25130 – Wort gefunden: Gewerkel

Heute gab es „Gewerkel“. In einem anderen Artikel habe ich schon einmal ein Verb gesucht, das ich nun gefunden habe: werkeln. Es ging um einen Sammelbegriff, mit dem all die Tätigkeiten zu umfassen seien, die irgendwie den kreativen Tätigkeiten vorausgehen, ohne selbst kreativ zu sein. „Anbahnen“ war damals im Gespräch, auch einige Zeit in der gedanklichen Erprobung, aber letztlich zu allgemein. „Krealogistel“ als eigene Wortschöpfung war mir zu aufgesetzt. Und heute kam das ganz spontan, als sei es eigentlich schon immer in meinem Sprachgebrauch, werkeln.

Was mir daran gefällt: das Werk kommt darin vor, etwas verniedlicht noch, vielleicht sogar nur embrional, aber es ist schon da. Etwas bahnt sich an, sehr konkret, ein Werk.

Im Bild seht Ihr links 81 10x10cm-Quadrate, die später ein Raster aus 9 mal 9 Quadraten bilden werden, jedes der Quadrate Träger für ein kreatives Irgendwas, vielleicht ein Foto, ein Vierzeiler, eine kleine Nagelskulptur, eine dadaistische Collage oder Was-weiß-ich-denn, alles ist möglich. Die Idee ist, dass ich damit anfange, aber generell jeder daran mitmachen darf (ja, Ihr dürft Euch angesprochen fühlen). Neu ist das nicht, ich habe das schon einmal mit Jugendlichen im Rahmen meiner sozialpädagogischen Arbeit gemacht und mich vor Kurzem daran erinnert. Ich hatte Spass an dem kleinen 3D-Format, das dann gemeinschaftlich zu etwas größerem wird.

Rechts im Bild ein Holzreif (eigentlich die Abschlußkante eines runden, im Freien stehengelassenen Tisches, die der Regen abgelöst hat), der ein Rundwebrahmen werden will. Ich glaube, ich brauche ersteinmal ein etwas kleineres Format, als den großen Rundwebrahmen, den Ihr auf manchen Bildern aus dem Dome im Hintergrund an der Wand hängen seht (170 cm Durchmesser). Ich denke an einen angeschnittenen Kreis als Teppich im Eingangsbereich des Domes.

Update (7.9.2025): Hier gibt es ein erstes fertiges Quadrat zu sehen.

Update (11.9.2025): Die Quadrate haben jetzt einen Namen: Kacheln oder neudeutsch Tiles. Hier [noch zu verlinken mit 25151] also das zweite Tile.

25129

Ich bin gerade etwas unglücklich mit der Bloggerei. Nachdem es lange Zeit überraschend gut ging, täglich zu bloggen, fällt es mir in den letzten Tagen zunehmend schwerer. Dabei spielen die vorhandenen äußeren Faktoren eine eher untergeordnete Rolle und sind der Beschreibung zumindest heute nicht wert. Über die inneren Faktoren bin ich unsicher, aber es liegt auf einer Linie mit der Tendenz, mich etwas weniger gut zu finden als, sagen wir, vor vier Wochen. Oder zwei.

Ich habe einen ziemlich langen und ungewöhnlichen Lauf hinter mir, …, oops, und da steht es, bevor ich mich langsam genug an den Gedanken annähern konnte. Lasst es mich abschwächen. Es könnte sein, dass ich eine sehr, sehr gute Zeit hinter mir habe. So fühlt es sich an und im ersten Ansatz kann ich nur hoffen, dass ich nicht wieder dorthin zurückfalle, wo ich vor dem Lauf stand. Das ist die Angst.

Demgegenüber steht die Hoffnung, dass meine seltsamen Gefühlslagen mehr mit dem Abschluss, besser gesagt: dem Ausschleichen, des Dome-Projektes stehen. Nach plus/minus sechs Jahren Bauzeit geht da etwas zuende, über das ich mich lange definiert habe. Etwas, das mir gesagt hat, wer ich bin und was ich kann. Etwas, das allen depressiven Anteilen und Zeiten zum Trotz bestehen konnte. Etwas, das mich länger begeistert halten konnte, als irgendetwas zuvor in meinem Leben. Und dieses etwas gleitet nun so langsam in die Nebensächlichkeit, auch wenn es noch immer Aufmerksamkeit und Energieeinsatz fordert. Jetzt, mit dem Ziel in Sichtweite, kann der Weg nicht mehr das Ziel sein. Etwas verändert sich.

Ach ja, die Bloggerei …, keine Ahnung.

25128

Heute Vormittag die halbjährliche Kontrolluntersuchung der Prostata, was immer irgendwie unbefriedigend ist, obwohl das Ergebnis – keine Hinweise auf einen zurückkehrenden Krebs – doch eigendlich froh stimmen sollte. Dass ich etwas unfroh bleibe, mag damit zusammenhängen, dass es für anderen Verdruß mit der Prostata, die bei mir, wie bei der Mehrheit der Männer meines Alters, vergrößert ist, keine leichte Abhilfe gibt. Ich gehe jede Nacht dreimal pinkeln und das bleibt bis auf weiteres auch so. Denn was ich so einfach der Prostata zuschreibe, kann auch viele andere Ursachen haben. Und zumindest eine prostatabezogene Ursache, das In-die-Blase-hinein-vergrößern, können „wir“ per Ultraschall ausschließen.

Heute also habe ich lange und ausdauernd genug geklagt, um in der diagnostischen Schnitzeljagd eine Station weiter geschickt zu werden. Termin im Dezember, es werden also rund dreieinhalb Monate vergehen, in denen alles bleibt, wie es ist. Darüber kann ich echt müde werden. Und sehr unbefriedigt.

25127 – Und wieder leer

Letzte Woche habe ich die letzten Rauspunddielen verlegt und nächstes Wochenende möchte ich sie mit einer Parkettschleifmaschine glätten und ebnen, später auch die Oberfläche behandeln. Zur Vorbereitung dafür habe ich all das, was in den letzten sechs Wochen während meines provisorischen Wohnens in den Dome hineinkam, heute wieder hinausgetragen. Vieles ist wieder an seinem Platz, anderes verstellt mir erstmal den Weg. Bevor ich wohnen kann, wie ich möchte, wohne ich erstmal immer weniger, wie ich möchte.