Ich hab‘ jetzt nicht die Zeit, …

… zu beschreiben, warum ich diesen Artikel für lesenswert halte. Einfach lesen:

Kathrin Passig: Standardsituationen der Technologiekritik

Update (14.1.2009): Gerade eine Interview mit Kathrin Passig auf tagesschau.de gefunden, zur Person steht dort:

Die Journalistin Kathrin Passig schreibt seit Jahren über das Internet. Sie veröffentlicht in Zeitungen, Büchern und im Web, etwa im Blog „Riesenmaschine“. Als Schriftstellerin wurde Passig bekannt, nachdem sie 2006 den Ingeborg- Bachmann-Preis gewann.

Auch das oben ausführlich behandelte Thema ist dort kurz angesprochen:

Diese Phasen [der Technologieskepsis] finden sich nicht nur beim Internet als Ganzem oder seinen einzelnen Erscheinungen, sondern in der Berichterstattung über alle technische Neuerungen, auch das Telefon, das Flugzeug oder die Schreibmaschine. Zuerst heißt es „Wozu soll das denn gut sein?“, dann folgt „Das braucht doch nun wirklich kein Mensch“ und „Ich brauche das jedenfalls nicht. Das ist nur was für Terroristen und picklige junge Männer.“

(…) Als Nächstes behauptet man „Das ist doch nur wieder so eine Phase“, dann „Na gut, es geht also nicht mehr weg, aber ändern wird sich dadurch nichts!“ Schließlich sieht man ein, dass das neue Ding manche Vorteile hat und klagt jetzt, es sei ja aber noch gar nicht perfekt, und außerdem viel zu teuer. Wird das Neue dann preiswerter und attraktiver, muss man sich wiederum Sorgen machen, was passiert, wenn Frauen, Kinder und andere leicht beeindruckbare Gemüter damit konfrontiert werden. Am Ende stehen Etikettefragen (Handytelefonate in der Öffentlichkeit pro und contra) und im Falle von Techniken, die mit Denken, Lesen oder Schreiben zu tun haben, die Sorge, sie könnten unser Denken, Lesen oder Schreiben verändern – natürlich zum Schlechteren. Dann wird etwas Neues erfunden, und alles geht wieder von vorne los. Ein solcher Zyklus scheint im Moment etwa zehn bis fünfzehn Jahre zu dauern.

Update (26.01.2010): Ich hoffe, ihr habt Euch schlau gemacht. Denn dann, und nur dann, werdet ihr die zweite Hälfte dieser Sixtus-vs-Lobo-Folge verstehen.

Stichwort Medienkompetenz

Heißt ja, wir alle müssten kompetenter werden im Umgang mit den Medien. Glaub ich auch. Und jetzt wirft Kris Köhntopp ein Stöckchen, ein Blog-Stöckchen und andere Blogger nehmen’s auf und bringen’s brav zurück. Das Stöckchen heißt Medienkompetenz und zugeliefert werden der Seite „Blogstöckchen Medienkompetenz“ Beiträge zur besseren, verständigeren Nutzung verschiedener Medien. Kris wird diese Seite als eine Art Inhaltsverzeichnis der eingehenden Artikel pflegen. Ich schlage vor ihr geht hin und macht euch selbst ein Bild davon.

So weit, so gut. Mir ist aufgefallen, dass ziemlich viele Menschen in meinem Bekanntenkreis (und nur solche erwarte ich hier als Leser) kaum etwas mit Twitter anfangen können. Deshalb gebe ich Euch hier mal zwei Links an die Hand, die dieses Medium erklären. Der erste führt zu einem Video-Beitrag des „Elektrischen Reporters“, der das Phänomen Microblogging etwas näher erläutert (microblogging verhält sich zu twittern wie Einmachgläser zu Rex-Gläsern). Der Beitrag ist fast auf den Tag genau ein Jahr alt und mittlerweile gibt es technisch schon einige Weiterentwicklungen, aber für den Überblick ist er gut. Wer   dann tatsächlich und „in echt“ mal twittern will, dem hilft ein Artikel der Netzzeitung, Twittern für Anfänger, über die Anfangsschwierigkeiten. Der Artikel erklärt ohne Insiderslang die verschiedenen Möglichkeiten des Mediums und die dazu gehörigen Begriffe.

Freitag, der 13.

Das Artikelsterben geht weiter.

ArtikelsterbenWikipedia wird von vielen gelegentlich benutzt und geschätzt, wozu twitter gut ist erschließt sich weniger schnell. Hier ein Beispiel für den Nutzen von twitter: Ein Feed der Löschkandidaten aus der deutschen Wikipedia, das sind diejenigen Artikel, die wegen mangelnder Relevanz nicht mehr zu sehen sein sollen. Warum das nützlich ist?

Zur Zeit wird mit viel Herzblut eine Debatte um die Relevanzkriterien geführt, da ist es nur gut zu wissen, welche Begriffe mit diesen Kriterien gewogen und für zu leicht befunden wurden. Das versachlicht die Diskussion.

Update: Heute ist bei Wikipedia-Signpost, dem Wikipedia-Kurier der englischen Wikipedia, ein Artikel erschienen, der die Debatte zusammenfasst. Auch Fefe – der die Debatte losgetreten hat – hält den Artikel für ausgewogen und „fair“. Wie die Engländer eben so sind.

Unter Wikipedianern

Es gibt ja immer wieder einmal Beiträge, die sind so gut geschrieben, dass man sie gerne selbst verfasst hätte. „Unter Wikipedianern“ ist so einer, erst Fehlentwicklungen aufzeigen und dann mögliche Lösungsansätze, das alles möglichst sachlich und doch gut zu lesen. Wenn ich mal groß bin will ich auch so schreiben.

Nachtrag (eben Sibylle Berg [relevant] bei Harald Schmidt gesehen): Das erste Mal, dass ich dachte, „so würde ich gerne schreiben können“, war beim Lesen von Sibylle Berg. Nach-Gedanke: dann müsste ich aber auch so sein. Das wollte ich nicht. Ich lasse es beim Fremdbewundern und folge ihr auf Twitter.

Update: Wer nun beim Lesen des verlinkten Artikels Interesse bekommen hat, mehr über die Wikipedia-Debatte zu erfahren, kann diesem Link zum Chaosradio folgen, dort könnt ihr den Podcast dazu herunterladen oder direkt hören.