Alle paar Jahre wieder …

… fällt mir zufällig der Schuhkarton mit den Stereobildern in die Hände und dann verbringe ich einen Abend damit, die Bilder anzuschauen. Dazu benutze ich ein Stereoskop, von dem ich vermute, dass es schon plus/minus hundert Jahre Dienst tut.

So ging es mir auch heute, das allein wäre aber noch keinen Beitrag wert. Aber ich habe etwas Neues gelernt und das finde ich immer berichtenswert. Denn als ich noch etwas zum Thema im Internet unterwegs war, bin ich auf eine Methode gestoßen, wie man diese Bilder auch ohne Stereobetrachter in 3D anschauen kann: den Parallelblick. Das war jetzt nicht völlig neu, den Kreuzblick, eine verwandte Methode, habe ich hier im Blog schon einmal beschrieben. Neu war, dass es funktionierte. Allerdings nur, wenn ich die Bilder auf dem APhone betrachtete. Mit den Karten ist mir das noch nicht gelungen, ich vermute es liegt am größeren Format der Karten und an den Lichtverhältnissen.

Die Deutsche Gesellschaft für Stereoskopie e.V. beschreibt den Parallelblick wie folgt:

Mit etwas Übung kann man leicht eine räumliche Betrachtung nebeneinander angeordneter Stereobilder ohne jedes weitere Hilfsmittel erlernen. Dazu ist das linke Bild vom linken Auge und das rechte Bild vom rechten Auge zu fixieren, die Augenachsen also parallel auszurichten. Diese Augenstellung kann man erreichen, wenn man ein Stereobildpaar zunächst unmittelbar vor die Augen hält (also hier ganz dicht an den Monitor herangeht) und dann ganz langsam so lange wieder entfernt, bis man das Bild scharf sehen kann. Allerdings darf man keinesfall eines der beiden Bilder mit beiden Augen fixieren – dann misslingt der Versuch. Wenn man es jedoch richtig macht, erkennt man drei Bilder nebeneinander, das mittlere davon räumlich und die beiden äußeren flach. Aber bitte nicht die Geduld verlieren, wenn’s beim ersten Mal nicht gleich klappt (zur Quelle).

Was ich nun machen werde: diesen Beitrag hochladen und im APhone aufrufen. Dann schaue ich mir die Stereokarten darauf an und werde in Anschluss wieder hier berichten.

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Es funktioniert. Und wenn es das bei mit tut, sollte das bei Euch eigentlich auch klappen. Für den Fall, dass Ihr selbst experimentiert und die Geduld verliert, geht es hier zum Trostpreis, dem Wackel-GIF von meiner Tochter. Ein milder 3D-Effekt ganz ohne Anstrengung.

Ich bin drin!

Das Ich-bin-drin der etwas anderen Art. Das Eindringen in die 3. Dimension ohne technische Hilfsmittel. Wenn ihr jetzt die Augen verdreht seid ihr schon auf dem richtigen Weg. Es geht um den Kreuzblick, so eine Art „Schöner Schielen“. Mit Hilfe des Kreuzblicks könnt ihr Bilder wie das hier …

2009-11-18-kreuzblick-ueben-malta

… dreidimensional sehen. Zugegeben, es geht nicht ohne Übung und in meinem Fall ging es auch nicht ohne die richtige Anleitung. Die aber habe ich heute gefunden und ich glaube, was den Ausschlag gab war die Animation, die mehr als alles Nur-Beschriebene zeigte, was geschieht, wenn der Kreuzblick sich einstellt. Für alle, die das Kreuzblick-Sehen selbst mal testen wollen: Learn how to see 3D photos like this.

Das gibt’s sonst nur im Kino

2009-11-17-Stereokarten-mit-Preisen_www_stereo-view_comIch träume von plötzlichem Reichtum! Oder besser, ein paar unerwarteteten Euro für etwas ebenso Unvorhergesehenes.

Auf einer amerikanischen Webseite bin ich auf die Preise gestoßen, zu denen Stereokarten dort gehandelt werden. Das ist zumindest im Verkauf beachtlich und auch überraschend. Habe daraufhin meine Karten mit ganz anderen Augen angeschaut, die sind vom Sperrmüll und trotzdem etwas wert.

Update: Vielleicht waren meine Träume vom schnellen Reichtum etwas übereilt. Weitere Anbieter gefunden und gesehen, dass längst nicht alle Händler so viel verlangen, wie mein „Erstgefundener“. Die nebenstehenden Preise sind realistischer, wenn man sie um 2/3 kürzt. Dann kostet die Karte statt 45,00 Dollar immer noch 15,00. Das sind gegenwärtig rund 10,00 €, ein meines Erachtens immer noch stolzer Preis.

Zum Wackeln braucht’s immer zwei

2009-11-08-hannah-97Das Thema des Tages waren Wiggle-Gifs. Habe einen großen Teil meiner selbstgemachenten 3D-Bilder in Wiggle-Gifs umgewandelt. Und in Stereokarten. Und in rot-grüne Grau-Anaglyphen. Ist alles noch viel beeindruckender als es klingt. Stereophotomaker nimmt dem Stereofotografen viel mehr Arbeit ab, als ich zu wünschen gewagt hätte. Ist zwar in der Bedienung manchmal etwas sperrig, aber einarbeiten muss man sich in jede Software.

Wenn ich mir die verschiedenen Ergebnisse meiner Tagesarbeit anschaue wird deutlich, dass es für gute Wiggle-Gifs gutes Ausgangsmaterial braucht. Je ähnlicher die beiden Ausgangsfotos sind, umso besser. Unterschiede in Belichtung, Kontrast, Sättigung oder was-weiss-ich lassen das Bild sofort noch viel unruhiger erscheinen als es ohnehin ist. Da mein Ausgangsmaterial überwiegend von miteinander verbundenen Einmal-Kameras stammt ist es fast immer sehr unterschiedlich und erforderte manchmal viel Nacharbeit. Mit wechselnden Ergebnissen.

Andererseits, bei der Betrachtung von und mit Stereokarten oder Anaglyphen kann die Qualität des Ausgangsmaterials vernachlässigt werden. Das ist die gute Nachricht.

Spreeblick, Sterofotogafie, Miranda July und Learn To Love You More

2009-11-05-stereograph

Die Tage bin ich auf einer meiner Lieblingsseiten für gepflegte Nichtigkeiten auf Wiggle-Gif’s gestossen. Das sind animierte GIF-Graphiken, die drei bis sechs Mal pro Sekunde zwischen der links- und der rechtsäugiken Ansicht eines Objektes wechseln. Dadurch wackelt das Bild hin und her ohne seine Erkennbarkeit zu verlieren, gewinnt aber einen dreidimensionalen Effekt hinzu. Macht euch am besten selbst ein Bild davon. Mir fiel dazu die Fotographie von meinem Stereoviewer ein, die ich machte als ich für Miranda July’s LTLYM-Projekt den Inhalt dessen fotografierte, was sich unter meinem Bett befand. Lange, lange zurück habe ich mich mal mit Stereo-Fotografie beschäftigt. Der Abend verging dann damit herauszufinden, wie man solche Wiggle-Gif’s macht und eine Software zu suchen, die das kann. Nachts war ich damit beschäftigt die Software zu testen.

Heute fällt mir zu all dem ein, dass es eine herrliche Gelegenheit ist, euch mit einer ganzen Anzahl von Dingen bekannt zu machen, die ich sehr mag. Und demnächst meine 3D-Bilder aus Malta hier zu verlinken. Spreeblick, Sterofotogafie, Miranda July und Learn To Love You More weiterlesen