vorsatzes, jeden Tag einen Beitrag zu veröffentlichen, und sei er noch so klein.

Heute kann ich das nachholen, ob ich das tun werde ist noch offen, denn gerade habe ich den Monatsrückblick abgeschlossen, der dann morgen erscheinen wird, und den heutigen Tag einleitend begonnen. Damit ist der erste Druck draußen.

<O>

Morgens lange im Bett geblieben, mir regelmäßig einen Kaffee nachgeholt und den Tag, aller freien Zeit zum Trotz, doch geplant. Währenddessen auch etwas gezeichnet, schwerpunktmäßig aber in den Tag getrödelt. Mein Frühstück war dann um eine Zeit, zu der andere Menschen zu Mittag essen. Anschließend an das Tablet gesetzt und gebloggt.

<O>

Stunden später habe ich den größten Teil dessen, was ich tun wollte, auch getan. Geschrieben, gezeichnet, etwas in die Zukunft gedacht und notiert (andere würden vielleicht von geplant sprechen, aber so viel Verbindlichkeit soll gar nicht sein). Irgendwann im Tagesverlauf gab es auch einen Mittagschlaf.

Nebenbei hat mir A. die Haare geschnitten und wir haben gemeinsam gekocht. Insgesamt ein erholsamer und gemäßigt produktiver Tag, der uns für den morgigen Ausflug nach Flensburg fit gemacht haben sollte.

25048 – Ausflug nach Flensburg

Gut erholt in den Ausflug nach Flensburg gestartet.  Dort gemeinsam mit E. – und für ein kurzes Teilstück auch mit F. und deren Sohn J. – die Szenerie genossen, gebummelt, Klamotten im Kiloladen geshoppt und ja, auch gecached, aber nur, weil wir zufällig in der Museumswerft saßen und sich ein Cache 17 Meter neben uns befand. Und nebenbei noch eine originelle Lösung für mein Vagabundierende-Stifte-und-Pinsel-Problem gefunden.

Echt oder nicht, Banksy geht immer.

Als Gimmick eine herzallerliebste Ampel.

25049 – Haithabu

Und weil’s gerade passt noch eine Ampel.

Morgens mit E&F gefrühstückt, anschließend gemeinsam nach Haithabu. Auch das ein Freilichtmuseum, aufgebaut am Ort, an dem sich im 9. und 1o. Jahrhundert eine Wikingersiedlung zum bedeutendsten Handelsort Nordeuropas entwickelte, um dann zerstört zu werden und an Bedeutung zu verlieren. Wie’s halt so geht.

Ganz ein Ort, wie ich ihn mag, dementsprechend habe ich viel fotografiert, bin aber gerade etwas von den Ergebnissen enttäuscht und etwas unklar darüber, ob ich davon etwas zeigen will.

Da ich kaum ein Foto von den Außenanlagen gemacht habe, habe ich mir sogar die Aufnahmen angeschaut, die dort vor sechs Jahren entstanden sind, um eventuell damit den Beitrag zu ergänzen. Zeigt sich, dass es damals auch schon keine zeigenswerten Aufnahmen gab.

Jetzt könnte ich mich unglücklich machen und irgendetwas hier einstellen, wovon ich nicht überzeugt bin, oder ich entschließe mich, meiner Unzufriedenheit nachzugeben und einfach jede Bemühung einzustellen.

Naja, eins vielleicht doch …

Gegen kurz vor drei herum waren E&F müde und A&ich hungrig, also trennten wir uns, die beiden fuhren heim und A. und ich gingen essen. Direkt vor Ort, dort wo mensch hochpreisig richtig gut essen und den Ort anschließend sehr zufrieden verlassen kann.

<O>

Danach noch einmal zurück nach Haithabu in die Dauerausstellung und auf dem Weg dorthin einen Cache eingesammelt. Gegen fünf wurden uns dort die Lichter ausgemacht und wir fuhren mit einem kleinen Zwischenstopp bei E&F nachhause.

<O>

Der Abend vergeht ruhig und erholsam, mit allem, was wir uns so zur Unterhaltung mitgebracht haben.

25050 – Cachen am Nord-Ostsee-Kanal

Nachdem über diesem Beitrag groß Rendsburg steht, die Stadt aber bisher kaum Erwähnung fand, geschieht das dann heute endlich.

Rendsburg liegt am Nord-Ostsee-Kanal, der 1895 noch unter dem Namen Kaiser-Wilhelm-Kanal eröffnet wurde. 1913 war dann auch die eiserne Hochbrücke darüber fertig, die heute das Wahrzeichen Rendsburgs ist. Unter der Brücke hängt eine Schwebefähre, die generell auch in Betrieb ist, nur halt nicht, wenn wir sie benutzen möchten. Die Enttäuschung darüber wurde dadurch etwas abgefedert, dass es als weitere Besonderheit der Hochbrücke einen nahegelegenen Fußgängertunnel unter dem Kanal hindurch gibt, der ursprünglich für die am Bau beteiligten Arbeiter angelegt wurde.

Auf einer Seite des Kanals gibt es eine Promenade, die von der Hochbrücke zur nächsten Fähre verläuft, so dass es möglich ist, auf einer Seite des Kanals zu starten, dann die Fähre zu nehmen und auf der anderen, weniger schönen Seite zurückzulaufen. Nochmals mittels Schwebefähre oder Tunnel den Kanal über- bzw. unterqueren und mensch ist wieder am Ausgangspunkt.

Längs dieser Strecke sind 22 Caches versteckt und in der Kanalrunde zusammengefasst, die wir im Laufe von 7 ½ kurzweiligen Stunden vollständig eingesammelt haben. Dabei sind wir die von den Autoren der Streckenbeschreibung angegebenen 8 ½ km Strecke gelaufen und vermutlich weitere 4 (sagt die Schrittzähl-App) auf einem Abstecher zum nächstgelegen Gasthaus. Das dann Betriebsferien hatte, worauf wir superfroh waren, einen offenen Bäcker zu finden, der einen Tisch und zwei Stühle vor der Tür stehen hatte. Je länger mensch läuft, umso dankbarer ist er auch für wenig.

Südseite

Nordseite

Sehr müde zuhause angekommen.

25051 – Cachen in Rendsburg

Heute dann noch einmal unterwegs im Wald hinter der Ferienwohnung.  Dort gab es den wenig interessanten Wikingerpfad und den originellsten Cache, den ich bis dahin gefunden habe.Tief in den Waldboden eingegraben sowie liebevoll und aufwändig gebaut, da hat jemand viel Arbeit investiert, um anderen eine Freude zu machen.

<O>

Abends treffen wir uns noch einmal mit E&F&R bei uns in der Ferienwohnung und machen einen weiteren Spaziergang im uns umgebenden Wald.

Nachdem die drei sich auf ihren Heimweg gemacht haben, schauen wir noch die letzten zwei Episoden der ersten Staffel von Achtsam morden, die wir über den Aufenthalt hier an verschiedenen Abenden in kleinen Portionen geschaut haben.

25052 – Rückreisetag

Morgens in Ruhe gepackt und aufgeräumt, kurz vor elf beginnt die Rückfahrt, die weitgehend ereignislos verläuft. Die Vollsperrung der A7 war für die Verursacher vermutlich weitaus dramatischer als für uns, die wir nur im Stau standen. Kurz, die erste Currywurst mit Pommes seit über einem Jahr war das Aufregendste, was der Tag zu bieten hatte.

Gegen sieben zuhause, gegen acht alle vorherigen Einzelbeiträge des Aufenthaltes in Rendsburg in diesen Sammelbeitrag gepackt. Ab jetzt passiert nichts mehr, etwas essen, etwas Medienkonsum, Füße hoch, Ende.

24871 bis 24877 – Ein Ort zum Schreiben

Der Beitrag fasst sieben ursprünglich getrennt und tagesgenau veröffentlichte Artikel zusammen. Damit schließe ich an die Gewohnheit an, meine Reiseberichte am Stück – oder doch wenigstens wochen- bzw. abschnittsweise zusammengefasst – zu präsentieren. Hier nun der Aufenthalt in Hummelfeld/Fellhorst.

24871 – Hummelfeld/Fellhorst

Gestern abend habe ich recht willkürlich bei meiner Ankunft in Rendsburg abgebrochen, weil ich den Hummelfeldbeitrag geschlossen halten möchte. Nachdem E. mich also vom Bus abgeholt hat, fahren wir zurück nach Hummelfeld, wo F. und R. mich begrüßen. Sie haben mit dem Abendessen gewartet und wir kommen gut ins Gespräch, lachen viel und sind ganz allgemein guter Dinge. Der Abend zieht sich angenehm in die Länge., erst gegen halb zwölf richten wir noch kurz meine Bleibe für die nächsten Tage her. Die Familie geht in die jeweiligen Betten während ich mich einrichte und den Tag verblogge.

<O>

Hummelfeld ist nicht wirklich eine No.1-Destination, und ungefähr so groß und aufregend, wie der Name es nahelegt, aber für meinen Zweck genau richtig. Ich besuche dort F&E und Sohn R., wir haben mehrere Jahre in meinem Wohnprojekt zusammengewohnt und sind vertraut genug miteinander, um auch mal sensible Beziehungsprobleme auf den Küchentisch zu legen. Denn darum wird es gehen, vermutlich nicht im Einbahnstraßen-Modus.

Neben der Möglichkeit, meine Liebes- und Leidensgeschichte zum wiederholten Male vorzutragen, gibt es in Hummelfeld auch das oben bereits erwähnte Gästezimmer, das ich intensiv nutzen möchte. Ich will schreiben. Aufschreiben. Will meine Version dessen aufschreiben, was T. und mir geschehen ist. Der Text wird lange und nur für mich sein. Zuviel muss hinein, neben der Kränkung und Enttäuschung auch die Wut darüber. Möglicherweise wird das etwas künstlich (ich bin gespannt), denn ich bin schon im Verstehens- und Entschuldigungsmodus und finde das verfrüht.

<O>

Am Morgen erwache ich und bin im Text, ich möchte soweit es geht chronologisch vorgehen, die Vorgeschichte, soweit sie hier im Blog erscheint, ist schon zitiert und wartet darauf kommentiert zu werden. Es ist wie mit dem Werbeslogan für Beton aus den 80ern: „Es kommt drauf an, was man draus macht!“

<O>

Ich komme gut voran. Gegen zwölf habe ich einen Einschnitt im Text, der es erlaubt in die Küche zu gehen und zu schauen, was F. so macht. In der Folge reden wir viel; vor, während und nach dem riesigen Lebensmitteleinkauf, den wir quasi nebenher erledigen. Dabei sind wir keineswegs nur bei den schwierigen Dingen, vieles aus unserer gemeinsamen Vergangenheit kommt gesprächsweise nochmal vorbei, es ist schön und angenehm vertraut. Ab drei sitzen wir beide wieder an unseren jeweiligen Aufgaben.

<O>

Fünf Stunden später beginne ich Gemüse zu schnippeln, später wird das zu einer asiatischen Gemüsepfanne. Es ist das einzige Gericht aus meiner kalorienarmen Küche, das ich sicher beherrsche. Gegen zehn essen wir gemeinsam, ab elf sitze ich mit E. alleine am Küchentisch und wir reden so lange, dass ich zum ersten Mal verpasse, den Blog noch vor zwölf einzustellen. Gut so.

24872 – Down Memory Lane

<O>

Schreiben – Waldspaziergang – Schreiben – Abendessen – Erinnern

24873 – Weihnachtsmarkt und Schreibstube

Ich bin früh wach und stehe auf, beginne zu schreiben. Gegen 10 Uhr frühstücken wir zusammen und ab zwölf sind wir nach Schleswig unterwegs um einen Weihnachtsmarkt zu besuchen, der im Schleswiger Dom stattfindet.

Eine sehr angenehme Veranstaltung, nicht überlaufen, bei den Verkaufsständen jeweils nur ein Anbieter für ein Sortiment, was die Veranstaltung sehr übersichtlich macht. Gegen drei sind wir wieder zu Hause.

Ich koche mir einen Kaffee und setze mich ans Tablett. Noch vorm Abendessen habe ich einen wesentlichen Einschnitt im Text erreicht. Es ist jetzt (fast) alles, was ich aus unserer vergangenen Beziehung weiß, erinnere oder im Blog und Tagebuch notiert habe, in einem halbwegs fließenden Text vereint.

Die Zeit von sieben bis zehn vergeht mit kochen, essen und Gespräch.

24874 – [„…!“]

Ich bin früh wach und stehe auf, beginne zu schreiben. Ab zehn frühstücken wir zusammen und ab zwölf …, ja, so ging das gestern auch los.

Heute wird ab zwölf wieder geschrieben, aber anders, als an den Tagen davor. Die zurückliegenden drei Schreibtage waren so etwas wie eine Schreibübung. Ich wollte wissen, ob ich regelmäßig und zielorientiert auch einen längeren Text schreiben kann. Konnte ich.

Na ja, fast. Etwas fehlte, die Emotionen. An denen bin ich jetzt. Wer jemals drei bis sieben Selbst- oder Lebenshilfebücher gelesen hat, kennt den Rat, einen niemals abzuschickenden Brief an den jeweiligen Konfliktpartner zu schreiben. Mache ich gerade. Nicht mit Überlegung, sondern mit Geschwindigkeit, einfach erstmal in die Tastatur gerotzt. Klappt erstaunlich gut und ist trotz des Mangels an erkennbarer Struktur immer noch erstaunlich lesbar.

Dennoch kratze ich nur an der Oberfläche, solange ich mich an einem „Konfliktpartner“ abarbeite. Ich beende den Brief mit dem Vorsatz, morgen zu kratzen bis der Lack ab ist.

Mit der früh einsetzenden Dunkelheit starten wir nach Luisenlund zu einem weiteren Weihnachtsmarkt. Auch dieser klein und mit wenigen ausgesuchten Ständen. Ich suche handgestrickte Wollsocken, finde auch einen passenden und preisgünstigen Stand, leider ist meine Größe schon ausverkauft. Später bekomme ich gegen das Aufsagen eines Weihnachtsgedichtes (strenggenommen eines Gebetsdreizeilers, man kann nur geben, was man hat) eine Mandarine vom Weihnachtsmann geschenkt (und man nimmt, was man kriegt). Kleine Erlebnisse.

Nebenbei machen wir ein paar Fotos von mir, jeweils mit F. und E., die gerade die Bilder für das Foto-Jahrbuch der Familie zusammenstellt. Aus einem von vor elf Jahren habt Ihr ja schon einen Eindruck erhalten. Und dann findet mensch in zehn Jahren vielleicht eines dieser heute gemachten Bilder und denkt, ach guck‘, der g., der war damals da, mit uns.

Abendessen mit Gemüsepfanne, anschließend ziehen wir uns alle nochmal in die jeweiligen Gehäuse vor die Geräte zurück. Mich überkommt eine große Müdigkeit und ich lege mich „kurz“ auf’s Bett.

Wieder wach verblogge ich den Tag für Euch. Und nochmal zu E. für den Rest des Abends. Gutes Gespräch.

24875 – Gehen Sie weiter, …

Anders als an den beiden Tagen zuvor schlafe ich lange und gut. Es wird elf, bis ich vor meinem Kaffee sitze und eins, bis ein paar Reiswaffeln gefrühstückt und nebenbei die Rückfahrt organisiert ist. Die Bahn hat mit ihrem Angebot Flixbus bei Preis und Zeitaufwand geschlagen. Jetzt bin ich sehr gespannt, wie das mit den Anschlüssen klappen wird, meine letzten Bahnerfahrungen im Regionalverkehr waren an dieser Stelle eher schwierig.

<O>

Meiner markigen Ankündigung, zu „kratzen bis der Lack ab ist“, kann ich nicht gerecht werden. Wenn ich freundlich mit mir sein will, ist mein Geschriebenes eine halbwegs zutreffende Beschreibung inneren Erlebens, aber …

[Sorry Leute, hab‘ gerade einen ganzen Teil herausgenommen, der mir innerhalb der dreißig Minuten, die er online war, irgendwie seltsam vorgekommen ist.]

Gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen.

<O>

Ich bin zufrieden mit dem, was ich hier in Hummelfeld für mich erreicht habe. Vielleicht etwas übertrieben, vielleicht an manchen Tagen unnötig redudant, hat sich – hoffentlich – die emotionale Selbstbespiegelung insofern gelohnt, als ich sie zuhause nicht nochmals, und nochmals, und nochmals (Ihr kennt das) durchlaufen muss. Ich erwarte mit Spannung den Realitätsabgleich.

24876 – It’s a kind of magic

Heute ist der letzte volle Tag in Hummelfeld. Ich bin im Urlaubsmodus, nichts was am Tablet geschieht, müsste wirklich geschehen, auch wenn ich noch die eine oder andere eckige Klammer aufarbeite. Mit eckigen Klammern kennzeichne ich mir Bearbeitungshinweise in unfertigen Texten [hier eventuell Beispiel einfügen].

Den Urlaubsmodus erkennt mensch am Geocaching. Ich habe einen angemessen langen Spaziergang im Wald gemacht und weil der Mensch ein Ziel braucht, habe ich den nächsten Cache angelaufen und auch gefunden.

Vergleichsweise früh am Nachmittag wieder zurück. Es ist noch viel vom Tag übrig. Ich beginne für die erste Zeit zuhause zu planen. Ich schreibe einen später zu veröffentlichenden Blogbeitrag.

Später nehme ich ein Wannenbad und habe den Gedanken, dass ich damit den Aufenthalt hier rahme, ein Wannenbad unmittelbar davor und eines zum spätmöglichsten Zeitpunkt hier. Dazwischen der Text, der mir einen Abschluss ermöglichen soll. Und das Re-Reading von „Menschliche Kommunikation – Formen, Störungen, Paradoxien“  (Watzlawik u.a.) habe ich diese Nacht abgeschlossen. Und die letzte Folge, der zwei Staffeln „Better Off Ted“, die ich als mediale Wegzehrung dabei hatte,  gerade eben. Soviel Abschluss an einem Tag, in meinem Kopf findet das alles zusammen. Ich kann das gut als magisches Denken identifizieren, sei’s drum, das ist nur eine magische Klammer mehr, denn in Berlin ging es auf dieser Tour mit dem Magicum ja los. Die Tour als Ent-Bindungs-Zauber. Ich lass‘ das mal so stehen.

Ab sechs kochen wir zusammen, um sieben essen wir und um acht sitzen wir vor den Geräten. Später sitze ich noch etwas mit E. zusammen.

24877 – Ein voller Rückreisetag

Weil ich vermutlich nicht zum Schreiben kommen werde:

Wir planen für den frühen Nachmittag einen Besuch in Flensburg bei J., den Ihr schon auf dem Down-Memory-Lane-Foto gesehen habt. Heute auch elf Jahre älter.

Am Abend hat E. einen Termin in Kiel und kann mich bei der Gelegenheit mit zum Bahnhof dort nehmen.

Es folgt eine Zugfahrt, die in Gießen endet, kurz nachdem dieser Text online geht und der letzte Bus in meine Richtung abgefahren ist.

Wenn ich clever bin, nehme ich mir ein Taxi, wenn ich ich bin, laufe ich zwei Stunden nachhause (Spoiler: ich war clever).

o-<O>-o

Der ICE hat WLAN und ich komme doch zum Bloggen, ab jetzt gibt es Live-Berichterstattung:

Fünfzehn Minuten vor Abfahrt informiert die Anzeige, dass der gebuchte ICE heute nicht von Kiel abfährt, stattdessen von Neumünster. Dorthin werde ich, gemeinsam mit etlichen anderen via Regionalbahn gebracht. Der ICE wartet dort auf uns, eigentlich alles einfach und gut gelöst, aber natürlich ist die zwischendrin aufkommende Unsicherheit (denn zu Beginn der Fahrt ist keineswegs klar, dass alles einfach und gut sein wird) lästig und unangenehm. Labilere Geister imaginieren Nächte auf zugigen Bahnhöfen. Nächste Aufgabe: Umsteigen in Hamburg, es ist alles etwas knapper als geplant.

<O>

Klappt dennoch gut, der ICE hat einen Teil der Verspätung aufgeholt. Ich warte komfortable fünfzehn Minuten auf dem Umsteigebahnsteig.

Das Umsteigen in Kassel-Wilhelmshöhe wird den Schwierigkeitsgrad deutlich steigern, fünf Bahnsteige sind in acht Minuten zu überwinden. Ich bin bereit, an der Herausforderung zu wachsen.

<O>

Und dann wird’s vor Ort nochmal richtig spannend. Eine Verspätung verkürzt die Umsteigezeit auf drei Minuten und die zu bekommende Regionalbahn ist die letzte für heute. Wir erinnern uns an die labileren Geister, die Nächte auf zugigen Bahnhöfen visionieren. Denen schließe ich mich nun wohlbegründet an und beeile mich unwürdig.

Und gut so, ich stehe keine dreißig Sekunden auf dem richtigen Bahnsteig, da fährt die Bahn ein. Dass es wirklich die richtige Verbindung ist, kann ich nicht überprüfen, sowohl auf dem Bahnsteig, als auch in Zug sind die Anzeigetafeln außer Betrieb. Soviel kann ich sagen, die Richtung stimmt.

Meint: Sofern ich jetzt nicht den Ausstieg verpasse, sollte ich so gut wie zuhause sein. Ankunft 0.05 Uhr.

Dies ist das Logbuch der …,

…, nein, ist es nicht, es ist meins. Ich logge hier meine Caches (Hintergrund für den, der ihn braucht).

Die Sache mit den Daten bei großen Anbietern ist ja die, dass die trotzdem dichtmachen können. Und die Daten dann fort sind, wie in nicht-mehr-verfügbar, oder futsch. Wir hatten das schon.

Deswegen werde ich neben der sowieso unvermeidlichen Loggerei auf geocaching.com hier mal mein eigenes Log aufmachen, „Better save than sorry“, wie der Engländer sagt. Falls Ihr Euch fragt, warum ich an dieser Stelle nicht die Deutschen mit ihrem „Doppelt gemoppelt hält besser“ zitiere, solltet Ihr Euch stattdessen einfach fragen, ob Ihr lieber ein T-Shirt mit der Aufschrifft „Security“ oder „Doppelmoppel“ tragen wollt. Seht Ihr?

Und es ist ja auch gar nicht schwer, denn mehr als wann und wo will ich mir ohnehin nicht merken.

Datum Name der Dose Kennung
22.7.23 Hinzus – fast da GC6F7QX
Rückzus – STIPPvisite 1
Rückzus – der Blitzer GC681EP
23.7.23 Hubertusstollen GC34XVB
25.7.23 Alter Flughafen Gießen GC823R6
Flughafen Gießen GC4CRBA
26.7.23 Stud🦆🦆🦆-Tradi – Anstalt GCA6DRQ
29.7.23 Rückzus – geschummelt

GC71PAX

Das war’s dann im Juli.

<O>

Im Folgenden ließ das Cachen nach einigen Mißerfolgen stark nach, ich bemerkte das und begann einen Text über Frustrationstoleranz, aber auch daran verlor ich schnell das Interesse. Sauber geloggt gab’s nur noch das:

Datum Name der Dose Kennung
Vitos Kapelle
– dort gewesen (26.7.23), vermuggelt, Hinweise aus den Logs: Seil, Nähe Gedenksteine
GC9RATD
Rückzus, das Wasserwerk –
– dort gewesen (29.7.23), nichts gefunden
GC6F7Q8
Hinzus – Sq ejnema Bsipwvbqtkx
– dort gewesen (29.7.23), Bushaltestelle, vermuggelt
– ROT1 bis ROT25 für „Sq e…“ durchprobiert
– hat schon einmal einen chipgroßen Trackable enthalten (Größe: sonstige)
GC6FNV5
Brückenschlag
– dort gewesen (29.7.23), nichts gefunden (außer einem QR-Code der in unmittelbarer Nähe sein soll)
1.8.23 Quatschen wir mal über @%$&*□{♧◇♡♤}
– Mein erster Event-Cache, eine kleine Anzahl Geocacher trifft sich zum vereinbarten Zeitpunkt
7.8.23 Endstation Hauptbahnhof (Braunschweig) GC88FAA
11.8.23 Hamburger Kunsthalle GC3PJQP
6.9.23 5G – Nord (Go, Go, Gießen! Gib Gummi!)
– dort gewesen (1.8.23), trotz direktem Hinweis des Ownern auf Kaugummiautomaten nichts gefunden
– Log: Tastsinn! Ziemlich lange Finger. Also lange Finger gemacht und gefunden.
GC8CZYH
21.9.23 Stadtbibliothek Gießen
– Standort des Logbuchs im Onlineverzeichnis nachgeschlagen (25.7.23)
GC3YC71

Sehr schön zu sehen, die ersten vier sind schon eingetragen, so sicher war ich mir, sie zu finden. Bis dahin hatte ich kaum Misserfolge erlebt. Umso mehr haben die mich dann heruntergezogen.

<O>

Im Juni 2024 gab es ein kurzes Revival während meiner Städtereise nach Budapest. Gemeinsam mit A. nahm ich die Cache-Suche wieder auf und wir verewigten uns in den Logs als Team.

Sehr schön zu sehen die Häufung rund um unsere Ferienwohnung.

<O>

Wie es überhaupt sehr schön ist, das Cachen während der Reisen wieder aufzunehmen. So war ich am 4.10.2024 in Berlin unterwegs, bequem in der Nähe der Tochter-Wohnung.

Und auf der Rückfahrt hatte ich einen langen nächtlichen Aufenthalt in Essen, den ich nutzen konnte.

<O>

1.12.2024, Hummelfeld, GC99E39

14.3.2025, Palermo, Teatro Massimo, GC81WXB

26.4.2025, Frankfurt, GC9RPPZ

 

<O>

Vom 27.5. bis 4.6.2025 war ich mit A. in Rendsburg. Dort haben wir einen Teil der Tage mit Cachen verbracht.

Unser bisher orginellster Cache: CG93RZ6

Am Nord-Ostsee-Kanal gibt es eine Kanalrunde mit 22 Caches, die gut an  einem laufstarken Tag zu machen ist. Noch einmal detailliert:

So, und an dieser Stelle schließe ich diesen Beitrag und starte mit dem nächsten Cache eine neue Logbuch-Seite. Bis hierher sind es 69 Caches.

Das Wiki mal merken:
https://www.cachewiki.de/wiki/Hauptseite

Mein erstes Mal: Geocaching


In meinem Alter kommt es nur noch selten vor, dass man Dinge zum ersten Mal tut. Und mit meinem Temperament kommt es noch seltener vor, dass man Dinge spontan tut. Beides ist nun geschehen und ich bin überrascht von mir.

Und das war so: Freitag letzter Woche lese ich so ungezielt im Internet herum und stoße mal wieder, diesmal aber mit Interesse, auf den Begriff Geocaching. Könnte Spass machen, denke ich mir, auch weil der Artikel das nahelegt. So sehr nahelegt, dass ich dem Begriff mal etwas nachrecherchiere, im ersten Ansatz mit Bard, der mir zwar nichts Neues erzählt, aber Euch vielleicht:

Das Ziel beim Geocaching ist es, einen versteckten Behälter, den sogenannten Geocache, zu finden. Geocaches können überall auf der Welt versteckt sein, von öffentlichen Parks und Wäldern bis hin zu Stränden und sogar auf Dächern von Gebäuden.

Um einen Geocache zu finden, muss man zunächst die Koordinaten des Caches auf einer Geocaching-Website oder in einer Geocaching-App suchen. Anschließend kann man mithilfe eines GPS-Geräts zu den Koordinaten navigieren. Sobald man sich in der Nähe des Caches befindet, muss man ihn suchen. Geocaches sind oft gut versteckt, daher kann es etwas Zeit und Mühe erfordern, sie zu finden.

Wenn man einen Geocache gefunden hat, kann man ihn öffnen und sich in das darin enthaltene Logbuch eintragen. Man kann auch etwas Kleines in den Cache legen, wie zum Beispiel ein kleines Spielzeug oder einen Aufkleber, um im Gegenzug eine andere Kleinigkeit zu entnehmen (traden). Anschließend muss man den Cache wieder verschließen und an seinem Platz zurücklassen.

Im weiteren Verlauf der Recherche erfahre ich noch mehr, was uns jetzt alles nicht interessieren soll, im Ergebnis habe ich bis zum Abend die Geocaching-App heruntergeladen, mich über die Website angemeldet und bei der Gelegenheit auch gleich mal geschaut, ob es bei mir in der Nähe etwas zu suchen, bevorzugt zu finden gibt. Tatsäch gibt es ein Ziel in so gar keiner Entfernung, dass ich mich direkt auf’s Fahrrad setze und hinfahre. Ich finde nichts, weil ich feuchte Füße scheue und vor allem weil es nichts mehr zu finden gibt. Das erfahre ich aber erst einen Tag später, vorläufig gibt die Location genug her, um zu wissen, dass ich die alten Gummistiefel unter’m Wagen suchen muss, denn: I’ll be back!

Tags drauf gibt es erstmal eine kleine Verzögerung, neben dem erwarteten Besuch von A. gibt es unerwarteten Besuch von G., der für eine Bastelarbeit ein Stück Lochblech härten will; ein nie zuvor gesehenes Geschehen mit Event-Charakter, auch wenn es letztlich eher unspektakulär daherkommt: Lochblech mit dem Gasbrenner sehr heiß machen und in ein Gefäß mit Öl tauchen, fertig.

G. verabschiedet sich zeitig und ich berichte A. von meinem gestrigen Erlebnis. Dass sie sich meinem heutigen Versuch anschließen würde, war mehr als vorherzusehen, so etwas ist genau das Zeug, mit dem man sie kriegt. Und ihre Gummistiefel liegen ja ohnehin noch bei mir. Nicht, dass ich das gewußt hätte, eher im Gegenteil ist mir das wo oder warum ein Rätsel, aber der Fakt wird durch die flugs herbeigezauberten Gummistiefel bewiesen.

Im Folgenden kriechen wir beide …, okay, wir gehen gebückt (ob es wohl so etwas wie Goecacher-Latein gibt?) mehrfach durch die abgebildete Röhre, die es einem Bach ermöglicht, die Bundestraße zu kreuzen.

Wir finden Spinnen, Stechmücken und Nachtfalter in erwartbarer Anzahl, aber keine Dose (wie die Geocacher den zu erwartenden Fund, den Cache, gerne nennen). Immerhin sind wir sicher, wirklich sicher, dass es in der Röhre nichts zu finden gibt. In der näheren Umgebung vielleicht, wer kann das wissen, wir sind hier die Neuen.

Später am Abend kontaktiere ich den Owner (meint denjenigen, der den Cache gelegt hat und pflegt) und nenne ihm meinen Verdacht, dass da nichts mehr zu finden sei. Er bestätigt meine Vermutung, die Dose sei in der Röhre gewesen, und gibt mir die „Logfreigabe“, also die Erlaubnis mir den Cache als „gefunden“ einzutragen. Yeah, mein erster Geocache!

<O>

Soweit die Geschichte des ersten Mals. Mittlerweile scheint es so, als würden wir zu Wiederholungs- oder sogar Gewohnheitstätern. Schon an diesem ersten gemeinsamen Suchtag haben wir nach dem ersten erfolglosen Cache nicht einfach aufgehört, sondern sind zu zwei weiteren gelaufen, die wir dann auch fanden. Aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll.

<O>

Update 2024: Mittlerweile ist die erste Begeisterung etwas abgeflacht, aber gelegentlich, meist auf Reisen, komme ich auf diesen netten Zeitvertreib zurück. Was ich so finde, logge ich nicht nur in den Logbüchern oder den Apps, sondern auch hier im Blog. Sehenswert wegen den Bildern der Caches.