Nachdem ich mich zuletzt sehr über meine Schwierigkeiten mit Aquarellfarben beklagt habe, mag es verwundern, dass ich weiter damit geübt habe. Während der letzten zehn Tage sind fünf Aquarellskizzen entstanden.
Die ersten drei zeigen ganz gut, wo ich gerne hinkäme und auch, wo es noch hängt. Es fällt mir schwer, diese Skizzen zu besprechen, denn während ich einerseits sehr zufrieden mit meinem Fähigkeitsstand bin, sehe ich andererseits die zahlreichen Mängel. Das Gute an diesen Mängeln – und den gelingenden Partien – ist, das es immer wieder andere sind, was die Wahrscheinlich erhöht, dass irgendwann mal rein zufällig alles stimmt.
Zu den drei Aquarellen oben gab es Fotos, die ich nur zu dem Zweck aufgenommen habe, sie später zu zeichnen. Die Menschen waren mir unbekannt, sie waren „Motiv“. Bei den beiden Skizzen unten war das anders, beide Fotos habe ich bei Gelegenheit mit mir vertrauten Menschen aufgenommen.
Mit der Nähe, sowohl sozial als auch in Zentimetern, kommen ganz eigene Schwierigkeiten. Ich beginne mir „Ähnlichkeit“ zu wünschen, die mir rein technisch (noch) nicht gelingen kann. Und ich beginne, zu sehr in die Details zu gehen. Interessanterweise sind die Ergebnisse dieser größeren Bemühung nicht die besseren. Im direkten Vergleich mag ich die ersten drei Skizzen lieber.
Wie-auch-immer, in der Gesamtheit der Übungen hatte ich Spaß und habe dazugelernt. Bemerkenswert an meinem „Übungshopping“ – meint: regelmäßig die Übung wechseln – ist, dass jede beendete Übung bei aller Unterschiedlichkeit dennoch auf die nächste oder übernächste verweist. In der letzten Skizze, nur zum Beispiel, habe ich irgendwann bemerkt, dass ich die perspektivische Verkürzung der Tischlatten weder gut genug mit dem Auge erfassen kann, noch gut genug verstehe, um sie geometrisch zu konstruieren. Das wird mich jetzt begleiten, bis ich das eine oder das andere kann. Und ich wage die Vorhersage, dass mir Konstruieren sehr viel näher liegt als so lange zu üben bis ich „sehe“.