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Das mit den Kieselsteinen
Dass unsere Enten zur Verdauung Kieselsteine fressen, habe ich ja schon [intlink id=“1450″ type=“post“]an anderer Stelle[/intlink] beschrieben. Besonders die Weibchen haben dann aber auch Schwierigkeiten mit dem Schwimmen, sacken ab und müssem vom Männchen gerettet werden.
Evolutionär haben die Geschlechter sich dabei anscheinend gut aufeinander eingespielt, das Männchen scheint zu ahnen, wann es bei den Weibchen mal wieder schwierig wird und nähert sich schon vor dem Absacken des Weibchens von hinten an. Wenn es dann so weit ist, geht es blitzschnell, das Männchen packt das Weibchen am Hinterkopf und zieht es wieder hoch. Das gelingt nicht immer auf einmal, manchmal taucht der Kopf des Weibchens noch mehrmals unter Wasser, bis es wieder richtig schwimmen kann. Ich vermute stark, dass es in der Zeit unter Wasser die überflüssigen Kiesel wieder auskotzt. Alles andere macht keinen Sinn.
Verdauungsprobleme
Jeder hat so seine kleinen Tricks, um mit Verdauungsproblemen umzugehen. Enten zum Beispiel beugen solchen mit kleinen Steinchen im Magen vor, während Menschen sich stattdessen lieber Zähne wachsen lassen (ich frag‘ mich gerade, was besser ist).
Blöd ist nur, dass sie manchmal Schluckauf bekommen und die Steinchen in die Kehle hochrutschen. Dann bekommen sie Probleme mit der Gewichtsverteilung und kippen vorne über. Die anderen Enten gucken dann betont gleichgültig weg bis die Peinlichkeit beendet ist, beides kann man im Bild ganz gut sehen.
Außerdem vermute ich, dass der Schluckauf auf irgendeine Art und Weise ansteckend ist. Gelegentlich geschieht es innerhalb eines engen Zeitrahmens, dass ALLE Enten wiederholt vorne überkippen. Ich bin noch nicht sicher, ob es sich um eine Art Ansteckung handelt oder die nicht betroffenen Enten nur so tun, als hätten sie das gleiche Problem, um der betroffenen Ente über die Peinlichkeit hinweg zu helfen.
Das muss schon passen, wirklich
Einige Menschen in meinem Umfeld haben bezweifelt, dass wir Enten passend zum Schilf auswählen. Eine passende Farbe auszuwählen war vergleichs- weise einfach. Allerdings mussten wir im Vorfeld klären, ob Enten grundsätzlich zu uns passen. Nach einer längeren Diskussionsphase haben wir dann zwei Sommer lang einen Enten-Dummy beobachtet. Mit diesen Erfahrungen im Hintergrund konnten wir uns schließlich informiert „für Enten“ entscheiden.
Das muss schon passen
Bei uns im Teich haben wir jetzt Enten. Eine farblich passend zum trockenen Schilf und zwei schwarze für nachts.
Update (22.3.11):
Besserwissende Leser weisen darauf hin, dass es sich bei den abgebildeten Enten keineswegs um Tag- oder Nachtenten handelt, es seien Laufenten. Ich halte das für Unsinn. Sollte sich der Name der Tiere tatsächlich auf ihren Bewegungmodus beziehen, dann wären es Schwimmenten.
Update (23.3.11):
Der Leserhinweis in den Kommentaren, dass die schilffarbene Ente von manchen Beobachtern auch Helen genannt wird, konnte die Namenskonfusion aufklären. Helen ist die Kurzform von Hell-Ente, die Bezeichnung Tagente ist ein Übersetzungsfehler; das im asiatischen Sprachraum verwendete Schriftzeichen lässt sich sowohl mit „hell“ als auch mit „Tag“ übersetzen.