25030 – Illustriertes Tagebuchschreiben

Ich glaube, ich weiß nun, wo ich mit meiner Zeichnen-Überei hin will, zum illustrierten Tagebuchschreiben (der Engländer sagt „illustraded journaling“, darunter findet mensch auch schöne Beispiele im Internet).

Heute im Café gab’s das auf niedrigem Niveau, zuerst schrieb ich und als ich dann noch Platz auf der Seite hatte, habe ich schnell, wirklich schnell, kurz skizziert, was vor mir auf dem Tisch stand. Ende. Mehr muss illustriertes Tagebuchschreiben nicht sein.

Aber natürlich darf es mehr sein. Jede der aquarellierten Skizzen aus den letzten Wochen hätte auch mit einem Tagebucheintrag kombiniert sein können, die Vorlagenfotos dafür sind ausnahmelos bei schilderungswürdigen Gelegenheiten entstanden.

Auch das Geschriebene darf gestaltet werden. Wer das Foto genau ansieht bemerkt, dass die Schrift versucht, ein bestimmtes Format einzuhalten, Schmuckbuchstaben zu Beginn eines Kapitels wären möglich gewesen oder jede andere Art von Lettering, um die Schlüsselbegriffe hervorzuheben. Kurz, dem eigenen Gestaltungswillen sind – außer dem eigenen Vermögen – kaum Grenzen gesetzt.

Mensch kann und darf die Ansprüche an sein Tun hoch oder niedrig halten. Die Bilder oder Illustrationen dürfen beliebig gut oder schlecht sein. Es ist ein Tagebuch, niemand ist aufgerufen, etwas darin zu beurteilen. Wenn es eine Stelle gibt, an der Fehler gemacht werden dürfen, dann hier. Für alle Texte und deren bildhaft-kreativen Erweiterungen gibt es als Maßstab nur den eigenen Anspruch und die tagesformabhängige Fehlertoleranz.

Soweit das mich betrifft, habe ich mir vorgenommen, in Zukunft schöner zu scheitern!

25029 – #12von12 oder Zwölf am Zwölften

Zwölf am Zwölften ist eine regelmäßige Aktion von „Draußen nur Kännchen“, dort gibt es noch mehr Menschen, die ihren Zwölften mit zwölf Bildern schildern.

Bevor es heute losgeht möchte ich einfach mal in die Runde fragen, wie sich #12von12 erklärt. Ich hänge da jeden Monat neu und ratlos vor der Frage: Welche 12 von welchen 12? Anfangs habe ich gar nicht gemerkt, dass meine Überschrift „12 am 12.“ strenggenommen nicht der Name der Aktion ist, an der ich teilnehme. „12 Bilder von’m 12.“, nah dran. „12 Bilder von 12 Stunden“, hmm, vermutlich würde mensch eher „aus 12 Stunden“ sagen. Ich hoffe, Ihr seht mein Problem, ich bekomme 12von12 einfach nicht grammatikalisch und semantisch auf sinnvolle Weise vervollständigt. Kann mir da mal jemand auf die Sprünge helfen?

<O>

Aber nun geht’s los, ich habe da eine Gestaltungsidee für diese Ausgabe von 12 am 12. (und bleibe vorläufig bei meiner Bezeichnung der Aktion).

0.40 Uhr: Ich beende die Serie der Wahl. Zwischendrin habe ich mal kurz angehalten und die Szenerie skizziert.

1.05 Uhr: Ich gehe ins Bett, lese bis zwei.

10.00 Uhr: Aufstehen, der Tag beginnt mit Kaffee. Und der elektronischen Zeitung.

11.45 Uhr: Seit ein paar Tagen hat die Kreissäge keinen Platz mehr im Dome, denn dort wird demnächst der Boden gelegt. Für die Unterkonstruktion brauche ich viele Meter Latten, die ich aus übriggebliebenen Kanthölzern schneide.

Gegen kurz vor drei habe ich zum ersten Mal Hunger an diesem Tag. Ich habe gestern zu spät in der Nacht noch etwas gegessen, das kommt dann davon. Ich mache Pause vorm PC mit zwei Äpfeln und zwei Karotten.

Kurz vor sechs mache ich Feierabend und sitze noch etwas auf dem Steg (im Hintergrund auf dem Bild mit der Kreissäge zu sehen).

Ich beschließe, dass jedes der heute gemachten Bilder eigentlich für zwei Bilder stehen kann und beende mit 6×2 Bildern auch 12von12.

<O>

Das könnte so stehen bleiben, würde den Tag aber nicht wiedergeben, denn was sich oben so gradlinig liest, war es längst nicht. Da wurde während des Sägens eine E-Mail-Konservation mit der ehemaligen Betreuerin meiner verstorbenen Mutter geführt, aus der auch noch Arbeitsaufträge für den Abend resultieren (Formalkram, damit ihr Zeug an mich geschickt werden darf).

Gegen fünf will ich mir Nudeln machen, werde durch Nachbarin C. unterbrochen, die an einer Stelle tatkräftige Hilfe benötigt. Gerne. Für kurze Zeit laufen meine Baustelle, das Kochen und die angeforderte Hilfe parallel. Als ich endlich zum Essen komme, vergesse ich, meinen Teller Nudeln zu zeichnen. Irgendetwas fällt dann halt doch durch’s Sieb.

Bei mir beginnt jetzt der Abend, Medienkonsum wird es geben und den oben bereits erwähnten Formalkram, zwischendrin sind auch Notizen für den morgigen Tag zu machen, den ich überwiegend aushäusig verbringen werde. Bevor all das geschieht wird noch dieser Artikel an den Start gebracht. 12von12 Ende.

24960 – Beziehungskiller

angelegt an 24957
24859

Den Gold’nen Vogel Einerlei habt Ihr vor drei Tagen schon kennengelernt.

Hier ganz ohne Gold dargestellt als Beziehungskiller.

<O>

Thematisch ist die Zeichnung mir gerade in angenehmem Abstand. Wenn ich sie anschaue, schaue ich sie mir als Zeichnung an und denke, dass ich versuchen könnte, sie zu colorieren, oder ihr mit Schraffuren mehr Tiefe zu geben. Solche Impulse sind unmittelbarer Ausdruck der Entspannung, die der Abschluss der Innendämmung mit sich gebracht hat. Lustbetontes Arbeiten und Kreativ-sein dürfen und können wieder sein.

<O>

Außerdem heute: der 19. Blog-Geburtstag, am 4.3.2006 erschien der erste Blogartikel, damals noch im Buddha-Blog.

24959 – LTLYM – Aufgabe 32: Zeichne eine Szene aus einem Film, der dich zum Weinen gebracht hat.

angelegt an 24924
24903
24948

Als Don Quichotte in seinen idealistischen Wahn zurückfällt.

Das ist eine Premiere: heute gezeichnet und heute veröffentlicht. Dafür, dass ich viele Jahre keinen Bleistift mehr in der Hand hatte, ist das recht gut gelungen. Doch, finde ich schon!

Wer sich dafür interessiert, was das für eine Szene ist, kann bei 24948 nachschauen. LTLYM erklärt sich bei 24924.

Der Vollständigkeit wegen noch die Aufgabenbeschreibung:

LTLYM, Aufgabe #32
Zeichne eine Szene aus einem Film, der dich zum Weinen gebracht hat.

Leihe einen Film aus, der dich zum Weinen gebracht hat. Spule zu der Stelle vor, die dich besonders berührt hat, und pausiere den Film. Zeichne nun dieses Standbild so genau wie möglich. Zeichne auch den Fernseher sowie den Tisch oder die Fläche, auf der der Fernseher steht. Füge keine weiteren Details des Raumes hinzu; das gesamte Bild soll in der Mitte eines ansonsten leeren Blattes schweben. Zeichne alles möglichst realistisch – vermeide eine interpretative Darstellung. Verwende keinen Computer für die Zeichnung.

Dokumentation:
Scanne oder fotografiere deine Zeichnung. Stelle sicher, dass das Bild klar und scharf ist. Gib der Zeichnung einen Titel, z. B. „Als Tom Hanks die Delfine in ‚Castaway‘ sieht“. Schreibe den Titel nicht auf die Zeichnung, sondern gib ihn separat in einer E-Mail oder auf einem Extrablatt an.

24957 – Gold’ner Vogel Einerlei – Heute vor vierunddreißig Jahren

­


Ihr seht den Versuch, meiner Depression ein Gesicht zu geben, bei dem ich aus keinem erinnerten Grund auf einen goldenen Marabu gekommen bin. Ich habe zu diesen Vögeln keinerlei Bezug.

Bis sich vor etwa zwei Jahren in den Papieren meiner Mutter ein Brief findet, den ich als Neunjähriger aus dem Zeltlager schrieb. Und im Rahmen der Erinnerungen an dieses Zeltlager tauchte dann auch ein „Böser Marabu“ auf, eine Gestalt, vergleichbar mit dem Schwarzen Mann, der des Nachts kommt, um kindliches Missverhalten zu bestrafen.

Keine weitere Deutung, macht daraus, was Ihr wollt.