Zwischenstand Kinderwagen-Renovierung

Mann, mann, mann, da bin ich gerade so im Fluß, arbeitsmäßig, und dann verurteilt mich mein Kein-Jobcenter zu einer Maßnahme. Aktivierungsmäßig, ihr wisst schon. Erfahrungsgemäß sitze ich dabei eher inaktiv und gelangweilt in einem Seminarraum. Aber ich will nicht klagen, das gehört zum Job, wenn man arbeitslos ist (nicht das Klagen, das Absitzen von Maßnahmen).

Dass die Dome-Vorbereitungen auf Hochdruck laufen wisst ihr. Von der im letzten Jahr frühzeitig abgebrochenen Kinderwagenrenovierung habt ihr das letzte Mal im Jahresrückblick gehört. In diesem Jahr führt eine aktive Woche zu folgendem Zwischenstand:

"Terasse" des KiWa's
Die „Terasse ist wieder trittsicher und die Stauraum- abdeckung hat endlich die Aufhängungen und Griffe bekommen, die ich schon plane, seitdem ich, provisorisch versteht sich, ein paar Platten zugeschnitten und vor den Lagerort der kleineren Gartenutensilien gestellt habe.

Im Bild unten („Tataaah“) ein komplett isolierter Innenraum, drei von vier Wänden (stimmt, die eine könnt ihr nicht sehen und ich kann hier alles behaupten) mit Korklaminat, das eigentlich mal ein Fußboden werden wollte. Waren aussortierte Musterstücke und erst beim Arbeiten fiel uns auf, dass sie unerwartet verschiedene Ausführungen der Nut-und-Feder-Verbindung aufwiesen.  Die Aufgabe bestand dann darin, die zusammenpassenden auch zusammen zu verarbeiten und den Rest aneinander anzupassen (Nuten aufschmirgeln oder mit der Oberfräse zur Überlappung verstümmeln, Federn abschneiden, etc.). Wie’s halt so ist bei der kreativen Abfallverwertung.

KiWa, innen

Und natürlich rechts im Bild das neue, alte Fenster. Bis jetzt ist nur das Loch für den endgültigen Einbau vorbereitet. Das Fenster selbst benötigt noch eine umfassende Renovierung. Eine Scheibe, Kitt und Farbe komplett, davon dann später mehr.

Update (13.5.2011): Seit heute sind die Schrauben für den Dome da, das Holz liegt seit Anfang dieser Woche abholbereit beim Sägewerk, die Cans zum Knoten-buntig-machen sollten in zwei Tagen ankommen und ich sitze in einer Maßnahme des Kein-Jobcenter. Ich kann es drehen und wenden, wie ich will, für mich ist es eine Deaktivierungsmaßnahme.

Wider die Hartz-Mythen

Frédéric von spreeblick.de hat sich schlau gemacht. Stimmt es eigentlich, dass

  • Arbeit sich nicht lohnt,
  • Hartz-Empfänger faul sind,
  • die Hartz-Sätze höher sind als die alte Sozialhilfe,
  • die Einführung von Mindestlöhnen Arbeitsplätze vernichtet,
  • es zu wenig Anreiz gibt, arbeiten zu gehen,
  • es keinen besseren Schutz vor Armut gibt, als eine gute Ausbildung?

Nicht wirklich überraschend: Arbeit lohnt doch

„Wer in Deutschland Vollzeit arbeitet, hat mehr als der, der nicht arbeitet“, sagt der Hauptgeschäftsführer des [Paritätischen Wohlfahrts-]Verbands, Ulrich Schneider. Dass derzeit so viele falsche Zahlen im Umlauf seien, habe vor allem damit zu tun, dass bei den Vergleichen ignoriert werde, dass Niedrigverdiener auch Anspruch auf staatliches Wohngeld und den Kinderzuschlag hätten. Dies müsse aber einbezogen werden, schließlich gehe es um den Vergleich von Haushaltseinkommen. „Es drängt sich der Verdacht auf, dass hier mit falschen, weil unvollständigen Berechnungen Politik gemacht werden soll“, kritisiert Schneider.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat 196 Beispiele aus den immer wieder genannten gering verdienenden Berufsgruppen nachgerechnet. Dabei kommt er, abhängig von Familienstand und -größe,  zu einem Lohnabstand von 280,– bis 900,– Euro.

Den ganzen Artikel gibt es auf ZEIT ONLINE zu lesen.

Update (4.3.2010): Vielleicht habt ihr Euch gefragt, warum dann trotzdem dauernd und überall  das Gegenteil von dem zu lesen ist, was die Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverband behauptet. Dem geht ein Artikel des Bildblog nach.

Und leider enthält auch der oben verlinkte Artikel einen kleinen Fehler, der in diesem Fall allerdings nicht dem Journalisten zuzuschreiben ist. Der zitierte Herr Schneider weist auf „äußerst dubiose Berechnungen“ hin und nennt in diesem Zusammenhang das Karl-Bräuer-Institut. Das aber scheint schuldlos:

Weiterhin distanzierte sich das Karl-Bräuer-Institut auf Anfrage von den Ergebnissen der „FAZ“. Das Institut habe keine Vergleichsstudie angefertigt, sondern lediglich die Brutto- und Nettolöhne ausgesuchter Branchen im Niedriglohnsektor berechnet. Den Vergleich mit Hartz-IV-Empfängern und insbesondere die Unterschlagung der Freibeträge hatte demnach allein die „FAZ“ zu verantworten.

In den folgenden Tagen verbreiteten zahlreiche Medien die Zahlen der „FAZ“.

Den ganzen Artikel gibt es auf bildblog.de zu lesen.