Mal ehrlich, …

…, wie schwer kann es sein, ein Fernsehgerät mit der Stereoanlage zu verbinden? Nicht so sehr, dachte ich und witterte ein schnelles Erfolgserlebnis. Weit gefehlt!

Vorspiel: Ein paar Tage zurück kamen wir auf die oben erwähnte Idee, mehr so im Gespräch, mehr so „man-müsste-mal“ und „geil-wärs-schon“ und einfach weil wir’s können. Näheres Befassen und Inaugenscheinnahme der betreffenden Geräterückseiten resultierte im dringenden Bedürfnis, die Bedienungsanleitungen einzusehen, welche zumindest in einem Fall erst von der Supportseite des Herstellers heruntergeladen werden mussten. Weitere Vertiefung ergab: Erstens, das Fernsehgerät hat genau einen Audio-Ausgang und der ist digital. Zweitens, die Stereoanlage ist genauso gut, wie sie alt ist, und weiss mit digitalen Eingangssignalen nichts anzufangen. Drittens, Digital/Analog-Wandler erfüllen die Aufgabe, digitale in analoge Signale umzuwandeln und sind für kleines Geld im Fachhandel zu erwerben. Zum Zeitpunkt, da „D/A-Wandler erwerben“ auf die ToDo-Liste gesetzt wurde, waren wir allerdings schon gefühlte zweidreiviertel Stunden über der Normzeit für schnelle Erfolgserlebnisse.

Gestern kam das Teil und wurde schnell eingebaut. Länger als die Zeit, während der die Pizza im Ofen ist, sollte es nicht dauern, schließlich waren nur ein paar Kabel anzustecken und die zugehörige Theorie schon hinreichend durchdrungen. Und, ja, ich glaubte schon wieder an ein schnelles Erfolgserlebnis. Eineinhalb Stunden später, eine absolut phantastische Rucola-Pizza hatte verabscheuungwürdig wenig Würdigung erfahren, glaubte ich immer noch an ein, wenn auch hart zu erringendes, Erfolgserlebnis. Drei Stunden später gaben wir, je nach Betrachtungsweise ge- oder entnervt, auf und schoben den Rest der Pizza in die Mikrowelle. Keine Spur von einem Erfolgserlebnis, nirgendwo.

Was war geschehen? Zunächst nichts, genau da lag das Problem. Alle Kabel in den zielführenden Buchsen, Geräte an, Erwartungen groß – und NICHTS. Naja, fast nichts, ein Netzbrummen. Der lobenswerte Vorsatz, erstmal in Ruhe zu essen, endete mit dem Teller in der Hand auf dem Teppich vorm Gerät, umgeben von Bedienungsanleitungen, Kabeln und Fernbedienungen. Zwischen den Bissen diskutierten wir naive Theorien über die Bedeutung kryptischer Einstellungsoptionen im TV-Einstellungsmenü. Den Rest des Abends verbrachten wir abwechselnd mit Ideen darüber, wo der Fehler stecken könnte, praktischen Versuchen zur Überprüfung der Ideen und dem Nachschlagen von Informationen in Bedienungsanleitungen oder dem Weltnetz.

Der gegenwärtige Erkenntnisstand: Alle Hardwarekomponenten einschließlich der Kabel sind funktionsfähig, entsprechen den Spezifikationen und arbeiten für sich genommen fehlerfrei. Dies gilt mit einer kleinen Einschränkung auch für den D/A-Wandler, ihn können wir nur am Digitalausgang des Blue-ray-Players und auch nur beim Abspielen des Abschalt-Jingles hören. Ich nehme das als Hinweis, dass wir – trotz aller Bemühungen und manchmal wiederholten Versuchen – ein Einstellungsproblem haben.

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Der Text wird fortgesetzt, sobald wir neue Erkenntnisse haben. Angehängt sind nur unsere Recherche-Ergebnisse und Notizen zum Vorgehen. Müsst ihr nicht wissen, ist oben umgangssprachlich beschrieben.Der Geräte-Zoo

Phillips TV-Gerät 42PFL3007H/12
Blue-ray Samsung BD-E5200
Stereoverstärker NAD C 352
D/A-Wandler NoName (Sampling-Rate: 32, 44.1, 48, 96 KHZ, Input Audio: Coaxial or Toslink digital audio, Speziell aufgeführt unter Features: 24-bit S/PDIF incoming bit stream on left and right channels)

Definition: Sony/Philips Digital Interface (S/PDIF) [ˈdɪdʒɪtəl ˈɪntəfeɪs] ist eine Schnittstellen-Spezifikation für die elektrische oder optische Übertragung digitaler Stereo- oder Mehrkanal-Audiosignale zwischen verschiedenen Geräten für die Anwendung im Unterhaltungselektronikbereich. […]  Weiter sind redundant als Begriff vorhanden: Sony/Philips Digiconnect Format, S/PDIF und auch TOSLINK
Die physikalische Schnittstelle bei S/PDIF ist definiert als asymmetrische Verbindung mit einer Spannung von etwa ± 0,5 Volt bei einem Wellenwiderstand von 75 Ohm  […]  [Die Spezifikation sieht] bis zu 24 Bit Audio-Sample-Daten [vor].
Bedeutet: Wenn es eine Spezifikation ist und ich S/PDIF-Out an S/PDIF-In hänge, kann ich nichts falsch machen. Der D/A-Wandler passt für den vorgesehenen Zweck!
Test der Komponenten
Kabel funktionieren uns sind für den Zweck geeignet (nebenbei begriffen: Cinch beschreibt die Steckerform, coaxial die Kabelausführung. Wir haben Coaxial-Kabel mit einem Cinch-Stecker, die sind genau richtig.)
Stereoanlage funktioniert (AUX mit Hilfe des CD-Signals geprüft)
Fernseher und Blue-ray-Player funktionieren im Zusammenspiel
D/A-Wandler funktioniert überprüfbar in genau einem Fall, am digitalen Ausgang des Blue-ray-Players beim Abspielen des Abschalt-Jingles – Frage: Was macht dieses Signal so „einmalig“?
Nochmal Anschauen: Down-Sampling oder ähnliche Begriffe.
Weil: Aufgrund zu geringer Datenrate für neue Audiodatenkompressionsformate, wie Dolby Digital Plus oder DTS-HD, ist [zukünftig] bei diesen Formaten ein Echtzeit-Downmix  auf geringere Datenraten vorgesehen, so dass auch über S/PDIF ein  Signal ausgegeben werden kann, jedoch mit entsprechend geringerer  Tonqualität.
Im Gegensatz zu beiden proprietären Standards Dolby Digital Plus/AC-3  HD und DTS HD erlaubt es S/PDIF aus Bandbreitengründen nicht, bei  PCM-Audio höhere Abtastraten als 48 kHz bei einer Dynamik von 24 Bit  oder optisch 192 kHz auf mehr als zwei Kanälen auszugeben. Diese  Tonformate erfordern deswegen die Verwendung eines HDMI-Kabels, um Datenraten von mehr als etwa 1,5 MBit/s übertragen zu können.
Quelle: Wikipedia

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