Ein Unglück kommt selten allein

Dem Blog Xtranews aus Duisburg ist mit einer Einstweiligen Verfügung verboten worden, interne Dokumente zur Loveparade zu veröffentlichen, weil diese das Urheberrecht der Stadt Duisburg verletzen würden.

Und jetzt schaut euch auf netzpolitik.org an, was weiter geschieht. Verdammt schwer heute, irgendetwas unter der Decke zu halten. Und das ist gut so!

Update (taz-Artikel vom 19.8.2010):

Am Mittwochabend kapitulierte die Stadt Duisburg. Die unkontrollierbare Verbreitung sei faktisch nicht mehr zu unterbinden, sagte ein Sprecher. Die Stadt wolle keine weiteren juristischen Schritte unternehmen. Die unkontrollierbare Verbreitung sei faktisch nicht mehr zu unterbinden, sagte ein Sprecher. Die Stadt wolle keine weiteren juristischen Schritte unternehmen.

Update (20.8.2010): Nicht, dass ich es für superwichtig halte, aber vielleicht  interessiert sich der eine oder die andere dafür, wie das bei Wikileaks aussieht, wenn die was veröffentlichen, hier zum Beispiel die oben erwähnten Dokumente.

Update (30.8.2010): Was oben zu kurz gekommen ist, wird hier aus Sicht der Veranstalter in einer gut gemachten Kurzdokumentation gezeigt: worum es geht, wenn von „den Ereignissen während der Loveparade 2010“ gesprochen wird.

Eine unendliche Geschichte

Das Bild zeigt eine analoge Raubkopie der „Unendlichen Geschichte“ aus meiner Sammlung, gekauft in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Das Phänomen „Raubkopie“ ist so alt wie der Buchdruck.

Analoge Raubkopie der "Unendlichen Geschichte"

Könnte es sein, dass das Urheberrecht entgegen der landläufigen Meinung mehr schadet als nutzt? Und dass das sogar für den größten Teil der Autoren gilt? Diese Behauptung stellt der Wirtschaftshistoriker Eckhard Höffner auf und weiß sie gut zu belegen. Der Spiegel fasst das in einem Artikel zusammen und Telepolis hängt ein zweiteiliges Interview mit dem Autor dran  (Teil 1 und 2). Alles lesens- und bedenkenswert.

Geschafft!

geschafft

Es ist geschafft! Heute zum ersten Mal in diesem Jahr unsere ausgemessene 10-Km-Hausstrecke unter einer Stunde gelaufen. Klingt für den erfahrenen Läufer nicht viel, ist aber mehr als es scheint, da es höchstens im ersten Viertel der Strecke halbwegs eben zugeht. Alles was danach kommt sind verschiedene Grade von ansteigend oder abfallend.

Ich behaupte seit Jahren, dass ich als bekennender Ich-will-nicht-schnell-laufen-Läufer es dieser Strecke zu verdanken habe, 2004 den Köln-Marathon unter vier Stunden abgeschlossen zu haben.

Dem heutigen Erfolgserlebnis vorausgegangen sind einige Wochen der sportlichen und ernährungstechnischen Quälerei. Ein schwermütiger Winter hatte mich auch körperlich schwer werden lassen, am ersten Mai startete ich dann mein Das-muss-sich-ändern-Programm. Täglich 1000 Kilokalorien und jeden zweiten Tag Lauftraining. Ziemlich genau drei Wochen habe ich nur die Zeiten gesteigert bis ich wieder eine Stunde durchlaufen konnte, nach einer weiteren Woche war ich das erste Mal auf der 10-Km-Hausstrecke mit erbärmlichen 77.49 Minuten.

Und das dann drei Mal pro Woche, regelmäßigst. Weitere 14 Tage später (am 11.6.10) habe ich, gemeinsam mit dem Ende meiner Leidensbereitschaft, endlich auch mein „Wunschgewicht“ erreicht und befinde mich nun an der oberen Grenze des Normalgewichts. Ende der „Brigitte-Diät“, gefallen sind 8 Kilo in 42 Tagen. Wieder normal (oder wenigstens mehr) zu essen macht das Laufen leichter und meine Eintragungen zeigen, dass ich bei näherungsweise gleicher Geschwindigkeit immer weniger angestrengt bin.

3 Tage zurück gelingt gemeinsam mit einem Trainingspartner, der gerne schnell läuft, eine erste Annäherung an die Stundenmarke, die zeigt, dass es „ab jetzt gehen könnte“, günstigste Bedingungen vorausgesetzt.

Diese günstigsten Bedingungen kamen nun schneller, als vorauszusehen war. Nämlich heute: früh aufgestanden und ausgeschlafen gefühlt, gut gefrühstückt und willig, den kühlen Tagesbeginn zum Laufen zu nutzen. Schon beim Einlaufen spüre ich, dass „was gehen könnte“ und lege etwas Tempo zu. Leistungsbereitschaft, die sich sonst sehr gut im Hintergrund zu halten weiß, zeigt sich, zögernd noch, und verweist auf den höchsten Punkt der Strecke. Wenn dort die Zwischenzeit stimmt wird „ernsthaft“ gelaufen. Und bis dahin wird wenigstens nicht rumgetrödelt, sondern im oberen Leistungsbereich gelaufen. Die allermeist dominierende Leistungsverweigerung hat heute verhandlungstechnisch einen schwachen Tag und zieht sich zurück. Von da ab wird gelaufen, erst eine akzeptable Zwischenzeit und dann nicht nur   neue Bestzeit, sondern unter einer Stunde: 56.28 Minuten. Es wird längere Zeit dauern, bis ich das wiederholen kann, aber für dieses eine Mal ist es geschafft.

Update (23.7.2010): Neue Bestzeit gelaufen, 55.42 Minuten.

Update (31.8.2010): 54.23

Drei Gedanken

Ein Gedanke pro Beitrag ist genug! Zwei Gedanken lassen sich noch vertreten, sofern sie miteinander zu tun haben. Drei Gedanken setzen schon einen positiv vorgestimmten Leser voraus, der auch dort noch Sinn sucht, wo er schwer zu finden ist.

Manchmal gibt es nichts zu berichten, dann wird nicht berichtet. Manchmal gibt es zu viel zu berichten, dann wird auch nicht berichtet. Weil: zu viele Gedanken und Auswahl zu schwierig.

Aus aktuellem Anlass: Besser gar nicht erst anfangen, wenn man nicht weiß, wo es hingehen soll. Oder schnell aufhören.