WMDEDGT – Februar

Die erste Monatshälfte war emotional nochmals sehr anstrengend, fünf Tage in der Wohnung der Mutter, zwei Besuche bei ihr im Krankenhaus, die sie vermutlich nicht mehr erinnert. Sie ist dement und wird den Rest ihres Lebens im Pflegeheim verbringen. Im Rahmen meiner Möglichkeiten habe ich mich gekümmert. Was gegenwärtig zu regeln ist, scheint geregelt, der Rest ist vorbereitet. Dennoch bleibt ein Gefühl de Ungenügens.

Die zweite Monatshälfte heile ich vor mich hin, Verdrängung braucht Zeit und auch ein paar geduldige Zuhörer (hiermit ausdrücklich bedankt), die sich erstmal alles anhören und den größten Druck rausnehmen. Die Umstände beginnen, sich wieder etwas besser anzufühlen, obwohl sie bei näherer Betrachtung unverändert sind. Ich spüre, wie sich langam diese frühlingshafte innere Unruhe aufbaut, die sich dann in Gartenarbeit und anderen Aktionismus entladen wird. Okay, vermutlich ist das etwas stark formuliert und die Entladung wird eher ein müdes Mal-das-Beet-umgraben-macht-ja-keiner-sonst sein, aber heh …

Ansonsten habe ich auch diesen Monat zu jedem Tag ein paar kurze Notizen gemacht und den Medienkonsum gebuchhaltert. Wenn’s interessiert:

  1. X-2
  2. X-1
  3. X, Entlassung aus der Anschlussheilbehandlung, zuhause angekommen, mit G. und A. telefoniert.
  4. Papiere wegsortiert, Kleidung wieder eingeräumt, ganz allgemein den Vor-Reha-Zustand wiederhergstellt, spätes Frühstück mit A., abends Besuch bei G. und im Café Nachtlicht. Und dann noch zwei Stunden auf C.’s Fest. Heute mehr geredet als in den letzten drei Wochen zusammengenommen.
  5. Vorbereitung Frankfurt: Email an Sozialdienst des Elisabethen-Krankenhauses, das Telefonat mit dem Schlüsseldienst landet beim Anrufbeantworter, der auf morgen vertröstet, Erbschein (Grundbucheintrag) und Notfall-Werkzeug herausgesucht, Kleidung (frisch und zum mitnehmen) bereitgelegt. Mittags fahren sich zwei Besucherfahrzeuge in unserer schlammigen Wiese fest, es dauert bis zum Nachmittag sie zu befreien, zur Belohnung gibt es Pizza für alle.
  6. Frankfurt aufgrund widriger Umstände verschoben, stattdessen mit A. in Gießen auf vorgezogener Einkaufstour. Telefonat mit Betreuungsbehörde, Rückruf vereinbart.
  7. Telefonat mit Betreuungsbehörde. Eine Kleinigkeit am Dome (Jahrespremiere), gekocht (naja, kleingeschnittes Gemüse in einer Pfanne mit Öl und Salz erhitzt).
  8. Die gleiche Kleinigkeit am Dome auf der anderen Seite, der Symmetrie wegen, abends frisch geduscht ins frisch bezogene Bett, auch schön.
  9. Morgens mit A. nach Frankfurt in Mutters Wohnung, dort bis zum Abend gemeinsam aufgeräumt, nach A.s Abfahrt noch in den Bilderalben herumgeschaut.
  10. Morgens lange und vergeblich eine angemessen große Kaffekanne gesucht, dann halt doch die kleine genommen. Ab zwölf unterwegs zum Krankenhaus, Zwischenstop beim Corona-Testzentrum, zwei Stunden bei Mutter verbracht und einen Arzt gesprochen, anschließend zurück zur Wohnung. Mit G. telefoniert, anschließend Keller und Mansarde gecheckt, für die Mansarde fehlt der Schlüssel, im Keller ist eine sauber aufgeräumte und gut eingerichtete Motoradwerkstatt, ich bin zum ersten Mal von den Neffen positiv überrascht.
  11. Von neun bis Viertel vor sechs Papiere sortiert, nur kurz unterbrochen von einer Fertigmahlzeit aus der Mikrowelle. Abends noch einmal zwei Stunden lang Bilder angeschaut und teilweise mit dem Phone abfotografiert.
  12. Bis gegen zwölf ein kleines Fotoalbum für Mutter zusammengestellt, die Wäsche hatte ich größtenteils schon vorgestern abend ausgesucht, um eins dann ins Krankenhaus gestartet. Viertel nach sechs wieder in der Wohnung, erstmal eine ausgedehnte Pause, danach die Mansarde besichtigt (Mutter hatte den Schlüssel tatsächlich bei sich) und als Problemfeld hintenangestellt.
  13. Spät aufgestanden und bis halb zwei die letzten Papiere sortiert, danach nur noch allgemeine Aufräumarbeiten. Ab vier auf dem Heimweg, Ankunft am Wagen um zwanzig nach sieben.
  14. Nachmittags Besuch von A., vorher und nachher die Routinen gepflegt.
  15. Nachsorge Bestrahlung und Lebensmitteleinkauf.
  16. Überweisung für die Nachsorge (nach)geholt, anschließend G. besucht und geupdatet.
  17. Zwei Maschinen Wäsche und ein Becken voll Geschirr, nachmittags Besuch von S..
  18. Thekendienst im Café Nachtlicht.
  19. Sonntag
  20. Ab mittags, also kurz nach den Aufstehen, in der Sonne gesessen, später Besuch von J. mit Apfeltorte.
  21. Technologie-Premiere „Mobile Briefmarke“ (per App gekauft und gezahlt, danach den Brief per Code handschriftlich frankiert, sehr bequem und ohne anmelden), Fahrt zum Briefkasten und Lebensmitteleinkauf.
  22. Lange mit ChatGPT gespielt, anschließend einen Blogbeitrag zu HEIDRUN und ChatGPT geschrieben.
  23. Mit DALL-E gespielt, bis ich eine halbwegs passende Illustration zum gestrigen Blogbeitrag hatte, anschließend gekocht (vier – mit Pfeffer und Salz sechs – verschiedene Zutaten in zwei unterschiedlichen Gefäßen erhitzt).
  24. Online-Banking Krankenkassenzuzahlungen, geschrieben.
  25. Geschrieben, ’ne Weile.
  26. Der Ofen braucht mal wieder Pflege, kalt, also vorm Frühstück, danach in der Sonne gesessen solange sie schien, Bratkatoffeln gemacht, ich gebe alles.
  27. Frühes Telefonat (Frankfurter Schornsteinfeger zur Terminvereinbarung), danach in der Sonne gesessen, Nachbar Z. nutzt die Gelegenheit, sich dazuzusetzen.
  28. Morgens in der Sonne gesessen (ich werde das nicht mehr erwähnen, dreimal in Folge ist ja quasi eine Gewohnheit und von daher per Definition nicht mehr erwähnenswert), später kam A. dazu und noch später gingen wir gemeinsam einkaufen. Spontankauf des Tages: eine Palette Brikett, die mit Lieferkosten und Palettenpfand nur knapp unter dem zweieinhalbfachen Preis des Vor-Vorjahres liegt, ein echtes Schnäppchen.

 

Filme
Viking Wolf – You People – Plane – Triangle of Sadness – Caveman – She Said – The 355 – Hardcore Henry – Weißes Rauschen – We Have a Ghost

Serien
Star Trek: Strange New Worlds – The Orville (Staffel 3) – Das Vermächtnis von Montezuma – Reginald the Vampire (OV) – Lupin  (Staffel 2) – Das Gesetz nach Lidia Poët – Tales Of The Walking Dead – The Consultant – Fleishman is in Trouble

Bücher
Elsa Bergh: Gourmet Killer – Matthias Brandt: Raumpatrouille (abgebrochen) – Kevin Hearne: Erwischt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert