Nachricht aus der elektronischen Wüste

Die Kommunikationsfanatiker unter den Lesern, die mich persönlich kennen, wird es freuen. Ich bin jetzt wieder mobil zu erreichen. Knapp sieben Wochen hat es gedauert von der Zerstörung bis zur Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des guten Stücks. Warum so lange? Zunächst mal wollte ich auf meinen „eigenen“ (bei der Freundin angemeldeten) DSL-Zugang warten, bevor ich mir beim Online-Auktionshaus meines Vertrauens ein neues zu schießen gedachte. Wenn möglich das gleiche Modell, im Alter wird man konservativ. Wie’s so ist, der Anschluss ließ auf sich warten, dann habe ich beim Steigern gegeizt und musste letztendlich auf die Idee ausweichen, mir ein defektes Gerät zu steigern um damit einen Reparaturversuch zu starten. Auch das gesteigerte Gerät ließ auf sich warten, die Verkäuferin war am umziehen, wie sie mich in der Entschuldigung, die sie nach einer Woche schickte, wissen ließ. Fand ich nur minder interessant und als Entschuldigung, naja. Ich saß schon mit gezücktem Uhrmacherschraubendreher vorm Monitor, darauf das Video der sachgemäßen Demontage meines Handy-Modells (Youtube sei gedankt), als das Teil endlich kam. Ein erster Reparaturversuch schlug fehl. Auch ein zweiter. Lichtstreif am Horizont, einer meiner Mitbewohner hat gaaanz genau so ein Handy, wie ich es will, billigst auf Halde (würde zu lange dauern, zu beschreiben, wie solcherlei Zufälle sich erklären). Besagtes Handy allerdings verweigert sich im ersten Versuch auch der Inbetriebnahme. Besser gesagt, es verweigert sich meiner Vorannahme, die da lautet: Karte rein und los geht’s. Also ins Handbuch geschaut und wie zu erwarten springt das Ding an. Und, das Beste zum Schluss, auch das alte, durch zwei Reparaturversuche gegangene Mobilteil, ist bereit, bei sachgemäßer Bedienung sachgemäß zu funktionieren. Nicht nur kann ich wieder telefonieren, auch dem nächsten Kommunikations-GAU ist ausreichend vorgebeugt: Ersatzhandy und ein Ersatzteilträger des gleichen Modells liegen bereit.

Zauneidechse

Zauneidechse

Das Tierchen hielt mich gestern ’ne Weile beschäftigt. Lag da so leicht sediert auf meinem Holzstapel und wollte fotografiert werden. Ich habe ihm den Gefallen getan und nun sonnt es sich nicht nur in der Sonne, sondern auch im Ruhm, es als Bildschirmhintergrund auf den PC im Gemeinschaftsraum geschafft zu haben. Jedem seine 15 Minuten Ruhm.

Wieder daheim!

Bin nun seit fast vier Wochen wieder auf dem Platz. Es ist unglaublich wie wenig sich verändert hat. Wo sonst würde nach mehreren Monaten (die sich, ahem, zu Jahren addieren lassen) das Waschzeug noch vollständig an genau dem Platz liegen, an dem man es hat liegen lassen. Die Zahnpaste muss mal Frost abbekommen haben und ist flüssig geworden, das war’s schon an Verlusten.

Entsprechend schnell ging die Wiedereingewöhnung. Schon die erste Nacht im alten, neuen Bett machte keine fremden Gefühle, es war wie heimkommen. Ein müßiges Unterfangen alte Zu- und Abneigungen zu überprüfen, auf die Menschen hier kann man sich verlassen. Veränderungen geschehen so langsam, da kann man schon mal ein Jahr mit der Beobachtung aussetzen.

Schwierig ist einzig das Chaos in meinem Wagen, verursacht durch all die Dinge, die ich mitgebracht habe, und die nun mangels zugewiesenem Ort jeden freien Platz einnehmen, der nicht durch Altinventar verteidigt wird. Meistens entziehe ich mich und gehe vor die Tür, dort gibt es auch etwas zu tun und die Stimmung ist besser.

Holzschuppen

Das Leben hier ist für mich ein Luxusleben, nicht im materiellen Sinn, sondern von der Qualität her besehen, mit der ich mein Leben gestalten kann. Und, sehr viel anschaulicher, auch meine Umgebung. Morgens, wenn ich meinen ersten Kaffee im Freien zu mir nehme (oder mich mit ihm, falls es zu kalt ist, ins Gewächshaus setze), habe ich meistens noch keine festen Pläne. Die kommen erst so langsam, wenn ich mich umschaue. Überall auf meinem Geländeteil gibt es Kleinigkeiten zu tun und an irgendeiner bleibt meine Aufmerksamkeit hängen. Vom aufmerksam werden ist es dann meist nicht lange bis zum Tun. Auf diese Weise geschieht vollkommen ungeplant sehr viel und am Abend bin ich einem oder mehreren meiner Gestaltungsvorhaben ein Schrittchen näher gekommen. Das ist der Stoff, aus dem die guten Gefühle gemacht werden. Ich bin froh wieder hier zu sein.