25027 – Übung übt.

Nachdem ich mich zuletzt sehr über meine Schwierigkeiten mit Aquarellfarben beklagt habe, mag es verwundern, dass ich weiter damit geübt habe. Während der letzten zehn Tage sind fünf Aquarellskizzen entstanden.

Die ersten drei zeigen ganz gut, wo ich gerne hinkäme und auch, wo es noch hängt. Es fällt mir schwer, diese Skizzen zu besprechen, denn während ich einerseits sehr zufrieden mit meinem Fähigkeitsstand bin, sehe ich andererseits die zahlreichen Mängel. Das Gute an diesen Mängeln – und den gelingenden Partien – ist, das es immer wieder andere sind, was die Wahrscheinlich erhöht, dass irgendwann mal rein zufällig alles stimmt.

Zu den drei Aquarellen oben gab es Fotos, die ich nur zu dem Zweck aufgenommen habe, sie später zu zeichnen. Die Menschen waren mir unbekannt, sie waren „Motiv“. Bei den beiden Skizzen unten war das anders, beide Fotos habe ich bei Gelegenheit mit mir vertrauten Menschen aufgenommen.

Mit der Nähe, sowohl sozial als auch in Zentimetern, kommen ganz eigene Schwierigkeiten. Ich beginne mir „Ähnlichkeit“ zu wünschen, die mir rein technisch (noch) nicht gelingen kann. Und ich beginne, zu sehr in die Details zu gehen. Interessanterweise sind die Ergebnisse dieser größeren Bemühung nicht die besseren. Im direkten Vergleich mag ich die ersten drei Skizzen lieber.

Wie-auch-immer, in der Gesamtheit der Übungen hatte ich Spaß und habe dazugelernt. Bemerkenswert an meinem „Übungshopping“ – meint: regelmäßig die Übung wechseln – ist, dass jede beendete Übung bei aller Unterschiedlichkeit dennoch auf die nächste oder übernächste verweist. In der letzten Skizze, nur zum Beispiel, habe ich irgendwann bemerkt, dass ich die perspektivische Verkürzung der Tischlatten weder gut genug mit dem Auge erfassen kann, noch gut genug verstehe, um sie geometrisch zu konstruieren. Das wird mich jetzt begleiten, bis ich das eine oder das andere kann. Und ich wage die Vorhersage, dass mir Konstruieren sehr viel näher liegt als so lange zu üben bis ich „sehe“.

25026 – Chaos vorprogrammiert

Der provisorische Boden ist jetzt fast draußen. Darunter kommt die erste Lage XPS-Platten zum Vorschein.

Vorhersehbar wird es in den nächsten Wochen chaotisch, denn nichts ist mehr dort, wo ich es gewohnt bin. Und manche der gewohnten Orte sind zugestellt, Werkzeug und Material ist insgesamt schwerer zugänglich. Das Gelände wirkt, als hätte ich die Kontrolle über mein Leben verloren, für eine begrenzte Zeit muss ich das wohl zulassen.

Weisheit des Tages: Wer weiß, was er tut, darf tun, was er will.

25025 – Es denkt und werkt

Gestern schon angedeutet, es wird ernst mit dem Boden. Wie immer bin ich bis kurz vor der Aktion noch mit den Details beschäftigt. Bis gestern zum Beispiel hielt ich es für eine gute Idee, den Boden in zwei Abschnitten zu verlegen, beginnend mit der hinteren Hälfte, wo dann, sobald sie fertig wäre, alles zu stehen kommen könnte, was bis dahin in der vorderen stünde. Seit heute halte ich die Idee nur für semi-gut, gänzlich gut wäre es sicher, den Dome komplett auszuräumen und alles in einem Arbeitsgang durchzuziehen.

Um gedanklich an diese Stelle zu kommen, musste zuvor aber eine andere Gewissheit fallen, nämlich die, dass ich von hinten nach vorne arbeiten würde. Das wäre möglich, aber aus zwei Gründen schlecht. Erstens, aufgrund des Dome-Grundrisses – ein „Kreis“ aus fünfzehn Geraden –  würden die Dielen in einem seltsam flachen Winkel (genau genommen in vier verschiedenen seltsam flachen Winkeln) auf den Fenster- und Türbereich stoßen. Das sähe nicht gut aus. Zweitens verliefen die Fugen der Dielen quer zum Lichteinfall, was der kundige Handwerker gerne vermeidet. Dies umso mehr, da bei einem solchen Fugenverlauf der von den Funktionsbereichen mittels Stellwand abgetrennte Wohnbereich direkt hinter dem Fenster optisch in die Breite gezogen würde. Vermeiden lassen sich alle Missstände, indem ich von recht nach links arbeite (in Flugrichtung).

Das alles hätte schon lange bedacht sein können, war es aber nicht.  Ich hatte einfach noch nicht in alle Ecken hineingedacht. Details kläre ich meisten erst, wenn die Arbeit losgeht. Und weil ich keinen Termindruck habe, kann ich mir das auch leisten.

So sitze ich dann heute Abend noch einen Moment im Dome und erwäge, nun alles, was sich so darin herumtreibt, auf die linke Seite zu stellen, um statt hinten eben rechts zu beginnen. Und ich erwäge so lange, bis mir die Idee nicht mehr gefällt. Nein, alles kommt raus und dann wird der Boden gelegt.

„Alles raus“ scheint, zumindest wenn mensch das Bild betrachtet, eine überschaubare Aufgabe. Die mich trotzdem einige Tage beschäftigen wird, weil das Wohin noch nicht geklärt ist. Mal ’ne Nacht drüber schlafen, das klärt sich schon.