Eine unendliche Geschichte

Das Bild zeigt eine analoge Raubkopie der „Unendlichen Geschichte“ aus meiner Sammlung, gekauft in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Das Phänomen „Raubkopie“ ist so alt wie der Buchdruck.

Analoge Raubkopie der "Unendlichen Geschichte"

Könnte es sein, dass das Urheberrecht entgegen der landläufigen Meinung mehr schadet als nutzt? Und dass das sogar für den größten Teil der Autoren gilt? Diese Behauptung stellt der Wirtschaftshistoriker Eckhard Höffner auf und weiß sie gut zu belegen. Der Spiegel fasst das in einem Artikel zusammen und Telepolis hängt ein zweiteiliges Interview mit dem Autor dran  (Teil 1 und 2). Alles lesens- und bedenkenswert.

Wider die Hartz-Mythen

Frédéric von spreeblick.de hat sich schlau gemacht. Stimmt es eigentlich, dass

  • Arbeit sich nicht lohnt,
  • Hartz-Empfänger faul sind,
  • die Hartz-Sätze höher sind als die alte Sozialhilfe,
  • die Einführung von Mindestlöhnen Arbeitsplätze vernichtet,
  • es zu wenig Anreiz gibt, arbeiten zu gehen,
  • es keinen besseren Schutz vor Armut gibt, als eine gute Ausbildung?

Nicht wirklich überraschend: Arbeit lohnt doch

„Wer in Deutschland Vollzeit arbeitet, hat mehr als der, der nicht arbeitet“, sagt der Hauptgeschäftsführer des [Paritätischen Wohlfahrts-]Verbands, Ulrich Schneider. Dass derzeit so viele falsche Zahlen im Umlauf seien, habe vor allem damit zu tun, dass bei den Vergleichen ignoriert werde, dass Niedrigverdiener auch Anspruch auf staatliches Wohngeld und den Kinderzuschlag hätten. Dies müsse aber einbezogen werden, schließlich gehe es um den Vergleich von Haushaltseinkommen. „Es drängt sich der Verdacht auf, dass hier mit falschen, weil unvollständigen Berechnungen Politik gemacht werden soll“, kritisiert Schneider.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat 196 Beispiele aus den immer wieder genannten gering verdienenden Berufsgruppen nachgerechnet. Dabei kommt er, abhängig von Familienstand und -größe,  zu einem Lohnabstand von 280,– bis 900,– Euro.

Den ganzen Artikel gibt es auf ZEIT ONLINE zu lesen.

Update (4.3.2010): Vielleicht habt ihr Euch gefragt, warum dann trotzdem dauernd und überall  das Gegenteil von dem zu lesen ist, was die Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverband behauptet. Dem geht ein Artikel des Bildblog nach.

Und leider enthält auch der oben verlinkte Artikel einen kleinen Fehler, der in diesem Fall allerdings nicht dem Journalisten zuzuschreiben ist. Der zitierte Herr Schneider weist auf „äußerst dubiose Berechnungen“ hin und nennt in diesem Zusammenhang das Karl-Bräuer-Institut. Das aber scheint schuldlos:

Weiterhin distanzierte sich das Karl-Bräuer-Institut auf Anfrage von den Ergebnissen der „FAZ“. Das Institut habe keine Vergleichsstudie angefertigt, sondern lediglich die Brutto- und Nettolöhne ausgesuchter Branchen im Niedriglohnsektor berechnet. Den Vergleich mit Hartz-IV-Empfängern und insbesondere die Unterschlagung der Freibeträge hatte demnach allein die „FAZ“ zu verantworten.

In den folgenden Tagen verbreiteten zahlreiche Medien die Zahlen der „FAZ“.

Den ganzen Artikel gibt es auf bildblog.de zu lesen.

Terry Pratchett talks about Alzheimer’s disease and assisted suicide

(…)

My name is Terry Pratchett and I am the author of a very large number of inexplicably popular fantasy novels.

(…)

I intend tonight to talk about Alzheimer’s disease, which I am glad to say is no longer in the twilight, but also about another once taboo subject, the nature of our relationship with death.

(…)

You see, the disease moves slowly, but you know it’s there. Imagine that you’re in a very, very slow motion car crash. Nothing much seems to be happening. There’s an occasional little bang, a crunch, a screw pops out and spins across the dashboard as if we’re in Apollo 13. But the radio is still playing, the heater is on and it doesn’t seem all that bad, except for the certain knowledge that sooner or later you will be definitely going headfirst through the windscreen.

(…)

I have made my position publicly clear; this seems to me quite a reasonable and sensible decision for someone with a serious, incurable and debilitating disease to elect for a medically assisted death by appointment.

(…)

Let us consider me as a test case.

(…)

Zum Vortrag springen
[via]

Update (03.01.2010): Deutsche Übersetzung des Vortrags im Freitag. Zum Teil ausführlicher als die englische Veröffentlichung, dadür an anderen Stellen gekürzt.

Interview mit Juli Zeh

Juli ZehEin weiterer Lese-, Seh- und Hörtipp, alles als „unpaid content“. Juli Zeh schreibt und spricht über das Spannungsfeld von Sicherheit und Freiheit. Was mir am besten daran gefällt ist, wie unaufgeregt und kompetent sie ihre (unsere!) Sache vertritt.

Für den Einstieg empfehle ich das Video eines Interviews, dass Peter Voß mit ihr auf 3sat geführt hat.

Wer anschließend mehr wissen will, kann zu „Angriff auf die Freiheit“ greifen, ein Buch, das sie gemeinsam mit ihrem Ko-Autor Ilija Trojanow 2009 veröffentlicht hat. Besprochen wird das Buch auf  „Freitag“ zum Nachlesen und beim ChaosComputerClub zum  Nachhören. Eine kleiner Hinweis, der Mitschnitt der Chaosradio-Sendung dauert zweieinhalb Stunden und ist gut geeignet nebenbei beim Bügeln oder Spülen gehört zu werden.